Das Team Bulls um Simon Schneller, Urs Huber, Martin Frey und Simon Stiebjahn feierte auf der ersten Etappe des Absa Cape Epic 2021 einen Doppelsieg auf der 98 Kilometer langen Strecke rund um Ceres: In einem packenden Vierkampf setzten sich die beiden Bulls-Duos gegen das Team Canyon Northwave und das Team NinetyOne-songo-Specialized durch, das mit dem vierten Rang die Gesamtführung in der Herrenklasse verteidigte. Bei den Damen konnten Sina Frei und Laura Stigger ihren starken Eindruck vom Vortag bestätigen und ihren Vorsprung mit einem erneuten Tagessieg ausbauen.
Damen: Stigger und Frei bauen Vorsprung aus
Nach dem eher regnerischen Auftakt der 17. Auflage das Cape Epic am Fuße des Tafelsbergs in Kapstadt, erwartete die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der ersten langen Etappe des Mehrtagesrennens am heutigen Montag strahlender Sonnenschein im südafrikanischen Frühling. Die 98 Kilometer lange Strecke rund um Ceres, rund 100 Kilometer nordöstlich von Kapstadt im Landesinneren von Südafrika gelegen, waren geprägt von vielen natürlichen, aber meist flachen Trails mit einem wesentlichen Gradmesser zur Rennhälfte: Der Dead Man Walking-Anstieg über rund 10 Kilometer und fast 500 Höhenmeter stellte sowohl für die Profis als auch die Hobby-Athlet*innen eine echte Herausforderung dar.
Im Feld der Damen war es jener Anstieg, der eine bis dato vier Teams umfassende Spitzengruppe sprengte und somit auch zur Entscheidung im Tagesklassement beitrug: Die beiden Prologsiegerinnen Laura Stigger/Sina Frei (NinetyOne-songo-Specialized), Candice Lill/Mariske Strauss (Faces CST), Ariane Lüthi/Robyn De Groot (Salusmed) und Cherie Redecker/Adelheid Morath (Computer Mania MTB) bildeten bis zu diesem Zeitpunkt das Spitzenquartett, das sich jedoch unter dem Tempodiktat der beiden Topfavoritinnen Stigger und Frei auflöste. Die beiden Specialized-Fahrerinnen stürmten an der Spitze auf und davon und bauten auf den verbliebenen, technisch anspruchsvollen 50 Kilometern ihren Vorsprung konstant aus.
Im Ziel jubelten Stigger und Frei letztlich nach 4:34:52 Stunden Fahrzeit über ihren zweiten Tageserfolg und bauten damit ihren Vorsprung in der Gesamtwertung mächtig aus. Denn erst 4:51 Minuten später rollten die Zweitplatzierten Robyn de Groot und Ariane Lüthi über den Zielstrich, die sich als „Best of the Rest“ im Verfolgerfeld absetzen konnten. Weitere sieben Minuten später folgten Candice Lill und Mariske Strauss auf dem dritten Rang, was somit zu einem Wechsel auf Position zwei in der Gesamtwertung zugunsten von de Groot und Lüthi führte. Adelheid Morath und Cherie Redecker belegten wie bereits beim Prolog Rang vier (+ 14:45 Minuten).
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
NinetyOne-songo-Specialized, Sina Frei, Laura Stigger, 04:34:52.6
Salusmed, Ariane Lüthi, Robyn de Groot, 04:39:43.8 | +00:04:51.1
Auch in der Konkurrenz der Herren prägten vier Teams das Renngeschehen maßgeblich: Das Team Bulls mit seinem beiden Duos Urs Huber/Simon Schneller und Martin Frey/Simon Stiebjahn, das Team Canyon Northwave um Andreas Seewald/Martin Stosek und die beiden Prologsieger Jordan Sarrou/Matthew Beers vom NinetyOne-songo-Specialized-Team blieben jedoch im Gegensatz zu den schnellsten Fahrerinnen des Damenfeldes bis zu Schluss beisammen und lieferten sich ein packendes Sprint-Finish bei dem sich das Team Bulls mit taktischer Finesse zum Doppelsieg manövrierte.
Auch wenn das Renngeschehen der Männer auf den ersten Blick eher weniger spektakulär schien, so ging es auf der ersten langen Etappe des Cape Epic 2021 über 98 Kilometer richtig zur Sache: Ähnlich wie im Feld der Damen lieferten sich die schnellsten Fahrer der Herrenkonkurrenz am längsten Anstieg des Tages, dem Dead Man Walking, einen heftigen Schlagabtausch, bei dem sich die beiden Prologsieger Matthew Beers und Jordan Sarrou leicht absetzen konnten. Einzig Simon Schneller vom Team Bulls war zunächst in der Lage zu folgen, musste jedoch aufgrund einer leichten Schwächephase seines Teampartners Urs Huber das Führungsduo ziehen lassen. Mit rund 20 Sekunden Abstand jagten schließlich die Verfolger um die beiden Bulls-Teams und dem Canyon Northwave-Team hinter dem Spitzenduo Beers/Sarrou in die folgende Abfahrt und auf die verbliebenen 50 Kilometer bis ins Ziel. In einem über lange Strecken sehr hart gefahrenen Fernduell gelang es schließlich den drei Verfolgerteams den Anschluss herzustellen, sodass es letztlich zu einem Sprint-Finish zwischen den vier Spitzenteams kam.
Dort nutzten die Bulls-Fahrer ihre zahlenmäßige Überlegenheit aus, positionierten sich taktisch geschickt an der Spitze und fuhren so mit knappem Vorsprung zum Doppelsieg: Simon Schneller und Urs Huber kletterten mit zwei Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegen Martin Frey und Simon Stiebjahn aufs oberste Podest, Rang drei ging mit drei Sekunden Abstand an Martin Stosek und Andreas Seewald vom Canyon Northwave Team. Das siegreiche Duo des Vortags, Matthew Beers und Jordan Sarrou, konnte aufgrund eines Schaltproblems beim Südafrikaner Beers nicht gänzlich in den Kampf um den Sieg eingreifen und folgte nur unwesentlich hinter Seewald und Stosek auf Rang vier. Damit konnten sie auch souverän ihre Gesamtführung verteidigen. Die nächstplatzierten Teams, Team Buff Scott und Trek Pirelli folgten erst mit einem Rückstand von 3:16 Minuten beziehungsweise 4:20 Minuten.
Heute war richtiger „Lokomotiven-Modus“ angesagt! Am Anfang war eine gute Position sehr wichtig, da es früh und flach auf die ersten Trails ging. Als die beiden Specialized-Jungs attackiert haben, konnte ich gut mitgehen, aber mein Teamkollege Urs leider nicht. Danach ging es am Anschlag darum, den Anschluss zur Spitze herzustellen, was letztlich auch gelang, weil Sarrou und Beers irgendwann gemerkt haben, dass sie nicht herankommen. Ab da war klar, dass es zum Zielsprint kommen wird: Wir hatten uns die letzten Meter morgens zuvor schon angeschaut und dann die Karten auf den Tisch gelegt. Was für ein Tag!
Simon Schneller
Ergebnisse
Tageswertung Top 3
Bulls, Urs Huber, Simon Schneller, 03:57:35.2,
Bulls 2, Martin Frey, Simon Stiebjahn, 03:57:37.4 | +00:00:02.2
Canyon Northwave MTB, Andreas Seewald, Martin Stosek, 03:57:38.3 | +00:00:03.1
Gesamtwertung nach der 1. Etappe Top 3
NinetyOne-songo-Specialized, Jordan Sarrou, Matthew Beers | 04:41:05.4
Canyon Northwave MTB, Andreas Seewald, Martin Stosek, 04:42:53.2 | +00:01:47.8
Bulls 2, Martin Frey, Simon Stiebjahn, 04:43:13.7 | +00:02:08.2