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Erziehung: Curling-Mama und U-Boot-Papa – mit welchen Eltern-Typen sich Kinder herumschlagen müssen

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Beim Thema Erziehung haben es Eltern nicht leicht – und Kinder erst recht nicht. Für jede Art des Erziehungsstils gibt es ein passendes Schlagwort. Ein Überblick über einige Eltern-Typen.

Bei der Erziehung von Kindern kann man als Eltern offenbar so ziemlich alles falsch machen. Und auch der Nachwuchs hat es zuweilen schwer – je nachdem, welcher Erziehungsstil zu Hause vorherrscht.

Liest man Beiträge zum Thema, wird schnell klar: Erziehung ist alles mögliche, aber bestimmt keine entspannte Angelegenheit. Oft geht es in den öffentlichen Diskursen um extreme Ausprägungen: Entweder es wird sich nicht genug um den Nachwuchs gekümmert. Oder die Kleinen werden komplett überbehütet, sodass sie zu einer "Generation lebensunfähig" heranreifen, wie es jüngst ein Artikel unter anderem in der "HNA" beschrieb.

Als Erwachsene werden sie dann zu Personen, die nichts gebacken bekommen, weil sie zu Hause nie gelernt haben, ein Problem selbst anzupacken und zu lösen. Eine Horrorvorstellung, die sicher nicht die Regel ist.

Moderne Erziehung als Minenfeld

Kannte man früher, also grob im vergangenen Jahrhundert, vor allem die "Raben-Mutter", die sich angeblich nicht genügend um ihre Kinder kümmerte – etwa, weil sie einen Beruf hatte, existieren heute viele Schmäh-Ausdrücke, die alle möglichen Nuancen in der Erziehung beschreiben, aber wissenschaftlich nicht belegt sind. Hier ein Überblick über einige der markanten Schlagworte.

Curling-Eltern

Dieser Typus von Erziehungsberechtigten ist eine Unter-Gattung der berühmten Helikoptereltern. Wie bei der Wintersportart Curling wuseln die Eltern bildlich gesprochen vor ihren Kindern herum und polieren deren Weg glatt, räumen also jedes Hindernis weg, bevor es das Kind überhaupt bemerkt und selbst beseitigen kann. Curling-Eltern werden in manchen Artikeln als "noch schlimmer" als Helikopter-Eltern beschrieben, weil Kinder so niemals selbst lernen, Schwierigkeiten zu meistern. Der Begriff wurde angeblich erstmals in Dänemark verwendet.

Helikopter-Eltern

Dieser Typus ist vermutlich der bekannteste aus der Reihe der Begriffe, die übertrieben fürsorgliche Eltern beschreiben. Wie ein Hubschrauber kreisen solche Eltern über ihren Kindern und passen auf, dass alles bei ihnen in Ordnung ist. Helikopter-Eltern sind also irgendwie immer in der Nähe des Nachwuchses und überwachen sein Wohlergehen.

Rasenmäher-Eltern

Diese Ausprägung der Überbehütung wird als Synonym zu Curling-Eltern verwendet: Wie die gleichnamigen Garten-Geräte mähen Papa und Mama alle Hindernisse für ihre Kindern aus dem Weg, noch bevor diese die Widrigkeiten überhaupt bemerkt haben und sich eigene Gedanken zur Lösung machen könnten.

Schneepflug-Eltern

Diese Erwachsenen tun genau genommen dasselbe wie ihre Curling- oder Rasenmäher-Kollegen. Nur gehen sie etwas aggressiver dabei vor, räumen also Hindernisse für ihre Kinder mit mehr Wumms weg. Man stelle sich eine Art von Donald Trump vor, der dafür sorgt, dass sein Nachwuchs unbehelligt von irgendeinem Problem bleibt.

Raben-Eltern

Dieser Typus ist eigentlich total out. Auch, weil man inzwischen eingesehen hat, dass die namensgebenden Vögel sich rührend um ihren Nachwuchs kümmern. Früher wurden Menschen als Raben-Eltern beschimpft, die ihre Kinder – vermeintlich – vernachlässigten. Vor allem Mütter wurden so betitelt, wenn sie außer der Kindererziehung noch anderen Tätigkeiten nachgingen und beispielsweise berufstätig waren, was lange Zeit bei uns wenig akzeptiert war und nicht dem allgemeinen Rollen-Klischee entsprach.

U-Boot-Eltern

Einige Eigenschaften der früheren Raben-Eltern haben sich in den modernen U-Boot-Eltern bewahrt. Diese sind – wie das gleichnamige nautische Gefährt – die meiste Zeit auf Tauchstation, wenn es um die Erziehung geht und lassen ihren Kindern weitgehend Freiraum. Zu Elternabenden lädt man sie vergeblich ein. Oftmals scheitern Lehrer auf ganzer Linie, wenn sie versuchen, mit solchen Eltern Kontakt aufzunehmen.

Doch die U-Boot-Eltern sind eben nur unsichtbar. Aber anwesend sind sie trotzdem. Das zeigt sich dann mit voller Wucht, wenn irgendetwas schief geht bei ihren Kindern – das können schlechte Noten oder die drohende Nicht-Versetzung in eine höhere Klassenstufe sein. In solchen Fällen tauchen U-Boot-Eltern rasch auf, machen Lehrern die Hölle heiß oder drohen mit Anwälten. Sobald das Problem dann mit der Brechstange gelöst ist, tauchen sie wieder ab.

Quellen: "TZ", "Münchner Merkur", "Schweizer Illustrierte", "Galaxus", "HNA"

STERN PAID Sittervising Erziehung 13.02Lesen Sie bei stern+: Die dreifache Mutter Susie Allison ruft Eltern dazu auf, öfter mal die Füße hochzulegen und ihre Kinder alleine spielen zu lassen. "Sittervising" nennt sie das und erntet dafür viel Begeisterung. Eine Erzieherin erklärt, warum sich deutsche Eltern daran ein Beispiel nehmen sollten.

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