Christina Feist | Antisemitismus: Boxen gegen den Schmerz
Im Herbst 2019 schleppt sich Christina Feist abends ins Pariser Boxstudio. Auch an Tagen, an denen sie es kaum schafft, das Bett zu verlassen: Boxen muss sein. Zu Fuß, denn die Zeiten, in denen sie angstfrei eine U-Bahn betreten kann, sind vorbei. Fünf bis sieben Trainingsstunden nimmt sie pro Woche. In Kampfsportstudios ist es laut. Keuchen, Tritte, Schläge. Matten, die mit voller Wucht auf den Boden klatschen. Die nächste Panikattacke ist nie weit.
„Boxen ist ein kontraintuitiver Sport“, sagt Feist. „Man setzt sich Situationen aus, die den natürlichen Reflexen widersprechen.“ Manchmal muss sie pausieren, kämpft mit den Tränen. Es gibt auch Tage, da geht sie genau deshalb ins Boxstudio, weil die Tränen nicht kommen wollen. Ihr
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