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XC World Cup 2021 – Nove Mesto: Ergebnisse und Rennberichte der Short Track-Rennen

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Die zweite Runde des Weltcups im tschechischen Nove Mesto ist gestartet. Am Freitagabend gingen im berühmt berüchtigten Biathlonstadion die Short Track-Wettkämpfe über die Bühne. Hier gibt’s die Ergebnisse und Rennberichte des Weltcupauftakts in Nove Mesto.

Haley Batten und Mathieu van der Poel haben die Short Track-Rennen im Biathlonstadion von Nove Mesto jeweils für sich entschieden. Batten siegte vor Loana Lecomte und Jenny Rissveds, van der Poel setzte sich in einem dramatischen Finale gegen Tom Pidcock und Jordan Sarrou durch.

Damen: Batten diktiert das Tempo

Der Short Track in Nove Mesto galt seit jeher als einer der spannendsten des gesamten Weltcupzirkus. Der breit angelegte Kurs, ohne die technischen extremen Herausforderungen sorgte für jede Menge Spannung, weil das Fahrerfeld über einen langen Zeitraum eng beisammen blieb. In diesem Jahr veränderten die Organisatoren jedoch die Streckenführung und leiteten den Short Track über die aus dem XC-Rennen bekannte Rock’n Roll-Sektion – ein Steinfeld, das nur einzeln überfahren werden kann. Diese Modernisierung sorgte im Vorfeld des Weltcups in Nove Mesto für mächtigen Diskussionsstoff. Fahrervertreter wollen den Abschnitt am liebsten ganz aus der Strecke streichen. Die Engstelle könne das Feld extrem in die Länge ziehen, so die Befürchtung der Fahrerinnen und Fahrer bzw. deren Teams. Das tschechische Fernsehen, das sich für die Übertragung aus dem Biathlonstadion verantwortlich zeichnet, beharrte jedoch auf den Streckenabschnitt, sodass lediglich ein Kompromiss mit einer neu eingeführten B-Linie zustande kam.

Und tatsächlich, vor allem im Damenrennen sorgte diese Passage sowie die überdurchschnittlich lange und fordernde Runde dafür, dass sich das Feld schon im ersten Umlauf ziemlich in die Länge zog und Abstände zustande kamen, die für einen Short Track eher ungewöhnlich waren.

Haley Batten ist 2021 in ihrem ersten Elite-Jahr unterwegs
# Haley Batten ist 2021 in ihrem ersten Elite-Jahr unterwegs - Ihre Bilanz lässt sich durchaus sehen: Nach dem starken dritten Rang im XC-Rennen in Albstadt, gewann sie heute ihren ersten Short Track

Die Französin Loana Lecomte zeigte sich zu Beginn des Rennes viel in Führung liegend und ließ keinen Zweifel daran, dass sie nach ihren starken Auftritten in Albstadt auch in Nove Mesto ganz vorne mitmischen möchte. In der dritten Runde verabschiedete sich aus der sechsköpfigen Spitzengruppe zunächst Pauline Ferrand-Prévot. Die Weltmeisterin stürzte in einer matschigen Wiesensektion und fiel dabei derart unglücklich auf eine Streckenbegrenzung, dass sie das Rennen auch direkt aufgeben musste. Das Team Absolute Absalon-BMC gab zumindest in geringem Maße zügig Entwarnung: Ferrand-Prévot werde zwar für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht, unter günstigen Umständen kann die 29-Jährige am Sonntag aber am Start stehen.

An der Spitzte des Rennens ergriffen in der vierten Runde indes Haley Batten und Loana Lecomte die Flucht. Das Duo setzt sich mit neun Sekunden von den Verfolgerinnen ab und machte von nun an den Sieg unter sich aus. Die spritzige und antrittsstarke US-Amerikanerin Batten nutzte anschließend in der fünften von sechs zu fahrenden Runden einen längeren Asphaltanstieg für die Entscheidung. Die 23-Jährige drückte kurzzeitig derart das Gaspedal durch, dass Lecomte schnell den Anschluss verlor und sie ungefährdet ihrem ersten Weltcupsieg entgegen fuhr. Die französische Albstadt-Siegerin landete souverän auf Platz zwei und übernahm durch den Ausfall von Ferrand-Prévot auch die Weltcupgesamtführung.

Den dritten Platz sicherte sich Jenny Rissveds im Sprint gegen Annie Last und Linda Indergand.

Jenny Rissveds sicherte sich im Zielsprint Platz drei
# Jenny Rissveds sicherte sich im Zielsprint Platz drei

„Ich kann es nicht glauben. Es war wichtig vor dem Steinfeld in Führung zu sein. Das ist mir immer sehr gut gelungen, das war sehr wichtig um hier gewinnen zu können“, so eine überglückliche Haley Batten. Loana Lecomte war mit ihrer Leistung ebenfalls sehr zufrieden: „Ich bin sehr glücklich mit meinem Rennen. Es war heute nicht mein Ziel ins Leadertrikot zu schlüpfen, aber ich bin natürlich happy, dass es geklappt hat“ und fügte für Sonntag an: „Ich fühle mich gut für das XC-Rennen.“ Ob das der Konkurrenz gefallen dürfte?

Aus deutscher Sicht zeigte Ronja Eibl ein solides Rennen. Die Alpecin-Fenix-Fahrerin erwischte einen guten Start, fiel zum Ende der ersten Runde aber schon wieder auf Rang 29 zurück. Anschließend arbeitete sich Eibl leicht nach vorne und sicherte sich im Zielsprint als 24. gerade noch einen Startplatz in der dritten Reihe. Elisabeth Brandau fand hingegen nicht richtig ins Rennen. Die Schönaicherin kam als 35. aus der ersten Runde und konnte auch im weiteren Verlauf des Rennes kaum Plätze gut machen. Am Ende wurde sie 31.

Ronja Eibl landete als beste Deutsche auf Rang 24
# Ronja Eibl landete als beste Deutsche auf Rang 24

Herren: Van der Poel gegen Pidcock – was für eine Show!

Im Vergleich zum Damenrennen blieb die Konkurrenz der Herren lange enger beisammen, sodass den Zuschauern vor den TV-Bildschirmen ein äußerst spannender Verlauf geboten wurde. Mathieu van der Poel drückte in der ersten Runde, ähnlich wie vergangene Woche in Albstadt, mächtig aufs Gas und zog das Feld gleich in die Länge, doch der Niederländer schaffte es wieder nicht das Feld komplett in seine Einzelteile zu zerlegen.

Und so ergab sich die Chance für Tom Pidcock im zweiten Umlauf erstmals seine Nase in den Wind zu strecken. Der Brite hielt sich konstant in den Top 4 auf und war somit jeder Zeit Herr der Lage. Max Brandl ackerte sich währenddessen in die Spitzengruppe nach vorne. Der deutsche Meister fuhr ein taktisch cleveres Rennen, lag nach der Startrunde lediglich auf Rang 15, reduzierte den Rückstand auf die Spitze aber kontinuierlich und war in der dritten Runde plötzlich mittendrin im Kampf um die Podiumsplätze.

Mathieu van der Poel sicherte sich 2021 seinen zweiten Weltcupsieg im Short Track
# Mathieu van der Poel sicherte sich 2021 seinen zweiten Weltcupsieg im Short Track

Im vorletzten Umlauf (Runde fünf von sechs) teste Mathieu van der Poel kurz die Konkurrenz, zog an einem längeren Anstieg an und ging als Führender in die Rock n‘ Roll-Sektion. Lediglich Pidcock war am Hinterrad des Niederländers. Doch die Spitzengruppe rollte auf der Zielgerade einmal mehr zusammen.

Neue Runde, neues Spiel: Am gleichen Anstieg wie in der Vorrunde initiierte Mathieu van der Poel erneut eine Attacke – und erneut klebte ihm Tom Pidcock am Hinterrad. Auch Jordan Sarrou schaffte es den beiden Multitalenten ansatzweise zu folgen, war auf der Zielgerade gegen die beiden Straßen- und Cross-Spezialisten allerdings machtlos. Auf den finalen Metern kam es dann zum Showdown zwischen Pidcock, der als erstes auf die Zielgerade einbog, und van der Poel. Der Alpecin-Fenix-Fahrer hatte das größere Stehvermögen und setzte sich knapp gegen seinen 21-jährigen Kontrahenten durch. Zu Wahrheit gehört allerdings auch, dass Pidcock mit einem größeren Handicap auf den letzten Metern zu kämpfen hatte. Der amtierende U23-Weltmeister konnte nicht auf seinen größten Gang schalten und kurbelte somit vergebens gegen die mächtigen Tritte von der Poels.

„Ich musste kurz vor dem Start aufgrund eines Defekts an der Gabel das Bike wechseln. Wir sind noch am Lernen. Das Team ist noch nicht so lange im MTB-Sport dabei“, erklärte Pidcock im Ziel. Für den Sonntag zeigte sich der Brite aber angriffslustig: „Die Strecke liegt mir. Sie hat einen längeren Berg, das sollte mir entgegen kommen.“

Tom Pidcock ist in der Weltspitze angekommen
# Tom Pidcock ist in der Weltspitze angekommen - Der junge Brite wurde Zweiter im Short Track, musste allerdings mit einem Handicap auf den letzten Metern kämpfen

Mathieu van der Poel hatte seinen Kontrahenten jedoch genau auf der Rechnung. „Tom Pidcock war schon so stark wie erwartet. Ich hatte heute allerdings nicht die besten Beine“, erklärte der Niederländer im Ziel und hofft „am Sonntag auf gute Beine“, da ihm der Kurs ebenfalls liege.

Max Brandl landete hingegen auf einen äußerst starken fünften Rang. In der zweiten Rennhälfte setzte er sich in der Spitze fest und musste sich auf den finalen Metern nur van der Poel, Pidcock, Sarrou und Victor Koretzky geschlagen geben. Das Ergebnis ist gleich bedeutend mit einem Startplatz aus der ersten Reihe am Sonntag. „Es lief heute geil! Ich hab mich richtig durchgequält. Ich dachte einmal es wäre eine Runde weniger, weil wir zu fünft vorne schon mit einem Abstand weg waren. Als dann oben bei der Zieldurchfahrt noch eine 1 stand, dachte ich ‚oooh‘, konnte mich dann aber noch durchbeißen. Fünfter ist aber richtig geil – ich freu mich richtig“; so der deutsche Meister.

Manuel Fumic wurde am Ende 16. Brandls Teamkollege vom Lexware Mountainbike Team, Georg Egger, erreichte als 32. das Ziel.

Max Brandl zeigte eine bärenstarke Vorstellung im Biathlonstadion von Nove Mesto
# Max Brandl zeigte eine bärenstarke Vorstellung im Biathlonstadion von Nove Mesto

Ergebnisse

Damen

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Herren

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Hättet ihr mit diesen Ergebnissen im Short Track gerechnet?


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