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Weltcup Biathlon: Ex-Weltmeister unter Druck: Lesser und die letzte WM-Chance

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Weltcup Biathlon: Ex-Weltmeister unter Druck: Lesser und die letzte WM-Chance

Mit einem möglichen Scheitern seiner WM-Mission hat sich Erik Lesser notgedrungen längst beschäftigt. «Eine Chance habe ich jetzt. Und wenn's nicht gelingt, greif ich nächstes Jahr wieder an», sagte der frühere Biathlon-Weltmeister vor seinen wichtigsten Rennen der Saison.

An ein Karriere-Ende denkt der 31-Jährige aus Thüringen aber nicht. Selbst wenn er sich nicht mehr für die WM vom 13. bis 23. Februar im italienischen Antholz qualifizieren sollte.

Auf der Pokljuka in Slowenien tritt Lesser am 23. Januar (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) erstmals 2020 im Weltcup an. Das Einzel über 20 Kilometer gilt als seine Parade-Disziplin, doch von Vorstellungen wie beim Silber-Coup bei Olympia 2014 in Sotschi ist er gerade weit entfernt. Wegen Formschwäche war er zuletzt nur im zweitklassigen IBU-Cup im Einsatz. Um es sicher zur WM zu schaffen, benötigt der Routinier entweder ein Resultat unter den Top acht oder zwei unter den Top 15.

«Die fehlende WM-Norm beschäftigt mich überhaupt nicht», sagte Lesser zwar. Doch er könne seine Zustand realistisch einschätzen. Während fünf Teamkollegen um Olympiasieger Arnd Peiffer und Benedikt Doll ihr Ticket für das Saison-Highlight in Südtirol gelöst haben, geht es für Lesser um einen weiteren Platz im WM-Aufgebot. Er akzeptiere seine «aktuelle Situation vollkommen», sagte Lesser, ergänzte aber: «Natürlich ist es schade, dass ich nach so vielen Jahren als fester Bestandteil der Mannschaft nicht mehr der feste Bestandteil bin.»

Verfolgungs- und Staffel-Weltmeister 2015, drei Olympia-Medaillen und jahrelang Startläufer der Staffel - Lessers Verdienste sind zwar groß, schützen ihn aber nicht vor einer möglichen Ausbootung. Das bekam auch schon Simon Schempp zu spüren. Deutschlands einstiger Vorzeige-Skijäger verpasst die WM in Antholz wegen seiner Formkrise und soll nun bei der zweitklassigen EM antreten. Ein Schicksal, das auch Lesser droht, wenn er bis Sonntag nicht mit Leistung überzeugt.

Da es sich allerdings nur um interne Normen des Deutschen Skiverbandes handelt, könnte Bundestrainer Kirchner Lesser auch trotz fehlender Vorleistungen mit nach Italien nehmen. Das kann sich auch Olympiasieger Peiffer, mit dem sich Lesser auf Reisen das Hotelzimmer teilt, vorstellen: Lesser habe es «leistungsmäßig drauf, dass er uns als Startläufer immer helfen kann», auch in der Single-Mixed-Staffel könne er dabei sein. Dort hatte er zum Weltcup-Auftakt in Östersund als Zweiter in diesem Winter sogar schon auf dem Podium gestanden.

In den Einzelrennen reichte es aber nie für die Top 30, selbst in der zweiten Biathlon-Liga schaffte es Lesser in Osrblie zuletzt nicht aufs Podest. Zwei siebte Ränge waren bei vier Starts seine besten Resultate. Allerdings hatte ihn nach Weihnachten auch eine Erkrankung weiter zurückgeworfen. Nun gehe es auf der Pokljuka-Hochebene darum, «ein vernünftiges Rennen abzuliefern: mich läuferisch in der Form zu präsentieren, in der ich auch wirklich bin, und dazu ein vernünftiges Schießergebnis zeigen, maximal ein Fehler», sagte er.

Bis Sonntag stehen nordwestlich der Hauptstadt Ljubljana noch die Mixed-Wettbewerbe und Massenstarts auf dem Programm. Für die Frauen um Denise Herrmann beginnt der sechste Weltcup des Winters am Freitag mit dem Einzel. In Herrmann, Franziska Preuß und Vanessa Hinz haben erst drei Damen die Norm erfüllt. Der deutsche WM-Kader wird nach der Generalprobe frühestens in der kommenden Woche benannt.

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