BUNTE BÜHNE BASKETBALL (42)
70 Kilometer Luftlinie: US-Pointguard Chuck Harris wechselt innerhalb der ProA von Crailsheim nach Kirchheim.
Die HAKRO Merlins Crailsheim, nach dem 106:82-Erfolg über die GIESSEN 46ers weiter ungeschlagen, sind rund um den fünften Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA in aller Munde. Und dies nicht nur ob ihrer fünf Erfolge zum Start in die Saison 2025/26 …
Zum einen haben sich die „Zauberer“ von ihrem Pointguard Chuck Harris getrennt. Der 24-jährige US-Amerikaner, der die Erwartungen nicht erfüllte und für den TJ Madlock seinen Try-Out-Vertrag bis Ende des Jahres verlängert bekam, erzielte in seinen bisherigen vier Pflichtspielen für Crailsheim durchschnittlich 8,5 Punkte und 2,8 Assists. Schon Samstag gegen Gießen war Harris nicht mehr an Deck.
Dafür tauchte der junge Mann aus Ashburn/Virginia am Sonntag im nur 70 Kilometer Luftlinie entfernten Kirchheim auf, wo die Verantwortlichen auf die Verletzung von Tyrel Morgan reagieren wollten. Der Regisseur hatte sich eine Woche zuvor im Auswärtsspiel in Göttingen die Mittelhand gebrochen. „Wir haben schon die kürzeste Rotation der Liga. Nachdem feststand, dass Tyrel Morgan mindestens für sechs Wochen ausfällt, mussten wir reagieren. Das ist eine wichtige Phase in der Saison für uns,“ erklärte Knights-Sportchef Chris Schmidt.
Bei der 87:93-Niederlage der „Ritter“ im abschließenden Match des fünften Durchgangs gegen die Bayer GIANTS Leverkusen erwies sich Harris noch nicht als der erwartete Gamechanger. Der 24-Jährige stand zwar 24 Minuten auf dem Parkett, konnte aber das Abrutschen der Teckstädter auf den vorletzten Rang nicht verhindern. Am Ende zeigten aber elf Punkte und sechs Assists, dass der Pointguard zur erhofften Verstärkung für die Truppe von Cheftrainer Igor Perovic werden kann.
Zurück zu den Crailsheim Merlins, die sich über Bronze beim Liga-Nachwuchs-Check freuen dürfen. Dabei werden in einem dreistufigen Verfahren zunächst mittels Online-Fragebogen quantitative Daten erhoben. Im Anschluss erfolgt ein Standortbesuch, um sich in Gesprächen mit Beteiligten der Nachwuchsarbeit am Standort ein Bild über alle Aktivitäten machen zu können. Ein zusätzliches Workshopformat ermöglicht es den Bundes- und Zweitligisten über die Analyse hinausgehend zukunftsgerichtete Entwicklungsprozesse anzustoßen. Abschließend erhalten die Clubs die Möglichkeit, an einer Projektförderung zu partizipieren.
Nicht so viel Glück hatten die Hohenloher vor rund eineinhalb Wochen bei der am Ende zwar mit 76:73 gewonnen Heimpartie gegen die Paderborn Baskets, die aber ein Nachspiel hatte. Nach dem Ende der Begegnung kam es in Folge eines Stoßes von Gästeakteur Jalen Johnson in den Rücken des daraufhin stürzenden Gabriel de Oliveira zu einer Rudelbildung, die die Spielleitung der ProA nun sanktionierte: Johnson wurde mit einer Sperre von zwei Begegnungen belegt. Crailsheims Tyreese Blunt bekam eine Geldstrafe in Höhe von 250 Euro, da er während der Auseinandersetzung den Mannschaftsbank-Bereich verlassen und bei der Auseinandersetzung meinungsstark mitgemischt hatte.
Unterdessen haben die Bayer GIANTS Leverkusen hinter den Kulissen nochmals nachgelegt und Kevin Koch, Sohn von Headcoach Mike Koch, als weiteren Co-Trainer installiert. Der 35-Jährige ist in der deutschen Basketballszene kein Unbekannter: In der Saison 2011/12 stand er im Kader der Telekom Baskets Bonn. Danach wurde er Teammanager des BBC Bayreuth. Zuletzt war er als Agent für die Agentur „Life Sports“ tätig.
Die EPG Baskets Koblenz indes müssen künftig auf ihren in Washington geborenen deutschen Pointguard Jakob Hanzalek verzichten, der vor wenigen Tagen an die Verantwortlichen herantrat und den Wunsch äußerte, den Club verlassen zu dürfen. Er möchte sich einem anderen Verein, bei dem er sich längere Einsatzzeiten verspricht, anschließen. Am Deutschen Eck kam er in der vergangenen Saison im Schnitt auf nur rund fünf Minuten. Hanzalek wechselte zur Saison 2024/25 von der BG Hessing Leitershofen nach Koblenz. Der 22-Jährige stand in allen Partien der vergangenen Saison im Kader.
Und dann ist da noch die BG Göttingen, die sich mit Nils Schmitz auf eine Vertragsverlängerung bis zum Saisonende einigen konnte. Der deutsche Guard stieß während der Vorbereitung – von den Eisbären Bremerhaven kommend – zu den Südniedersachsen, um dem BG-Kader nach dem Abgang von Lennart Schultz mehr Tiefe zu verleihen. Der 24-Jährige erhielt in den ersten vier Pflichtspielen durchschnittlich rund 13 Minuten Einsatzzeit. In diesen kam er im Schnitt auf drei Punkte und zwei Assists pro Partie.
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