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„Los Angeles 2028 ist mein Traum“

46ers-Athletiktrainer Lukas Lai über den EM-Titel jener Basketballer, die er bei der rund dreiwöchigen Vorbereitung eng begleitet hat.

Malaga, Ljubljana, Mannheim, München, Madrid, Köln und ab nach Hause. Nach einem Trainingslager in Andalusien, zwei Tests gegen Slowenien, dem Supercup in der bayrischen Landeshauptstadt sowie zwei abschließenden Vorbereitungspartien gegen Spanien inklusive der Verabschiedung des iberischen Superstars Sergio Llull ist Lukas Lai irgendwie wieder in der Realität angekommen. Beziehungsweise in sein Haus nach Wieseck zurückgekehrt. Behandlungen und Büroarbeit in der eigenen Praxis im Asterweg statt Kneten weltmeisterlicher Waden. 

Nach dreiwöchiger Vorbereitung mit der deutschen Basketball-Nationalmannschaft hat der 40-jährige Physiotherapeut und Athletiktrainer der GIESSEN 46ers das mit 88:83 gegen die Türkei gewonnene EM-Finale am Sonntagabend zu Hause live am Fernseher statt vor Ort in der Xiaomi-Arena in Lettlands Hauptstadt Riga verfolgt. Und sich am Montag auch nicht auf nach Frankfurt gemacht, um mit jenen Jungs zu feiern, die er lange unter seinen Fittichen hatte. „Die Arbeit, mit der ich meine Familie ernähre, geht vor …“

Lukas, nimmst du Glückwünsche entgegen, steht nun Europameister auf deiner Visitenkarte?

Ja, in der Tat, ich habe viele Glückwünsche erhalten. Doch ich weiß alles richtig einzuschätzen, denn ich war weder in Finnland noch in Lettland vor Ort. Den Job, den ich in der Vorbereitung gemacht hatte, haben andere fortgeführt. Insofern ist bei mir ein wenig Demut angesagt.

Was ist aufregender? Ein Basketballspiel live auf der Bank oder live zu Hause vor dem Fernseher zu verfolgen?

Das hängt immer von den jeweiligen Spielen ab. Normalerweise habe ich einen Puls von vielleicht 50, am Sonntag zu Hause war er aber locker bei 100. Es war ein krasses Herzschlagfinale, das natürlich auch mich mitgenommen hat. Letztlich muss ich aber konstatieren, dass ich nun mal zu Hause und nicht in Riga war, also nicht helfen konnte.

Wie genau hast du den Sonntagabend verbracht?

Wir haben eine Radtour zum Edersee gemacht, waren aber natürlich am Abend rechtzeitig zurück. Das Match habe ich zusammen mit meiner Frau Katharina gemütlich auf unserem Sofa verfolgt.

Deutschland ist Basketball-Europameister geworden, weil …

… alle Profis in der Mannschaft ein extrem krasses Talent haben, egal ob sie sehr jung sind oder schon zu der Ü30-Fraktion gehören. Punkt zwei: Sie haben in allen Partien klar die Handschrift von Bundestrainer Alex Mumbru erkennen lassen. Er setzt auf Basketball mit Speed, damit ist fast kein Gegner klargekommen.

War es rückblickend der richtige Schritt, dass Bundestrainer Alex Mumbru, nach einer schweren Erkrankung sichtbar noch nicht bei 100 Prozent, seinem Assistenten Alan Ibrahimagic das Kommando bei den Spielen überlassen hat? 

Wichtig war, dass es im Coaching-Staff eine klare Rollenverteilung gegeben hat. Wer am Ende derjenige war, der vorne stand oder wer hinten gesessen hat, war fast egal. Alle haben die Marschroute von Alex Mumbru umgesetzt, ohne ihn wäre der EM-Titel wahrscheinlich nie erreicht worden. Er ist kollegial, er schwebt nicht über allen, er ist aber im Höchstmaß akzeptiert und beliebt. Deshalb hat die Mannschaft ja auch ihrem Cheftrainer den Titel gewidmet.

Serbien früh draußen, Spanien früh draußen, Italien früh draußen, Frankreich früh draußen. Wer außer Deutschland hätte denn den EM-Titel holen sollen?

Serbien war der Turnierfavorit. Dass sie früh gescheitert sind, hat uns die Aufgabe nicht erschwert. Spätestens aber gegen Slowenien hätten wir auch ausscheiden können. Die Partie hat gezeigt, dass wir nichts geschenkt bekommen haben.

Wie sieht deine Zukunft beim Nationalteam aus, was sind die nächsten Maßnahmen, bei denen du vor Ort sein wirst?

Im November werde ich wieder dabei sein, da gibt es einen Lehrgang und Partien in der Qualifikation für die WM 2027 in Katar gegen Israel und auf Zypern. Mein Traum sind ganz klar die Olympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Dort möchte ich zum Team gehören. Ich glaube, meine Chancen stehen nicht schlecht, ich habe mir inzwischen ein ganz gutes Standing erarbeitet. Außerdem sind andere Physios schon in einem fortgeschrittenen Alter und ich erst 40 …

Noch ein Wort zu deinen GIESSEN 46ers für die kommende Saison …

Mich freut es riesig, dass wir Kontinuität im Team haben, dass viele Jungs geblieben sind. Das ist kein Nachteil und es freut die Fans ungemein. Sportlich sind wir top aufgestellt, das macht mir große Hoffnung auf eine interessante und am Ende hoffentlich auch erfolgreiche neue Spielzeit.

Der Beitrag „Los Angeles 2028 ist mein Traum“ erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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