Respekt und Liebe

Robin Benzing hängt noch ein Jahr dran und wird seine lange Karriere auch bei den GIESSEN 46ers beenden.

Welch eine Ehre! Deutschlands Ex-Nationalspieler Robin Benzing wird seine lange Karriere bei den GIESSEN 46ers beenden. „Ich habe mich in meinen beiden Jahren in Gießen sehr wohl gefühlt. Ich hatte sportlich und privat eine tolle Zeit. Deshalb fiel mir die Entscheidung nicht schwer, noch eine dritte Saison, meine letzte, dranzuhängen“, verkündete der 36-Jährige in seiner gewohnt offenen und empathischen Art, nachdem die Tinte unter dem Arbeitspapier beim Altmeister getrocknet war. 

„Die Fans haben mich in ihr Herz geschlossen. Sie haben mir stets Respekt und Liebe entgegengebracht. Ich freue mich, ihnen noch ein paar Monate lang etwas zurückgeben zu können“, ließ der 2,10-Meter-Hüne, der seine Mannschaft auch in der Saison 2025/26 in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA als Kapitän aufs Parkett führen wird, wissen. 

Dass der Familienvater den 46ers finanziell entgegenkam und somit seine Karriere unter jenem Cheftrainer, bei dem er zur Saison 2006 im Trikot des TV Langen auch seine ersten Partien als Profi absolvierte, beenden wird, freut auch seinen Ziehvater „Frenki“ Ignjatovic: „Anfang und Ende unter mir. Wenn das kein klares Zeichen ist …“ Und der 58-jährige Deutsch-Serbe ergänzt nicht ohne Stolz: „Robin kann uns noch viel geben. Mein Wunsch ist es, dass mich die Fans nach dieser Runde fragen, warum er nicht noch eine drangehängt hat.“

Benzing begann seine in die 20. Saison gehende Karriere unweit seines Geburtsortes Seeheim-Jugenheim beim TV Langen. In der Bundesliga spielte er für ratiopharm Ulm, Bayern München und s.Oliver Würzburg. Seine Auslandsstationen hießen KAI Saragossa, Besiktas Istanbul, Fortitudo Bologna und Club Atletico Penarol Montevideo in Uruguay. Im Sommer 2023 schloss sich der Powerforward schließlich den GIESSEN 46ers an.

Mit den Bayern wurde Robin Benzing 2014 Deutscher Meister. Fünf Jahre zuvor feierte er im August 2009 sein Debüt in der Nationalmannschaft. Er gehörte zum Aufgebot für die Europameisterschaften 2009, 2011, 2013, 2015 und 2017 sowie für die Weltmeisterschaft 2010. Bei der EM 2017 führte er die deutsche Auswahl als Kapitän aufs Parkett und erreichte das Viertelfinale. 

In der Liste der Rekordnationalspieler steht Benzing hinter Patrick Femerling (221), Hansi Gnad (181), Henrik Rödl (178), Jürgen Wohlers (174), Ademola Okulaja (172), Michael Pappert (169) und Henning Harnisch (169) mit 167 Einsätzen auf Rang acht. Dirk Nowitzki brachte es auf 153 Partien. 

Bei der WM 2019 in China erzielte Benzing im Turnierverlauf acht Punkte je Begegnung, bei den 2021 ausgetragenen Olympischen Spielen 2020 brachte er es auf drei Einsätze und im Schnitt einen Zähler pro Match. 

„Ich möchte mit den 46ers kommende Saison in die BBL aufsteigen, das ist mein ganz großes Ziel für meine letzte Saison. Dafür werde ich alles geben, auf dem Parkett und auch außerhalb“, ließ Robin Benzing vom in Göttingen stattfindenden Lehrgang der U20-Nationalmannschaft, für die er seit neuestem unter Chefcoach Christian Held als Assistenztrainer arbeitet, wissen. Die Fans in der „Osthölle“ werden die Worte ihres alten und neuen Kapitäns mit großem Wohlwollen vernehmen …

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