BUNTE BÜHNE BASKETBALL (32)
Fünf ProA-Ligisten gehen mit einem neuen Cheftrainer in die Spielzeit 2025/26.
Fünf von 17. Im Klartext: Knapp 30 Prozent aller bisher feststehenden Clubs der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA gehen mit einem neuen Cheftrainer in die Spielzeit 2025/26. Was zumindest in zwei Fällen überrascht. Doch der Reihe nach. Besser gesagt nach dem Alphabet …
Weil sich die Dresden Titans als Rangelfter für einen Neustart in der ProB entschieden haben, bleiben die Artland Dragons dem Unterhaus erhalten. Da sie sich – wie auch schon im Nachwuchsbereich – zu einer noch engeren Zusammenarbeit mit RASTA Vechta entschieden haben, wird Hendrik Gruhn neuer Coach der „Drachen“. Der 30-Jährige saß zuletzt beim Vechtaer Farmteam auf der Bank, mit dem er jedoch den Abstieg aus der ProA nicht verhindern konnte. Nun also wird sich Gruhn im nur 30 Kilometer entfernten Quakenbrück laut des dortigen Clubchefs Thomas Fengler darum bemühen, „junge Spieler weiterzuentwickeln. Hendrik bringt nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch die richtige Mentalität mit. Unsere Fans dürfen sich auf einen leidenschaftlichen Trainer freuen, der unsere Philosophie lebt: harter Einsatz, mutiger Basketball und eine echte Bereitschaft, das Team voranzubringen.“ Gruhn folgt auf Pat Elzie beziehungsweise Vince Macaulay beziehungsweise Markus Jackson, dem es final nicht mehr gelang, Artland nach zwischenzeitlich 17 Niederlagen am Stück sportlich in der 2. Bundesliga zu halten.
Unterstützung erfährt Hendrik Gruhn künftig vom ehemaligen 46ers-Kapitän Brandon Thomas, der nach dem Ende seiner aktiven Karriere als Sportlicher Leiter in Quakenbrück beginnt. Der 40-jährige US-Amerikaner mit deutschem Pass soll laut Geschäftsführer Marius Kröger mit „seiner enormen Erfahrung seinen Führungsqualitäten und nicht zuletzt seinen zahlreichen Kontakten aus seiner außergewöhnlichen Karriere unser Programm in vielerlei Hinsicht weiterentwickeln. Er kennt den Verein, die Fans und die Region. Brandon ist ein echtes Aushängeschild für die Dragons. Wir sind überzeugt, dass er auch in seiner neuen Rolle wichtige Impulse setzen wird.“ Gleichzeitig gaben die Dragons bekannt, dass der Vertrag mit dem Ex-Licher Pat Elzie, der das Amt des Sportdirektors zuletzt innehatte, der aufgrund einer Erkrankung jedoch nicht arbeitete, aufgelöst worden ist.
Vor einem Jahr noch Sensations-Meister mit den PS Karlsruhe LIONS ist Erfolgscoach Aleksandar Scepanovic seinen Job im Badischen überraschend losgeworden. Der 42-Jährige war – unterbrochen von einem Erstliga-Engagement beim Mitteldeutschen BC – insgesamt sechs Jahre bei den „Löwen“. Der Kroate führte den Verein aus der Regionalliga bis ins Unterhaus. „Nach so vielen erfolgreichen Jahren mit Aleksandar haben wir gespürt, dass nun der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang gekommen ist“, wird Danijel Ljubic, der Sportliche Leiter der LIONS, in einer Pressemitteilung zitiert. Die Saison war geprägt von etlichen Rückschlägen und schweren Verletzungen von Stammspielern. Letztlich landete Karlsruhe auf Rang zwölf. „Ich bin traurig, dass es zu Ende gegangen ist. Der Club war immer ein großer Teil meines Lebens“, so Scepanovic. Einen Nachfolger haben die LIONS noch nicht bekanntgegeben, spekuliert wurde aber zuletzt, dass Ex-Nationalspieler und Bayern-München-Assistenztrainer Demond Green in die Europahalle wechseln könnte (Dieser Wechsel ist mittlerweile bestätigt). Er würde dann mit Aleksander Nadjfeji zusammenarbeiten. Der erfahrene Basketballfachmann geht damit in sein drittes Jahr als Co. bei den LIONS. Der 48-Jährige hat seinen Vertrag vorzeitig um weitere drei Jahre verlängert.
Klar war der Trainerwechsel bei den Tigers Tübingen, die künftig auf Henrik Sonko setzen. Der Schwede erhält bei den Schwaben einen Vertrag über zwei Jahre bis zum Ende der Spielzeit 2026/27. Der neue Mann an der Seitenlinie kommt vom schwedischen Erstligisten Borås Basket in die Neckarstadt, wo der 47-Jährige in den letzten sieben Jahren äußerst erfolgreich tätig war. Jüngst erreichte Sonko mit seinem Team das Finale um die schwedische Meisterschaft, wo der Club sich als Tabellenzweiter nach der Hauptrunde gegen die um einen Platz besser positionierten Norrköping Dolphins mit 1:4-Siegen geschlagen geben musste. Für Sonko wird Tübingen die erste Station im Ausland sein. Er ersetzt Sportdirektor Eric Detlev, der im März den Job des entlassenen Domenik Reinboth übernommen und Tübingen ins Playoff-Viertelfinale geführt hatte.
Frisches Blut an der Seitenlinie vermelden auch die EPG Guardians Koblenz. Stephan Dohrn übernimmt das Kommando am Deutschen Eck. Der 37-Jährige war zuletzt in der ProB bei den Dragons Rhöndorf tätig und führte das Team in der Saison 2023/24 zum Meistertitel. „Wir sind froh, mit Stephan einen ambitionierten und gleichermaßen erfahrenen Trainer zu bekommen“, so Thomas Klein, Vorstand Sport & Marketing der EPG Guardians. Der gebürtige Berliner begann seine Trainertätigkeit bei seinem Heimatverein VfB Hermsdorf und war beim Berliner Basketball-Verband Übungsleiter. 2019 wechselte er zum SC Rist Wedel, zunächst als Co-Trainer des ProB-Teams und Cheftrainer der Jugend-Basketball-Bundesliga-Mannschaft. Ab 2021 wurde er dann zum Headcoach befördert. In Koblenz wird Dohrn nicht nur Cheftrainer der Profi-Mannschaft sein. Als Head Coach & Operations Director Basketball soll er auch die Jugendarbeit und externe Kooperationspartner bei der Trainerausbildung unterstützen. Außerdem wechselt mit Kai Schallenberg der dritte Trainer, der zu Beginn der vergangenen Saison in Diensten der Dragons Rhöndorf war, nach Koblenz. Als weiterer Co-Trainer neben KJ Sherrill komplettiert der 23-Jährige somit das neue Trainerteam unter Leitung von Headcoach Stephan Dohrn.
Auch Bundesliga-Absteiger BG Göttingen hat in der wichtigsten Frage eine Antwort geliefert: Fabian Strauß wird die „Veilchen“ künftig trainieren. Der 32-Jährige erhält bei der BG einen Zweijahres-Vertrag mit Ausstiegsoption und übernimmt damit die Nachfolge von Mikko Riipinen, der kurz vor Ende der Saison auf eigenen Wunsch den Verein verlassen hatte. Wie BG-Geschäftsführer Frank Meinertshagen in einer Pressemitteilung erläutert, habe sich der 32-Jährige am Ende der zweiwöchigen Trainersuche der BG gegen viele Bewerber aus dem In- und Ausland durchsetzen können. „Auch wenn Fabian noch jung ist, haben uns seine Erfahrung in der zweiten Liga, seine konzeptionellen Vorstellungen und sein Ehrgeiz überzeugt“, sagt Meinertshagen. Strauß kommt von den Dresden Titans, die als Rangelfter keine Lizenz mehr für die ProA beantragt hatten und die Liga deshalb neben RASTA Vechta II verlassen müssen.
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