Gänsehaut pur
Über 200 46ers-Fans sehen am Montagabend den legendären Film „FÜNF“ im Gießener Kinopolis.
Gänsehaut, die Dritte! Nach Spiel vier und dem tränenreichen Saisonende gegen Science City Jena am Donnerstag und nach der emotionalen Verabschiedung der Mannschaft am Samstag lief es gar manchem Fan auch am Montag wieder eiskalt den Rücken hinunter.
26. Mai 2005, Spiel fünf in Köln, 40 Grad in der Halle, 40 Punkte von Chuck Eidson und die letzte Partie für Welt- und Europameister Sasa Obradovic, die dieser nie vergessen wird: Viele der gut 200 Anhänger, die den Weg ins Kinopolis gefunden hatten, um „FÜNF“, den legendären Dokumentarfilm über das vielleicht legendärste Match, das die Basketballer der GIESSEN 46ers je bestritten haben, erlebten den damaligen 78:69-Erfolg bei RheinEnergie Köln so, als sei er gestern gewesen. Hochemotional, aufreibend, faszinierend – und mit der einen oder anderen Träne in den Augen.
Was nicht nur am von Media-tools-Geschäftsführer Sascha de Loryn im Jahre 2008 produzierten Streifen lag. „Der Film bezieht seinen Charme auch daraus, dass es damals noch kein HD oder Ultra HD gab“, erläuterte 46ers-Fanbetreuer Bernd Giezek, der es innerhalb von nur zwei Wochen geschafft hatte, den Abend zusammen mit Kinopolis-Betriebsleiter Enrico Sinner auf die Beine zu stellen.
Mit einleitenden Worten von Sportdeutschland.TV-Moderator Simon Schornstein. Mit Erinnerungen seines Podcast-Kollegen Lukas Becker, der einst als junger Bursche am Rhein live vor Ort war. Mit berührenden Ausführungen von Sascha de Loryn, der vom „Emotionalsten, was ich je erlebt habe, obwohl ich schon zwei Filme über die Frankfurter Eintracht gemacht habe“, sprach. Mit Sequenzen von Kameramann Ivo Jäckel, die auch 2025 die Menschen noch anfassen. Mit Dankensworten von Bernd Giezek an die Anhänger, die den Altmeister als „rote Front“ stets unterstützt hätten.
Mit einem Einspieler von Chuck Eidson aus South Carolina, wo der damalige Matchwinner davon sprach, „stolz“ auf die Zeit an der Lahn gewesen zu sein. „Ich habe es geliebt in Gießen zu spielen.“ Und mit einer Live-Schalte zum einstigen Center Gerrit Terdenge, der heute als Heilpraktiker in Düsseldorf arbeitet. „Das Match war in den 20 Jahren danach in meinem Leben immer mal wieder ein Thema. Wir waren damals nicht nur eine Mannschaft, wir waren echte Freunde“, erinnerte sich der heute 50-Jährige, der inzwischen jedoch kaum mehr Kontakt zu seinen einstigen Teamkameraden hat. „Anton Gavel habe ich mal in Düsseldorf getroffen, Chris Anrin und Lou Campbell in New York, das wars.“
Basketballerisch ist Gerrit Terdenge also quasi in der Off-Season. Ebenso wie Profi Luis Figge, Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic und sein Assistent Nikola Stanic, die es sich ebenfalls nicht nehmen ließen, „FÜNF“ im Kinopolis zu sehen. Auch Fanbetreuer Bernd Giezek verabschiedete sich kurz vor seinem 60. für ein paar Tage von der Basketball-Bühne. Nicht ohne die Fans zu einem Absacker zu bitten. Gänsehaut, die Vierte!
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