Am morgigen Freitag, 16. Mai 2025, beginnt das RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4 2025, die WNBL Teams starten am Samstag in das Turnier. Um 12:30 Uhr stehen sich ALBA Berlin und die TG Main Sharks Würzburg im ersten Halbfinalspiel gegenüber, MTV München und Phoenix-TSV Hagen folgen um 15:00 Uhr. Das Finale findet am Sonntag um 13:30 Uhr statt. Alle Spiele werden live auf sporttotal.tv übertragen. Den Kommentar übernehmen Eva Wittmann und Simon Roth live aus der Sömmeringhalle. Live-Stats aller Spiele können auf der DBB.Scores-App verfolgt werden.
WNBL-Vorschau: RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4 2025
ALBA Berlin – Der Gastgeber will den zweiten Titel
Vor drei Jahren stand ALBA Berlin zuletzt im TOP4. Auch damals kam es zu einem Heimspiel, allerdings noch in einer Nebenhalle der Max-Schmeling-Halle. Gegen die ChemCats Chemnitz sicherte man sich damals den ersten Titel in der WNBL. Angeführt wurden die Berlinerinnen von TOP4-MVP Hilke Feldrappe, die nun im Aufgebot der A-Damen für die EM-Vorbereitung steht. Überbleibsel des Meisterteams sind lediglich Marieke und Rosalie Esser sowie Emilia Tomenendal. Rosalie Esser wurde 2022 zum Rookie des Jahres und zählt in dieser Saison zu den besten Guards der Liga. Auch die MVP-Kandidatin Lilli Schultze, die fester Bestandteil der U18-Nationalmannschaft ist, ist eine wichtige Stütze. Über die reguläre Saison, in der ALBA einen perfekten Record von zehn Siegen aus zehn Spielen hinlegte und die Gruppe Nordost souverän gewinnen konnte, legte Schultze knapp 16 Punkte und 12 Rebounds auf. Zudem wurde sie in dieser Saison vermehrt im DBBL-Kader der Albatrosse eingesetzt. Sie war es auch, die im Viertelfinalrückspiel gegen den SC Rist Wedel mit 28 Punkten und 18 Rebounds dafür sorgte, dass man die Hinspielniederlage wettmachen konnte und so ins TOP4 einzog. Bis dahin verlief die erste Saison von Neu-Headcoach Antonio Canamero wie erwähnt makellos. Mit nur 55 kassierten Punkte pro Spiel, stellt man die beste Defensive der TOP4-Teilnehmer und zählt zu den stärksten Teams am offensiven Brett. Mit insgesamt vier Junioren-Nationalspielerinnen (Rosalie Esser, Marieke Esser, Ella Panke und Lilli Schultze) strotzt die Starting Five nur so vor Talent. Darüber hinaus dürfte ALBA der Heimvorteil eine große Stütze sein. Nicht verwunderlich also, dass ALBA zu Beginn der Saison von vielen Teams als Topfavorit auf den Titel auserkoren wurde.
Schlüsselspielerin: Lilli Schultze
Wie bereits erwähnt gehört Lilli Schultze zu den größten deutschen Talenten. Die Center-Spielerin legte über die reguläre Saison ein Double-Double auf und explodierte in den Playoffs regelrecht. In den vier Spielen steigerte sich ihre Averages auf 22 Punkte und 14 Rebounds. Zudem sorgte sie mit ihrer Länge für Rim-Protection und ist eine der verlässlichsten Rebounderinnen der Liga. In der DBBL absolvierte die noch 16-Jährige vier Partien und steuerte vier Punkte und über drei Rebounds bei. In ihren letzten zwei Jahren Nationalmannshaft gelang ihr mit der U16 2023 der Wiederaufstieg in die A-Division und 2024 ein starker siebter Platz, bei dem sie die deutsche Topscorerin war (11 PTS).
Headcoach Antonio Cañamero:
„Das Team hat die ganze Saison über hart gearbeitet und sich immer weiter verbessert. Nach der Niederlage im ersten Viertelfinalspiel haben sich die Spielerinnen auf ihr Ziel – das TOP4 – fokussiert und für dieses Ziel gekämpft. In schwierigen Zeiten wächst es über sich hinaus, entwickelt sich weiter, verbessert sich. Es ist ein wirklich gutes Team.
In der Preaseason haben wir bereits gegen die TG Main Sharks Würzburg gespielt, es ist ein starkes Team mit guten Spielerinnen. Wir werden ein gutes Spiel brauchen, um sie zu schlagen. Der Einzug ins TOP4 war unser Ziel zu Saisonbeginn, aber jetzt wollen wir gewinnen. Wir freuen uns sehr auf das Turnier!“
MTV München – Aller guten Dinge sind drei
Vierter Platz 2023, Zweiter Platz 2024! Der MTV München kennt die TOP4-Atmosphäre mittlerweile gut. Zum nunmehr dritten Mal in Folge geht es für das Team von Headcoach Doris Schuck ins Halbfinale. Bislang blieben die Münchenerinnen allerdings unvollendet. Vor zwei Jahren überraschte man die Liga als Neuling musste sich dann aber erst Lichterfelde und danach Neuss geschlagen geben. Mit MVP Helena Englisch ging es dann nächstes Jahr bis ins Endspiel, in welchem man einem spektakulären Buzzerbeater der BSG Basket Ludwigsburg zum Opfer fiel. Trotz einiger personeller Veränderungen, schaffte es der MTV wieder eine starke Saison zu spielen und sicherte sich mit acht Siegen den Gruppensieg im Süden. Besonders wichtig auf dem Weg dorthin waren Julia Reichert und Neuzugang Uliana Kolesnyk. Reichert, die bereits in der letzten Saison mit dem MTV im TOP4 stand führt den Süden in den Kategorien Punkte, Rebounds, Assists und Steals an. Kolesnyk, die im Sommer vom Stadtrivalen TS Jahn München kam, ist eine beständige Double-Double-Kandidatin und eine der besten Shotblockerinnen der Liga. Mit 49 Punkten in einem Spiel stellte sie zudem den Saisonbestwert der WNBL auf. Neben den beiden sind auch Ajla Helvida und Nathalie Schauermann wichtige Stützen einer insgesamt rebound- und transitionstarken Mannschaft. Besonders offensiv erarbeiten sich die Münchenerinnen viele zweite Chancen. Auch in den Playoffs dominierte der MTV und setzte sich erst gegen die Talents BonnRhöndorf und danach gegen den Post SV Nürnberg deutlich durch. Somit geht es nun zum zweiten Mal in Serie nach Berlin. München spielt schnell, was mit Hinsicht auf das Duell mit Hagen eine spannende Komponente sein wird.
Schlüsselspielerin: Uliana Kolesnyk
Eine der besten Two-Way-Spielerinnen der Liga. Uliana Kolesnky, die zuvor für die TS Jahn München spielte, hat diese Saison einen gewaltigen Sprung gemacht. Neben ihrer Athletik, mit der sie knapp 2,5 Blocks pro Spiel auflegte, übernahm die Flügelspielerin eine tragende Rolle in der MTV-Offensive. Mit 49 und danach 34 Punkten hatte sie in der Saisonschlussphase entscheidenden Anteil am Gruppensieg des MTV. Auch in den folgenden vier Playoff-Spielen verzeichnete sie über 22 Punkte im Schnitt. München wird aber auch ihre defensiven Qualitäten brauchen um den starken Hagener Backcourt zu stoppen.
Headcoach Doris Schuck:
„Wir sind über die Saison hinweg als Team zusammengewachsen und haben uns stetig weiterentwickelt. Wir wollen Spielerinnen individuell entwickeln und an den Leistungssport heranführen und dazu gleichzeitig Teamspirit entwickeln. Der Kern aus der letzten Saison ist geblieben, gemeinsam mit den neuen Spielerinnen wollen wir uns im TOP4 beweisen. Dazu auch erstmal ein großes Lob an ALBA Berlin. Bereits im letzten Jahr wurde sich sehr gut gekümmert und das Turnier wurde sehr gut organisiert, sodass es für alle ein tolles Event und ein besonderes Erlebnis war. Auch in diesem Jahr zeigen sie sich als toller Ausrichter.
Im Halbfinale spielen wir gegen Hagen, ein sehr starkes und unheimlich aggressives Team, das seine Größennachteile gut kompensiert. Aber wir spielen auch sehr schnell und wir haben die ein oder andere große Spielerin, die wir gut einsetzen. Es wird auf jeden Fall ein spannendes Spiel werden, in dem beide Teams versuchen werden, ihr Spiel zu spielen.“
TG Main Sharks Würzburg – Die jungen Wilden
Mit einer der jüngsten Mannschaften der Liga hat es Headcoach Michael Wiegand ins TOP4 geschafft – und das ziemlich souverän. In der Hauptrunde gewann man alle seine zehn Spiele und fand bis auf ein Heimspiel gegen Nürnberg nur selten einen ebenbürtigen Gegner. Bereits in der Vorsaison sicherten sich die Main Sharks den Gruppensieg, unterlagen dann aber bereits im Achtelfinale überraschend der TS Jahn München. Nach einer altersbedingten Umstrukturierung im Sommer machten viele Spielerinnen einen großen Sprung. Die jungen Guards Layla Mayer, Emilia Escher und Laura Jordan konnten sich alle fest in die Rotation spielen, während „Rookie des Jahres 2025“-Kandidatin Moescha Bakam mit elf Punkten und zehn Rebounds eine herausragende erste Saison absolvierte. In der Vorsaison ging dieser Titel an Mia Wiegand, die ihr großes Potential auch in der aktuellen Spielzeit unter Beweis stellen konnte. Im Frontcourt unterstützt sie Elina Timoschenko, die bereits zu den gestandenen WNBL-Spielerinnen gehört und schon in der letzten Saison starke Zahlen auflegte. Mit knapp 20 Punkten, zehn Rebounds und über vier Assists ist sie für die Sharks-Offensive, die im Schnitt über 86 Punkte auflegte unverzichtbar. Sowohl Wiegand als auch Timoschenko wurden zuletzt mit den QOOL Sharks Würzburg Bronzesieger der 2. DBBL Süd. Darüber hinaus wurden beide zuletzt für die entsprechenden Nationalmannschaften nominiert. Wie bereits in der regulären Saison leisteten sich die Main Sharks auch in den Playoffs keinen Fehltritt und schalteten die Basket-Girls Rhein-Neckar und die TS Jahn München aus. Statistisch betrachtet ist Würzburg ein starkes Rebound-Team, was dazu noch über viele Playmaker verfügt. In Bezug auf das Scoring sind Wiegand und Timoschenko die ersten Optionen. Auch Aufgrund des U16-Titels im letzten Jahr, hatten einige Experten die Unterfranken auf dem Zettel.
Schlüsselspielerin: Mia Wiegand
Sie ist eine der effizientesten Spielerinnen der Liga und offensiv wie defensiv sehr flexibel einsetzbar. Bereits in der letzten Saison war die U16-Nationalspielerin eine der großen Stützen der Main Sharks und wurde den hohen Erwartungen vor dieser Saison gerecht. Mit über 20 Punkten, neun Rebounds und drei Assists ist sie die Topscorerin der Gruppe Mitte. Darüber hinaus verzeichnete sie vier Steals pro Partie, womit sie die Gruppe ebenfalls anführt. In den Playoffs sorgte mit 31 Punkten im Viertelfinal-Hinspiel für klare Verhältnisse. Im Zusammenspiel mit Timoschenko ist Wiegand sehr variantenreich und kann sowohl am Korb als auch aus der Distanz für Gefahr sorgen.
Headcoach Michael Wiegand:
„Die Mädchen sind zwar jung und Aufregung wird ganz sicher eine Rolle spielen, doch wir sind turniererfahren. In den letzten drei Jahren standen wir in vier Finals, drei davon konnten wir gewinnen. Trotz der Doppelbelastung, die der Großteil des Teams noch durch die U16 hat, haben wir in der Saison bereits gezeigt, dass wir mehr als nur mithalten können und wollen das auch im TOP4 weiterführen.
Ich denke, dass es für alle Teams ein harter Kampf werden wird. Aus den vier Hauptrundengruppen sind jeweils die Gruppenersten im TOP4 und das verdient. Das Matchup mit ALBA Berlin wird nicht einfach werden, zumal auch der Heimvorteil eine Rolle spielen kann. Dadurch, dass wir in der Vergangenheit bereits immer wieder gegen ALBA gespielt haben, wissen wir, was auf uns zukommt. Wenn wir einfach unser Spiel spielen, schätze ich unsere Chancen gut ein. Wir fahren nicht nach Berlin, um uns das Brandenburger Tor anzuschauen. Wir wollen gewinnen.“
Phoenix-TSV Hagen – Die Newcomer wollen mehr
Die große Überraschung der Saison waren zweifelsfrei die Liganeulinge aus Hagen. Dabei muss man klarstellen, dass Hagen vor der Saison keinesfalls als Abstiegskandidat galt, aber ungeschlagen ins TOP4 einzuziehen und die beste Offensive der Liga zu stellen, hatten wir so nicht auf dem Zettel. Was das Coaching-Team um Marsha Owusu Gyamfi und Fabian Schumann auf die Beine gestellt haben ist bemerkenswert. Hagen spielt seinen ganz eigenen Stil. Die Rotation besteht meistens aus vier Guard-Spielerinnen, die ihre Größennachteile meistens durch Einsatz oder Cleverness ausgleichen. Hagen zählt zu den bestens Transitionteams nach Ballgewinnen und verfügt über eine Vielzahl an schnellen, agilen Spielerinnen, die viel Druck auf den gegnerischen Ballvortrag machen. Hier sind vor allem Nele Erfeld und Lia Wasielewski zu nennen. Offensiv ist man flexibel, da verschiedene Spielerinnen für andere kreieren können und man eine der besseren Mannschaften aus der Distanz ist. Führungsspielerinnen Nina Wisniewski, die als einzige Spielerin schon vor der Saison WNBL-Erfahrungen sammeln konnte und U16-Nationalspielerin Darina Zraychenko. Diese wurde zuletzt mit den VIACTIV-AstroLadies Bochum Meister der 2. DBBL. Neben den beiden ist auch Allrounder Enie Springer eine wichtige Option. Über die reguläre Saison gab sich Hagen keine Blöße und gewann die Gruppe Nordwest mit zehn Siegen. Gegen Neuss stellte man mit 143 Punkte den Saisonbestwert auf und bewies somit eindrucksvoll über welche offensiven Kapazitäten man verfügt. In den Playoffs stoß Rookie des Jahres 2023 Marija Ilic zum Team. Mit ihr setzte man sich souverän gegen Lichterfelde und Recklinghausen durch. Hagen kommt mit sehr breiter Brust nach Berlin und ist vielleicht aufgrund des ersten Jahres in der Liga Außenseiter. Die Offensivpower, die das Team aus Nordrhein-Westfalen aber mitbringt sollte jedem Konkurrenten zu denken geben.
Schlüsselspielerin: Darina Zraychenko
Eine absolute Ausnahmespielerin, die die WNBL in ihrer Debütsaison nach Belieben dominierte. In ihren acht Spielen der Hauptrunde legte sie über 21 Punkte, neun Rebounds und knapp fünf Steals auf. Mit ihrer Physis und Explosivität verteidigte sie oft die größeren Spielerinnen der Gegner und fungierte so defensiv zu Weilen als Center. Offensiv ist sie sowohl aus dem Dribbling als auch von der Dreierlinie nur schwer zu stoppen. Mit über 34% zählt sie zu den treffsichersten Spielerinnen der Gruppe Nordwest. Besonders auf das direkte Duell mit Julia Reichert freuen wir uns sehr.
Headcoach Marsha Owusu Gyamfi:
„Die bisherige Saison war sehr interessant und intensiv, die Spielerinnen haben hervorragende Fortschritte sowohl als Team als auch individuell gemacht. Es macht sehr viel Freude sie zu trainieren. Bis auf drei Spielerinnen sind alle Hagenerinnen und einige kennen sich seit der U12, es ist schön zu sehen, wie sie gemeinsam wachsen. Nach dem U16-TOP8 in der vergangenen Saison ist die Teilnahme am RSM Ebner Stolz Jugend-TOP4 2025 etwas Besonderes für die Spielerinnen und deren Familien.
In das Spiel gegen den MTV gehen wir als Underdog. Großen Respekt nach München, dass sich das Team mit einem kleinen Kader wieder bis ins Halbfinale spielen konnte. Das Team des MTV hat zwei tolle Scorerinnen, spielt maximal physisch, schnell und ist erfahren. Unser Ziel ist es wie immer, unser Spiel zu spielen sowie uns weiter zu entwickeln, während des Spieles zu adaptieren, competitive und bis zum Ende in der Lage zu sein, dass Spiel zu gewinnen. Es wird für uns auf jeden Fall ein interessantes Spiel auf einer großen Bühne.“