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Wie Friedrich Merz

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GIESSEN 46ers lassen mit dem 69:83 in Bremerhaven ersten Matchball zum Halbfinaleinzug ungenutzt / Donnerstag Spiel vier in der Osthalle.

An jenem historischen Tag, an dem CDU-Chef Friedrich Merz einen zweiten Wahlgang brauchte, um der zehnte deutsche Bundeskanzler zu werden, haben es auch die GIESSEN 46ers verpasst, ihren ersten Matchball zu verwerten. Mit 69:83 (41:43) verlor der Altmeister am Dienstagabend nach zuvor zwei Erfolgen das dritte Playoff-Viertelfinale der Best-of-five-Serie in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA bei den Eisbären Bremerhaven und muss damit am Donnerstag (20 Uhr) in heimischer Osthalle in ein viertes Match. 

„Das war ein richtig schlechtes Spiel von uns“, war Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic verständlicherweise wenig begeistert von der Darbietung seiner Jungs. „Wir haben uns offenbar von der überragenden Dreierquote von Bremerhaven vor der Pause zu sehr beeindrucken lassen. Im Gegenzug haben wir einfachste Würfe nicht getroffen und waren die komplette Zeit über total nervös.“ Was angesichts zweier robuster und überzeugender Auftritte bei den 109:98- und 86:74-Siegen doch verwunderte …

„Uns hat jegliche Aggressivität gefehlt. Kaum haben wir denen den Ball gestohlen, haben wir ihn auch schon wieder hergeschenkt“, zeigte sich Ignjatovic not amused über eine zweite Halbzeit, in der der Altmeister lediglich 28 eigene Punkte zustande brachte. Insgesamt waren nur 50 Prozent verwandelter Freiwürfe, sieben Treffer bei 29 Versuchen von jenseits der 6,75-Meter-Linie, 18 gegenüber 23 Eisbären-Assists, eine klar verlorene Rebound-Bilanz, kein einziger Punkt des zuvor überragenden Kapitäns Robin Benzing in fast 22 Minuten auf dem Parkett sowie jede Menge „Fahrkarten“ von Kevin McClain, Aiden Warnholtz, Jonas Maier, Luis Figge und Nico Brauner zu wenig, um die erstmals in dieser K.o.-Runde laut ihres Coaches Steven Esterkamp vor „Intensität und Leidenschaft“ nur so sprudelnden Nordsee-Anrainer ernsthaft in Gefahr bringen zu können.

„Wir hatten als Team überhaupt keine Lösungen, haben nicht gut verteidigt und vorne viel zu wenig getroffen“, fasste Nico Brauner kurz nach Spielende den missratenen Abend kurz und bündig zusammen. Von „dummen Fehlern“ und davon, dass „wir nicht scharf genug“ waren, sprach Luis Figge. Und Robin Benzing befand: „Die Niederlage war verdient. Eine solche Leistung ist in den Playoffs gerade auswärts viel zu wenig. Wir haben aber noch die Chance, die Scharte auszumerzen und alles besser zu machen.“

Recht hatte der Ex-Internationale, dessen Team nie so richtig überzeugte, beim 22:22 durch Aiden Warnholtz nach Klasse-Zuspiel des Capitanos himself aber auf Tuchfühlung war (11.). Als „Frenki“ Ignjatovic wutentbrannt beim 28:34 (14.) eine Auszeit nahm, sein Team neu justierte, Mladen Vujic bis zur Pause mit seiner enormen Physis schon 16 Punkte markiert und fünf Abpraller heruntergepflückt und Simon Krajcovic beim 41:40 (20.) die erste und einzige Führung des Altmeisters besorgt hatte, verstummte die ohnehin spärlich besetzte und recht schweigsame Stadthalle immer mehr. 

Der Buzzerbeater durch Daniel Norl zum 43:41-Halbzeitstand wirkte jedoch wie eine Signalglocke für die Eisbären, die nach vier Fehlschüssen von Aiden Warnholtz, Kevin McClain (2) und Kyle Castlin Mitte des dritten Abschnitts und einem 10:0-Run plötzlich mit 67:52 vorne lagen, obwohl ihre beiden Big Man Anzac Rissetto und Henrik Warner hochfoulbelastet nicht mehr so richtig wüten konnten. „Ein 13:9 im letzten Abschnitt für die Eisbären zeigt mir, wie schwach unser Auftreten war“, wussten die Gäste auch die Unzulänglichkeiten der Hausherren, die durchaus schlagbar waren, nie zu nutzen. 

Obwohl Kyle Castlin das vierte Viertel mit einem Dreier zum 63:70 (31.) eröffnete, Kevin McClain den 20 Zentimeter größeren Anzac Rissetto bei dessen Korbleger-Versuch spektakulär abräumte (33.) und die 46ers Hausherren-Regisseur Elijah Miller, der erst im Schlussabschnitt erstmals (erfolglos) auf den Gießener Korb warf, im Griff hatten, waren die Gäste von einer Wende der Marke Overtime-Erfolg vom vergangenen Mittwoch so weit entfernt wie Friedrich Merz von der Kanzler-Mehrheit im ersten Wahlgang. 

„Nun heißt es: Mund abputzen und am Donnerstag nochmals alles reinhauen“, wie Nico Brauner es forderte, war schließlich der einzige Trost, der den 46ers beim Besteigen des Mannschaftsbusses blieb.

Bremerhaven: Miller, Biss (9), Schmitz (3), Carter (10), Breitlauch (7), Hemschemeier (9), Richmond (4), Norl (9), Warner (23), Rissetto (9).

Gießen: Warnholtz (4), Castlin (19), McClain (6), Benzing, Maier (2), Figge (3), Nyama, Kovacevic (7), Vujic (20), Krajcovic (5), Brauner (3).

UND SONST NOCH …

  • Unsere Starter: Kyle Castlin, Jonathan Maier, Viktor Kovacevic, Simon Krajcovic, Nico Brauner.
  • Unser Konditions-Wunder: Kyle Castlin (34:01 Minuten).
  • Unser stärkster Rebounder: Mladen Vujic (11).
  • Unser erfolgreichster Passgeber: Simon Krajcovic (9).
  • Unsere höchste Führung: 41:40 (+1), 20. Minute.
  • Unsere erfolgreichste Serie: 8:0 zum 63:70, 31. Minute.
  • Unsere emotionalen Beobachter: 1021 Zuschauer in der Stadthalle Bremerhaven, davon 12 aus Gießen.
  • Unser nächster Auftritt: Donnerstag, 8. Mai (20 Uhr), in der Osthalle gegen die Eisbären Bremerhaven.

Playoff-Viertelfinale der 46ers: Spiel eins nach Overtime 109:98 bei den Eisbären Bremerhaven gewonnen, Spiel zwei 86:74 gegen Bremerhaven gewonnen, Spiel drei 69:83 in Bremerhaven verloren, Spiel vier (Donnerstag, 8. Mai, 20 Uhr, in der Osthalle gegen Bremerhaven), mögliches Spiel fünf (Samstag, 10. Mai, 19.30 Uhr, in Bremerhaven).

Die anderen Playoff-Viertelfinals, Spiel drei: HAKRO Merlins Crailsheim – Phoenix Hagen 94:91 (Playoff-Stand 2:1), Science City Jena – VfL SparkassenStars Bochum 102:77 (Playoff-Stand 3:0, Jena im Halbfinale), VET-CONCEPT Gladiators Trier – Tigers Tübingen 94:75 (Playoff-Stand 2:1).

Der Beitrag Wie Friedrich Merz erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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