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3000 Zuschauer stehen Kopf

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Beim 85:81 gegen die Tigers Tübingen räumen die GIESSEN 46ers den vierten Hochkaräter in Serie aus dem Weg und behalten Platz drei.

Nein, ein Rechenkünstler ist an ihm wahrlich keiner verlorengegangen. „In der Schule“, so bekannte „Frenki“ Ignjatovic am Samstagabend freimütig, „war Mathematik nicht gerade meine Kernkompetenz.“ Aber seine Leistungen in jungen Jahren allemal ausreichend, um Dekaden später noch erklären zu können, welche Schlüsse die Resultate des vorletzten Spieltags der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA zulassen. Schließlich ist der Abschluss der Hauptrunde für die GIESSEN 46ers nach wie vor eine Art Trilogie. 

Gewinnt der Altmeister am kommenden Wochenende bei den Eisbären Bremerhaven, bleibt er Dritter. Verliert er mit weniger als drei Punkten, deutet im Falle eines Crailsheimer Heimerfolges gegen die Uni Baskets Münster alles darauf hin, dass Gießen das Heimrecht in den Playoffs behält und Vierter wird. Verlieren die 46ers aber an der Nordsee mit vier Zählern Differenz oder mehr (Hinspiel 88:85), rutschen sie auf Platz fünf ab – und besteigen keine 72 Stunden nach der Rückkehr vom Ostufer der Weser abermals den Mannschaftsbus, um in Partie eins des Playoff-Viertelfinales schon wieder in der Stadthalle Bremerhaven anzutreten. 

„Diese gut fünfeinhalb Stunden Busfahrt mit Übernachtung wollen wir uns gerne ersparen“, gab Luis Figge noch in der Kabine nach dem überragenden 85:81 (40:44)-Erfolg über die Tigers Tübingen die Richtung für das kommende Wochenende vor. „Wir wollen unser Heimrecht behalten und nicht dauernd nach Bremerhaven gondeln. Das sollte uns Motivation genug sein, zum Hauptrunden-Abschluss noch einmal alles reinzuhauen“, hob auch Kapitän Robin Benzing die Bedeutung des Saisonabschlusses hervor. „Wir haben alles in unserer eigenen Hand. Diesen Vorteil sollten wir nutzen“, hatte auch Kyle Castlin den Ernst der Lage erkannt.

Einen Ernst der Lage, den die Mittelhessen vor fast 3000 begeisterten Besuchern an Ostersamstag gegen Tübingen erst spät – aber nicht zu spät – realisierten. „Abermals ohne unseren erkrankten Topscorer Kevin McClain“, wie „Frenki“ Ignjatovic in der anschließenden Pressekonferenz nicht müde wurde zu betonen, bogen sie eine Partie, in der sie drei Viertel lang der Musik ein wenig hinterherliefen, in einer atemberaubenden Schlussphase doch noch um. „Unsere Fans haben uns getragen“, wusste der mit 20 Punkten und acht eingesammelten Rebounds überragende Mladen Vujic, dass seine Mitstreiter in der Crunchtime der Partie quasi immer einen Mann mehr auf dem Feld stehen hatten. „Was hier heute abgegangen ist, war einfach überragend.“

Recht hatte der serbische Center, denn beim 58:64 (30.) sah noch nicht viel nach einem Heimsieg der 46ers aus. Als jedoch Aiden Warnholtz von Downtown einen 16:0-Lauf einläutete, Kyle Castlin im Fallen ausglich (64:64,31.), Mailman Mladen Vujic Tübingens Topscorer Sam Idowu spektakulär abräumte und seinen eigenen Block per Tempogegenstoß und krachendem Dunk vollendete (72:64, 33.) und auch noch Robin Benzing einen Steal des besonders defensiv überragenden Luis Figge zum 74:64 (35.) in die Maschen der „Raubkatzen“ drückte, stand die Osthalle Kopf. „M, M, MTV …“ sang die Stehtribüne in Anlehnung an die Meisterschaft 1965, der sie mit einer starken Choreo kurz vor Spielbeginn gehuldigt hatte.

Als dann auch noch Robin Benzing seiner Führungsrolle einmal mehr gerecht wurde und vier Freiwürfe in Serie zum 80:74 (38.) vollende sowie Mladen Vujic und Simon Krajcovic an der Linie ebenfalls kühl blieben, hatten die 46ers nach den HAKRO Merlins Crailsheim (90:88), den VET-CONCEPT Gladiators Trier (88:86) und den Bozic Estriche Knights Kirchheim (105:84) den vierten Hochkaräter in Serie in der Osthalle in die Schranken gewiesen. „Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Sie haben gekämpft, sie haben sich nie unterkriegen lassen. Und vor allem haben sie bei nur zwei Niederlagen für die beste Heimbilanz gesorgt, seitdem ich in Gießen bin“, erinnerte der 58-Jährige an die vier Niederlagen vor eigenem Publikum in seiner Premierensaison und an die drei zur Spielzeit 2023/24. „Ein großes Kompliment an alle.“

Dass der gebürtige Belgrader weder seinen Landsmann Mladen Vujic, der immer mehr in die Fußstapfen von Stefan Fundic tritt, loben wollte, dass er es vermied, Verteidigungsminister Kyle Castlin und den überall seine Finger im Spiel habenden Luis Figge ausdrücklich hervorzuheben, dass er darüber hinwegsah, dass Simon Krajcovic in den entscheidenden Momenten den Überblick behielt und Capitano Robin Benzing seinen zweitbesten Score dieser Saison ablieferte, ehrte Branislav Ignjatovic. Schließlich ist der Ausfall von Kevin McClain einzig über eine mannschaftliche Geschlossenheit, bei der einer für den anderen rackert, zu kompensieren.

Eine, die Tigers-Übungsleiter Eric Detlev am Ende vermisste: „Der Knackpunkt war, dass wir uns im Schlussabschnitt in Einzelaktionen ergangen haben und mit dem Kopf durch die Wand wollten.“ Einem im Ringen um den Playoff-Einzug drohenden Vierer-Vergleich sah der 49-Jährige allerdings gelassen entgegen. „Wir haben gegen die vermeintlichen Konkurrenten immer einmal gewonnen und einmal verloren. Das müsste uns am Ende reichen.“

 Die Rechenkünstler saßen in der Pressekonferenz am Samstagabend also links und rechts von Moderator Simon Schornstein … 

Gießen: Warnholtz (9), Heyne (n.e.), Castlin (7), Benzing (16), Maier (4), Figge (2), Müsse (n.e.), Nyama (1), Kovacevic (12), Vujic (20), Krajcovic (9), Brauner (5).

Tübingen: Tention (17), Nagle, Niedermanner (3), Oriane (6), Neugebauer (4), Idowu (26), Hecker (4), Cooper (2), Moreaux (4), Jönke (6), Cohn (9), Heckel (n.e.).

UND SONST NOCH …

  • Unsere Starter: Kyle Castlin, Jonathan Maier, Viktor Kovacevic, Simon Krajcovic, Nico Brauner.
  • Unser Konditions-Wunder: Kyle Castlin (30:12 Minuten).
  • Unser stärkster Rebounder: Luis Figge (9).
  • Unser erfolgreichster Passgeber: Simon Krajcovic (4).
  • Unsere höchste Führung: 74:64 (+10), 35. Minute.
  • Unsere erfolgreichste Serie: 16:0 zum 74:64, 35. Minute.
  • Unsere emotionalen Beobachter: 2963 Zuschauer in der Osthalle.
  • Unser nächster Auftritt: Samstag, 26. April (19.30 Uhr), bei den Eisbären Bremerhaven.

Der Beitrag 3000 Zuschauer stehen Kopf erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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