Übungen, Fragen, Selfies, Autogramme

Die beiden 46ers-Profis Luis Figge und Mladen Vujic sind zu Gast an der Gesamtschule Gleiberger Land in Wettenberg-Launsbach.

Am Ende haben sie mehr auf dem Herzen, als die Doppelstunde an Zeit hergibt. Also: Nochmal den ganzen Mut zusammengenommen und schnell die Fragen gestellt, die so sehr unter den Nägeln brennen. 

Wo sie denn schon überall gespielt hätten, will Jermaine wissen. „Paderborn, Braunschweig, Chemnitz, Leverkusen“, so Luis Figge. „Belgrad, Montenegro, Lille in Frankreich“, ergänzt Mladen Vujic. Wohl wissend, schon mehr gefordert worden zu sein … 

Wann er denn gemerkt hätte, dass Profi-Basketball der richtige Weg für ihn wäre, schießt es aus Niklas in Richtung von Luis Figge heraus. „Als ich mit der U14 Deutscher Meister geworden bin“, erinnert sich der 27-Jährige noch genau, „da dachte ich mir, ich bin einer der Besten in ganz Deutschland, ich könnte es auch schaffen, mit dem Sport mein Geld zu verdienen.“

Timo hat es auf die besten Mitspieler der beiden Berufssportler abgesehen. „Nikola Jovic“, strahlt Mladen Vujic in Gedanken an den NBA-Profi der Miami Heat, mit dem er in seiner Zeit in Serbien immer mal wieder Berührungspunkte hatte. „Nikola Jokic?“, fragt Timo nochmals nach. „Nein, Jovic“, korrigiert der Modellathlet, wohl wissend, dass der siebenfache NBA-Allstar, der in seinen zehn Jahren bei den Denver Nuggets schon fast 16.000 Punkte markiert hat, nun doch eine andere Kragenweite darstellt. 

„Hast du eine Lieblings-Trikotnummer?“, geht es bei Lisa ins Eingemachte. „Ja, die 3“, schmunzelt Mladen Vuijc, „die war aber schon vergeben, also habe ich die 33 genommen.“

Ob sie Prämien in ihren Verträgen ausgehandelt hätten, fragt Noel nach. „Eigentlich nicht“, so Luis Figge, „ich glaube nur beim Erreichen der Playoffs gibt es für uns etwas extra.“ Der 27-Jährige nutzt aber zugleich die Gelegenheit zu erklären, dass Basketball-Profis, auch in Deutschlands Liga zwei, nicht schlecht verdienen würden. „Schließlich bekommen wir ja auch noch zu unserem Gehalt eine Wohnung und ein Auto gestellt.“ 

Und was er denn mache, wenn die Karriere mal vorbei sei, hakt Timo nach. Er habe schon heute eine Social-Media-Agentur“, gibt Luis Figge einen Einblick in sein Leben nach dem Sport. „In die werde ich dann noch mehr Zeit investieren.“ 

Mladen Vujic und Luis Figge, die beiden Profis des Basketball-Zweitligisten GIESSEN 46ers, waren unlängst und vor allem zu ungewohnt früher Stunde zu Gast an der Gesamtschule Gleiberger Land in Wettenberg-Launsbach. Fast 50 Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 B und D, die Sportlehrer Sören Reh und Referendar Moritz Lamers unter ihren Fittichen haben, absolvierten mit dem Center und dem Flügel des aktuellen ProA-Dritten eine Sportstunde, stellten Fragen (auch nach Tagesabläufen, Verletzungen und Zielen mit dem Altmeister), machten Selfies und ließen sich Autogrammkarten signieren. 

Dass manche ihre Sportklamotten – sagen wir mal: vergessen – hatten und drei Sportskanonen in Ermangelung von ordentlichem Schuhwerk in Strümpfen dribbelten, den Ball jonglierten und auf die Körbe warfen, tat der Stimmung keinen Abbruch. Schließlich lassen sich Fragen auch in Jeans und Straßenschuhen stellen …

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