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Einbruch nach der Pause

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GIESSEN 46ers geben das dritte Viertel mit 10:31 aus der Hand und verlieren deshalb den ProA-Gipfel in Jena mit 72:93.

In jener „Toskana des Ostens“, in der für gewöhnlich die Trauben des Rieslings, des Bacchus oder des Silvaners sehr hoch hängen, gab es für die GIESSEN 46ers am Sonntagnachmittag nichts zu ernten. An einem an Überraschungen nicht gerade armen 29. Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA unterlag der Altmeister im Spitzenspiel bei Tabellenführer Science City Jena nach drei brauchbaren, aber einem desaströsen dritten Viertel am Ende auch in der Höhe verdient mit 72:93 (43:45) und musste sich auf der rund zweistündigen Heimfahrt ankreiden, nach den überraschenden Samstag-Niederlagen der HAKRO Merlins Crailsheim und der Eisbären Bremerhaven das Momentum im Playoff-Kampf ungenutzt gelassen zu haben.

 „In Jena zu verlieren, ist keine Schande“, sprach Kapitän Robin Benzing Minuten nach der Schlusssirene wie immer Klartext. „Die Art und Weise aber geht gar nicht. Im dritten Abschnitt haben wir völlig versagt und nur zehn Punkte erzielt. Angefühlt hat es sich für mich in diesen Minuten aber, als wären wir mit null erzielten Punkten aus der Kabine gekommen.“ 

In die gleiche Kerbe schlug auch Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic, der noch wesentlich verärgerter war, als der 167-fache Internationale: „Als wir mit zehn Zählern zurücklagen, hat mir ein Aufbäumen völlig gefehlt. So kann man sich nicht hängen lassen, nur weil es zwischendurch mal nicht läuft. Ich glaube, es ist noch nicht jedem klar, dass wir die Playoffs noch lange nicht erreicht, aber sehr schwere Aufgaben vor der Brust haben. Ich erwarte nächsten Samstag gegen Trier eine Reaktion.“ 

Die seine Mannschaft unlängst beim siegbringenden Buzzerbeater-Dreier von Kevin McClain gegen Crailsheim gezeigt hatte, nachdem die Partie davor in Bayreuth in die Hose gegangen war, die jedoch besonders der wenige Tage zuvor noch so Umjubelte vermissen ließ. Sieben Zähler bei nur zwei von zehn getroffenen Würfen aus dem Feld entsprachen am Sonntag nicht dem Leistungsvermögen des Deutsch-Amerikaners, was Ignjatovic auch nicht unter den Tisch kehren wollte: „Gegen Crailsheim hatte Kevin einen Magic Moment, vielleicht hat aber gerade dieser ihm nicht gutgetan“, wusste der 58-Jährige, dass sein Go-to-Guy viel mehr kann, als er an der Saale zu zeigen in der Lage war. 

Was jedoch nicht nur auf Kevin McClain zutraf. Insgesamt nur magere 23 Punkte der ansonsten treffsicheren Pointguards Kevin McClain, Kyle Castlin, dessen Eltern extra aus Georgia angereist waren, Simon Krajcovic und Aiden Warnholtz waren viel zu dünn, um den Spitzenreiter, der immerhin auf die verletzten Lorenz Bank, Tyler Nelson und Robin Lodders verzichten musste, in Verlegenheit zu bringen. Da auch Robin Benzing nur ein Treffer glückte, Viktor Kovacevic sich viel zu oft in Eins-gegen-Eins-Situationen aufrieb und Jonathan Maier erst in der Schlussphase, als die Partie längst gelaufen war, in Fahrt kam, durfte Hausherren-Übungsleiter Björn Harmsen auf die Feststellung von Branislav Ignjatovic, die Thüringer hätten schon jetzt eine BBL-Truppe zusammen, genüsslich resümieren: „Ja, wir haben einen guten Kader, ja, wir haben auch gute Spieler.“ 

Die sich zunächst jedoch einer 46ers-Mannschaft gegenüber sahen, die 20 Minuten lang selbstbewusst auftrat. Der vor Einsatzwillen gegen Raymar Morgan und Alex Herrera nur so sprühende Mladen Vujic hatte schnell sieben Punkte markiert, Kyle Castlin zunächst nach einem Traumanspiel von Viktor Kovacevic von Downtown das 17:11 (6.) und kurze Zeit später nach einem frechen Steal von Nico Brauner das 19:16 (8.) erzielt. Es lief bei den Gästen, die auch noch vorn lagen, als Aiden Warnholtz per Dreier auf 25:21 (11.) stellte. Das Drei-Punkte-Spiel von Roland Nyama zum 38:37 (17.) und sein versenkter Freiwurf zum 39:38 (18.) sollten dann jedoch die letzten Führungen der Mittelhessen, denen der Marsch in die Katakomben überhaupt nicht bekam, gewesen sein. Wie schon beim 74:81 im Hinspiel verschliefen sie das dritte Viertel, im Gegensatz zum 8. November (minus zehn) nun aber mit minus 21 so deutlich, dass die Partie nach einem 25:7-Lauf von Jena spätestens beim 70:50-Zwischenstand (26.) längst gelaufen war. 

Dass Gießen den Schlussabschnitt mit 19:17 zu seinen Gunsten entschied, sprach durchaus für die Moral des Altmeisters, der in der Optikstadt auch lichte Momente für sich reklamieren durfte. 

Jenen beispielsweise, dass Mladen Vujic – wie schon erwähnt – unter beiden Brettern auf sich aufmerksam machte und seinen 14 Punkten in nicht einmal 20 Minuten Einsatzzeit auch noch fünf Rebounds sowie eine hundertprozentige Quote aus der Nahdistanz (sechs von sechs) beisteuerte. Jenen beispielsweise, dass sich Roland Nyama, der vermeintliche Gamechanger des Crailsheim-Spiels, über knapp 18 Minuten und zehn Punkte freuen durfte. Jener beispielsweise, dass Nico Brauner immerhin fast 14 Minuten Spielzeit bekam. Und auch jenen beispielsweise, der die Gäste bei nur zwölf gegenüber 16 Jenaer Ballverlusten nicht als klaren 21-Punkte-Verlierer auswies. 

„Für uns heißt es nun, das Spiel schnell abhaken und uns auf den nächsten Knaller gegen Trier zu konzentrieren. Dort müssen wir zeigen, dass wir es besser können“, so Robin Benzing abschließend. Dem war in Jena nichts hinzuzufügen …

Jena: Morgan (5), Falkenthal (8), Cooks (17), Carter (13), Christen (20), Lang (2), Moore (16), Haukohl (6), Krause (2), Herrera (4).

Gießen: Warnholtz (5), Castlin (5), McClain (7), Benzing (5), Maier (9), Figge (n.e.), Nyama (10), Kovacevic (5), Vujic (14), Krajcovic (6), Brauner (6). 

UND SONST NOCH …

  • Unsere Starter: Kyle Castlin, Kevin McClain, Robin Benzing, Mladen Vujic, Simon Krajcovic.
  • Unser Konditions-Wunder: Kyle Castlin (27:13 Minuten).
  • Unser stärkster Rebounder: Viktor Kovacevic (7).
  • Unser erfolgreichster Passgeber: Simon Krajcovic (4).
  • Unsere höchste Führung: 12:6, 4. Minute.
  • Unsere erfolgreichste Serie: 6:0 zum 25:21, 11. Minute.
  • Unsere emotionalen Beobachter: 2845 Zuschauer in der Jenaer Sparkassen-Arena, davon 30 aus Gießen.
  • Unser nächster Auftritt: Samstag, 29. März, 19 Uhr in der Osthalle gegen die VET-CONCEPT Gladiators Trier.

Der Beitrag Einbruch nach der Pause erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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