Es ist soweit! Nach fünf langen Monaten Hauptrunde, geht die WNBL am Wochenende in den ersten Spieltag der Playoffs bzw. Playdowns. Wie schlagen sich Favoriten gegen die vermeintlich schwächeren Teams im Achtelfinale und welches Team fährt in den Playdowns seinen ersten Sieg ein? Besonders vielversprechend könnten die Duelle in Wedel und Heidelberg werden.
Achtelfinale Nord
Im hohen Norden kommt es zum Aufeinandertreffen des SC Rist Wedel (5/5) und der Rhein Bascats Düsseldorf (7/3). Düsseldorf, das mit Platz zwei aus der Hauptrunde ging und zweimal Hagen und einmal Recklinghausen unterlag ist trotz des höheren Seeds nicht unbedingt der Favorit. Die drittplatzierten Risterinnen, die bislang auch aufgrund von Verletzungen nicht ihr volles Potenzial abrufen konnten, bauen auf ihr Trio aus Antonia Laabs, Lotta und Luise Linke und sind definitiv besser als ihre fünf Siege sie darstellen. Auf der Gegenseite wird es vor allem auf Laura Knaup ankommen, die in der regulären Saison zu den besten Scorerinnen der WNBL gehörte. Für das Heimspiel des SC haben wir den Gastgeber knapp vorne.
Eine besonders schwere Aufgabe erwartet das Junior-Team Osnabrück/Artland (5/5) am Sonntag. Nachdem sich die Niedersachsen den vierten Platz sichern konnten, steht nun Ligaprimus ALBA Berlin (10/0) vor der Haustür. Diese gehen als ungeschlagener Gruppensieger in das Auswärtsspiel. Die Chancen für Lina Krämer und Co. dürften gering sein, da Berlin auch in diesem Jahr zu den großen Titelfavoriten gehört. Spannend dürfte das Center-Duell zwischen WNBL-Rookie Leni Ruholl und DBBL-Spielerin Lilli Schultze werden.
Ein echter Sleeper könnten die Metropolitain Girls (6/4) sein. Mit Platz drei im Nordwesten schloss man seine Hauptrunde nicht restlos zufrieden ab, konnte aber bislang auch nur zweimal auf MVP Clara Bielefeld zurückgreifen. Wenn diese von nun an wieder regelmäßig aufläuft, sind die Girls eine andere Hausnummer. Mit Lucie Keune hätte man einen der defensiv stärksten Backcourts der Liga und könnte für das zweitplatzierte BASS Berlin (7/3) ein echter Stolperstein werden. Diese besitzen mit Nala Koletzki eine nicht minder starke Verteidigerin und setzen auf ihr starkes Kollektiv. Ohne Bielefeld rechnen wir mit einem Berliner Sieg.
Achtelfinale Süd
Eine sehr interessante Partie erwartet uns in Heidelberg. Der wohl beste vierte Platz die Basket-Girls Rhein-Neckar (6/4) treffen in heimischer Halle auf das Spitzenteam aus Würzburg (10/0). Die Basket-Girls schafften es ihre Saison nach einem zwischenzeitlichen 1/4 einmal auf den Kopf zu stellen. Auf dem Weg in die Playoffs schlug man unter anderem die TS Jahn und das RegioTeam. Gewarnt sollte Würzburg also sein. Schlüsselduelle werden mit Sicherheit Timoschenko/Wuckel und Wiegand/Koch. Wir sind in jedem Fall auf alles vorbereitet, schreiben die Favoritenrolle aber den Main Sharks zu.
Deutlicher erwarten wir das Kräftemessen zischen den Talents (4/6) und dem MTV München (8/2). Bonn setzte sich im Rennen um Platz vier gegen die Rhein-Main Baskets durch und bekommt es nun mit der punktegewaltigsten Offensive der Liga zu tun. Julia Reichert und Uliana Kolesnyk stehen zusammen für knapp 500 Punkte in den bisherigen zehn Spielen und werden für die Bonner Defensive eine große Herausforderung sein. Unsere Tendenz geht klar in den Süden.
Etwas ausgeglichener sehen wir das Spiel zwischen Stuttgart (7/3) und Nürnberg (8/2). Der SV ist zwar der bessere Seed und schaffte es in Mitte auf die zwei, ist aber gegen das RegioTeam von unserer Warte aus Außenseiter. Die Schwaben führten den Süden lange Zeit an, ehe man zum Ende der Saison anfing zu schwächeln und sowohl den Spitzenplatz als auch Platz zwei verspielte. Daher wird sich wohlmöglich etwas Frust angestaut haben, den der SV abbekommen könnte. Chancenlos sind die Gäste allerdings keinesfalls.
Auswärts bei den Südhessen Juniors (5/5) sehen wir die TS Jahn München (7/3) klar im Vorteil. Mit einem überzeugenden Derbysieg schaffte es die TS Jahn auf den zweiten Platz und stellt mit Anna Matic und Emma Steinbicker eines der besten Scoringduos der Liga. Bei Südhessen fehlt mit Valentina Beising weiterhin eine der wichtigsten Akteurinnen verletzt. Wer hinter ihr in die Bresche springen könnte sind Charlotte Soth und Greta Seeliger. An einem Auftakterfolg für die Münchenerinnen zweifeln wir aber nur geringfügig.
Titelfoto: Manningeaux