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Eisheilige zum Frühlingsanfang

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Nach zuletzt sechs Siegen in Serie schwächeln die GIESSEN 46ers bei der verdienten 71:77-Niederlage bei den Nürnberg Falcons BC.

Am meteorologischen Frühlingsanfang haben die GIESSEN 46ers ihr Hoch von zwischenzeitlich sechs Siegen nicht fortsetzen können. Bei der verdienten 71:77 (38:46)-Niederlage als Gast der Nürnberg Falcons BC beschworen sie eher die Eisheiligen herauf und ließen die Laune ihres Cheftrainers schockgefrieren. 

„Mit einer solchen Trefferquote gewinnst du kein Spiel“, war „Frenki“ Ignjatovic bedient nach nur drei erfolgreichen Würfen bei 19 Versuchen von jenseits der 6,75-Meter-Linie, die auch erst fielen, als die Partie schon so gut wie verloren schien. 29 Minuten hatte es gedauert, ehe Simon Krajcovic beim 55:62-Zwischenstand erstmals von Downtown Zielwasser verriet. Nico Brauner (58;63, 30.) und Robin Benzing (71:75, 38.) ließen weitere Dreier folgen. Da die sonstigen Scharfschützen wie Aiden Warnholtz, Kyle Castlin und Kevin McClain, die zusammen auf nur elf Punkte kamen, jedoch völlig von der Rolle waren, erlitt der Altmeister am 25. Spieltag der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA einen nicht eingeplanten Rückschlag im Ringen um eine gute Playoff-Platzierung. 

„Das war ein echt gebrauchter Abend“, grantelte Ignjatovic, für den die Reise ins Frankenland schon mäßig begonnen hatte. Weil seine erkrankte Frau Gordana ihm nicht die Sporttasche gepackt hatte, vergaß er sein weißes Hemd, das er – natürlich frisch gewaschen – stets unter dem dunklen Bratfisch-Anzug zu tragen pflegt. Center Jonathan Maier hatte aber noch einen blau-grauen Pulli dabei, der dem 58-Jährigen leidlich passte. „So konnte ich mich wenigstens einigermaßen angezogen den Fans und den Fernseh-Zuschauern präsentieren.“

Wie sich seine Jungs indes im Frankenland präsentierten, stellte die Anzugsordnung des Deutsch-Serben deutlich in den Schatten. „Wir hatten einen rabenschwarzen Tag“, wollte Kapitän Robin Benzing dann auch gar nicht lange um den heißen Brei herumreden. „Der Nürnberger Korb war wie vernagelt. Das war echt grausam, es kam heute für uns viel zusammen. Manchmal gehört im Basketball halt auch ein Quäntchen Glück dazu, dass die Bälle reinfallen. Das war heute nicht auf unserer Seite.“ 

Und Rückkehrer Nico Brauner berichtete: „Das war eine echt bittere Nummer. Nürnberg schon in Halbzeit eins 46 Punkte zu gestatten hat ihnen das Gefühl gegeben, dass für sie etwas drin ist. Sie hatten eine gewisse Dringlichkeit in ihrem Spiel, wir nicht.“

Die Worte der 46ers-Routiniers ließen sich an den ernüchternden Zahlen des Abends klar ablesen. Nur 71 eigene Punkte bedeuteten für Gießen den Minuswert aller bisherigen 13 Auswärtsauftritte. Nur einmal in dieser Runde, im ersten Heimspiel gegen die PS Karlsruhe LIONS, gelangen dem Altmeister noch weniger Zähler, die beim 66:64-Erfolg jedoch zum Sieg reichten. In fast allen wichtigen Stats des Abends zogen die Gäste den Kürzeren. Angesichts nur 16 Prozent versenkter Dreier des bisher diese ProA-Statistik anführenden Teams und im Hinblick auf acht ausgelassene Freiwürfe, bis auf Simon Krajcovic (8) kaum stattfindende Assists und einer mit 29:37 klar verlorenen Rebound-Bilanz durfte „Frenki“ Ignjatovic getrost davon reden, dass „wir uns heute irgendwie selbst im Weg standen.“ Von Selbstvertrauen nach zuletzt sechs Siegen, davon einem im Derby gegen Phoenix Hagen: „Keine Spur!“

Was sich bereits in den ersten Minuten andeutete. Ein Airball von Simon Krajcovic und ein Wurf von Aiden Warnholtz, der dabei den Fuß auf der Linie hatte, ließen das Unheil des Abends, das nach einem 13:2-Lauf der Falcons zum 22:11 (7.) früh seinen Lauf nahm, erahnen. Als sich der ehemalige Gießener Tim Köpple eine gefühlte Ewigkeit Zeit nehmen durfte, um ohne Gegnerdruck per Dreier zum 51:38 (22.) abzuschließen, lag das Momentum eindeutig auf Nürnberger Seite. „Gießen hat nie in seinen Rhythmus gefunden“, wusste auch Hausherren-Coach und -Geschäftsführer Ralph Junge, der auf Dan Monteroso und Matthew Meredith verzichten musste und auf Sardaar Calhoun verzichten wollte, wenig mit den Schwitzhänden der 46ers anzufangen, die nach 28 Minuten schon zwölf Dreier versemmelt hatten, ohne einen einzigen zu versenken.

Eine Auszeit von „Frenki“ Ignjatovic anlässlich eines 52:62-Rückstandes schüttelte die Lahnstädter noch einmal etwas durch. Nach einem bärenstarken Steal von Robin Benzing und dem anschließenden krachenden Dunk von Viktor Kovacevic schien Gießen der Partie beim 63:67 (34.) ebenso wie nach dem versenkten Dreier von Robin Benzing zum 71:75 (39.) noch eine Wende geben zu können, doch als der seit Wochen nach seiner Vorrunden-Form suchende Kyle Castlin gleich zwei Würfe hintereinander vergab, Viktor Kovacevic 29 Sekunden vor dem Ende per fünftem Foul auf der Bank Platz nehmen musste und Robin Benzing abermals mit der Glücksgöttin Fortuna beim In/Out-Abschluss haderte, erstarb der 46ers-Traum vom siebten Sieg in Serie.

„Nur der liebe Gott weiß, warum heute bei uns fast nichts funktioniert hat“, schaute „Frenki“ Ignjatovic bei der anschließenden Pressekonferenz andächtig in Richtung Hallendecke. „Für uns heißt es nun Mund abwischen, eine gute Trainingswoche zu haben und uns auf die beiden wichtigen Aufgaben des kommenden Wochenendes zu konzentrieren“, hielt es Robin Benzing eher mit irdischen Gegebenheiten. Schließlich sollen sich wenigstens am zweiten März-Wochenende bei den GIESSEN 46ers endlich Frühlingsgefühle einstellen.

Nürnberg: Saffer (15), Köpple (9), Feneberg (4), Taylor (12), Pagenkopf, Wolf (2), Kalscheur (18), Stoiber, Friederici (4), Forrest (13).

Gießen: Warnholtz, Castlin (2), McClain (9), Benzing (9), Maier (7), Figge (4), Müsse (n.e.), Nyama (n.e.), Kovacevic (17), Vujic (13), Krajcovic (7), Brauner (3). 

UND SONST NOCH …

  • Unsere Starter: Kyle Castlin, Kevin McClain, Jonathan Maier, Viktor Kovacevic, Simon Krajcovic.
  • Unser Konditions-Wunder: Simon Krajcovic (31:39 Minuten).
  • Unser stärkster Rebounder: Viktor Kovacevic (5).
  • Unser erfolgreichster Passgeber: Simon Krajcovic (8).
  • Unsere höchste Führung: 4:2, 2. Minute.
  • Unsere erfolgreichste Serie: 6:0 zum 22:26, 10. Minute.
  • Unsere emotionalen Beobachter: 2002 Zuschauer in der Nürnberger KIA Metropol-Arena, davon 80 aus Gießen.
  • Unser nächster Auftritt: Freitag, 7. März, 20 Uhr in der Osthalle gegen die ART Giants Düsseldorf.

Der Beitrag Eisheilige zum Frühlingsanfang erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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