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„Das größte Derby der 2. Bundesliga“

GIESSEN 46ers fiebern dem Auftritt ihres Erzrivalen aus Hagen entgegen.

GIESSEN 46ers –Phoenix Hagen (Samstag, 19 Uhr)

Kann eine Hölle überfüllt sein? Besteht die Gefahr, dass die Hölle überhitzt? Macht die Hölle gar Spaß? Fragen über Fragen. Fragen, die vielleicht ein katholischer Theologe beantworten kann. Fragen, die sich auf die Gießener »Osthölle« bezogen aber am Samstag ganz schnell klären werden. Denn an diesem Tag dürfte die altehrwürdige Osthalle aus allen Nähten platzen. Das betagte Bauwerk könnte tatsächlich wieder einmal kochen. Wenn Phoenix Hagen bei den GIESSEN 46ers zum Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga ProA antritt, ist das weit mehr als ein normaler Vergleich.

Mit den Feuervögeln kommt der Erzrivale der Mittelhessen. Der erklärte Bösewicht aller heimischen Fans. Der Club, mit dessen Anhängerschaft es in unschöner Regelmäßigkeit immer wieder teils sogar handgreifliche Reibereien gibt. »Vor zwei Jahren«, wundert sich fast ein wenig Winter-Neuzugang Nico Brauner, »war das eigentlich noch ein normales Spiel. Aber ich habe schon gehört, dass sich das komplett geändert hat. Ich bin gespannt auf Samstag.« Und Trainer Branislav Ignjatovic erklärt seinem Schützling ganz schnell, was Sache ist: »Das ist kein Spiel wie jedes andere. Das ist das größte Derby der 2. Bundesliga.«

So ist im Vorfeld bereits eines klar: Der Auftritt Hagens in der brodelnden Osthölle wird keinen kalt lassen. Zumal auch die sportliche Ausgangslage überaus interessant ist. Die Ausgangslage: Die Gastgeber surfen auf der großen Erfolgswelle, haben nach fünf Siegen in Folge den dritten Tabellenplatz erklommen und können mit Hagen einen direkten Playoff-Konkurrenten ein gehöriges Stück abschütteln. Derzeit beträgt der Abstand zwischen den 46ers und den auf Rang sieben notierten Westfalen vier Punkte. Na klar: Bei einem Heimsieg würden die Unistädter ihren Rivalen noch weiter distanzieren. Dann läge eine sehr gute Playoff-Platzierung ganz, ganz nahe.

Der Gegner: Ein Gießener sollte den Gießenern Sorgen bereiten. Der Mann heißt Tim Uhlemann. Der frühere 46ers-Profi lief am vergangenen Wochenende zur Höchstform auf. Stolze 26 Punkte steuerte er gegen die Gladiators Trier bei. Damit konnte Uhlemann zwar nicht die spektakuläre 101:107 Niederlage verhindern, durfte sich aber über die höchste Punktzahl seiner Karriere freuen. Auch Rookie Tyler Stephenson-Moore überzeugte im Spitzenspiel mit 16 Punkten. Dabei wäre es Hagen fast gelungen, einen schier erschlagenden 53:80-Rückstand nach 25 Spielminuten noch zu drehen. Beim 99:100 kurz vor der Schlusssirene lag sogar eine siegreiche Krönung der Aufholjagd vor den Augen der Feuervögel. Doch dazu reichte es letztlich nicht. Aber als Mutmacher diente die große Moral für Trainer Chris Harris allemal: »Bei unserem Run war unsere Unberechenbarkeit unser größter Trumpf – diese Qualität müssen wir uns bewahren und weiter kultivieren.« Ob sich diese Qualität wiederum am Samstag in Gießen bewahren lässt, ist die spannende Frage.

Die Mannschaft: Fünf Siege in Folge haben die 46ers nun gefeiert. Und gefeiert werden darf eine solche Serie in der vielleicht ausgeglichensten ProA aller Zeiten durchaus. Vor allem Ausgeglichenheit ist derzeit der Trumpf. Mal glänzt Kapitän Robin Benzing als Passgeber, mal überragt der wiedergenesene Aiden Warnholtz, mal hält Simon Krajcovic alle Fäden in der Hand, mal dominiert Jonathan Maier unter den Körben und und und. Kurzum: Jeder, aber auch wirklich jeder Spieler im roten Trikot scheint dieser Tage zum Spielentscheider zu taugen. Das macht das Team so unberechenbar. Das macht es den gegnerischen Trainern so schwer, ein Konzept gegen die Osthöllen-Teufel zu ersinnen.

Das sagt Trainer Branislav Ignjatovic:

»Wir würden lügen, wenn wir sagen, das ist ein Spiel wie jedes andere. Das ist einfach das größte Derby der 2. Bundesliga. Hagen ist in den vergangenen Jahren immer ein Playoff-Kandidat gewesen. Das Hinspiel haben wir knapp verloren, weil wir am Ende ein paar dumme Fehler gemacht haben. Am Samstag müssen wir unbedingt in dieser hitzigen Atmosphäre die Ruhe bewahren. Es wird die Mannschaft gewinnen, die im Kopf klar bleibt. Am Ende wird dann eben auch die Tagesform entscheiden. Personell haben wir keine Probleme und sollten komplett sein. Ich hoffe natürlich, dass das auch bis zum Spieltag so bleibt. Danach haben wir zwei Wochen Pause, um zu regenerieren. Ja, das wird am Samstag hoffentlich ein Basketball-Fest, nach dem man anschließend auch nur über das Sportliche und nicht über andere Dinge sprechen wird.«

Der Beitrag „Das größte Derby der 2. Bundesliga“ erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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