BUNTE BÜHNE BASKETBALL (23)
Neuverpflichtung Tamenang Choh schlägt bei den VfL SparkassenStars Bochum gleich mächtig ein.
Phoenix Hagen, am Samstag (19 Uhr) zum Verfolgerduell bei den GIESSEN 46ers zu Gast, hat den Vertrag mit seinem Cheftrainer Chris Harris bis Sommer 2027 verlängert. Der heute 45-Jährige kam im Laufe einer turbulenten Saison 2018/19 an die Volme und führte die „Feuervögel“ beinahe noch in die Playoffs. In Folge der weltumspannenden Pandemie trug der inzwischen dienst-älteste Coach der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA maßgeblich dazu bei, dass sich Hagen einst im Unterhaus hielt und inzwischen zuletzt zweimal in Folge die Playoffs erreichte. Unter seiner Ägide feierte Phoenix im Frühjahr 2024 erstmals den Einzug ins Halbfinale und qualifizierte sich dadurch unter anderem für die Teilnahme am reformierten BBL-Pokal. „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich unser Club auf und abseits des Feldes durch ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl auszeichnet. Chris Harris verkörpert diese Ideologie seit vielen Jahren“, begründete Geschäftsführer Martin Schmidt in einer Presseerklärung die Vertragsverlängerung. Den Ball nahm Harris dankend auf: „Ich bin sehr stolz, der Stadt, der ich viel zu verdanken habe, etwas zurückgeben zu können.“
Was sportlich am vergangenen Wochenende nicht ganz funktionierte. Zwar schlugen die Südwestfalen am Freitag zum Auftakt ihres Heim-Doppelspieltages den BBC Bayreuth mit 84:73, mussten sich aber am Sonntag den VET-CONCEPT Gladiators Trier in einem High-Scoring-Game mit 101:107 geschlagen geben. Was nicht verwunderte, denn die Gastgeber lagen nach 25 Minuten schon mit 53:80 zurück, arbeiteten sich Stück für Stück (99:100, 39.) heran, hatten am Ende aber das Momentum nicht auf ihrer Seite. In der zum dritten Mal in dieser Saison mit 3145 Besuchern ausverkauften Ischelandhalle sorgten der überragende ehemalige Gießener Tim Uhlemann mit einem persönlichen Karriere-Bestwert (26) sowie Rookie Tyler Stephenson-Moore (16, vier von sieben Dreiern) dabei mit ihren Treffern aus der Distanz für gefühlt neue Dezibel-Rekorde auf den Rängen. Doch der plötzlich in greifbare Nähe gerückte Führungswechsel blieb aus, da Trier in Behnam Yakhchali und Marcus Graves zwei abgeklärte Guard in seinen Reihen hatte, die das Zepter an sich rissen und mit klugen Plays für die Entscheidung sorgten.
Auch die VfL SparkassenStars Bochum, die ebenfalls Freitag und Sonntag zweimal zu Hause antreten durften, machten abseits des Courts von sich reden. Noch ehe die Männer von Cheftrainer Felix Banobre nach zweimaliger Overtime den Dresden Titans mit 100:111 unterlagen beziehungsweise 48 Stunden später den BBC Bayreuth nach einmaliger Verlängerung mit 112:109 schlugen, machten sie die Verpflichtung von Tamenang Achu Choh, der schon wenige Tage zuvor das VfL-Gastspiel in Gießen in Zivil verfolgte, öffentlich. Der 26-Jährige aus Lowell/Massachusetts, der auch die Staatsbürgerschaft von Kamerun besitzt, war zuletzt bei Homs Rentals UE Mataro in Spanien aktiv. Davor trug der Forward das Trikot von ZSKA Sofia und beeindruckte in Bulgarien mit durchschnittlich 20 Punkten pro Match. Dass Choh scoren kann, zeigte er bereits mit seinen 17 Zählern (außerdem acht Rebounds und vier Assists) gegen Dresden und seinen 16 Punkten bei satten elf Rebounds gegen Bayreuth. „Seine Vielseitigkeit auf den Positionen eins bis vier wird uns weiterhelfen. Wir haben genau so einen Profi noch gebraucht“, zeigte sich Felix Banobre hocherfreut über die Verpflichtung.
Bochums Sonntag-Gegner BBC Bayreuth, der weiterhin auf seinen verletzten ehemaligen Gießener Center Dejan Kovacevic verzichten muss, hat unterdessen ein erstes Zeichen für Kontinuität gesetzt und den Kontrakt mit Tehree Horn um eine weitere Saison verlängert. Der US-Amerikaner ist damit der erste Kontingentspieler seit De’Mon Brooks (2016/17 bis 2019/20), der länger als eine Spielzeit das Bayreuther Trikot trägt. Horn wechselte zu Beginn der Saison 2024/25 aus der NCAA Division II von den USC Aiken Pacers der University of South Carolina Aiken in die Festspielstadt.
Auch Bundesliga-Absteiger Tigers Tübingen, ebenfalls beim Doppelspieltag mit zwei Heimauftritten gesegnet, rüstet im Ringen um die Playoff-Plätze nach. Sowohl beim 74:59 gegen die Eisbären Bremerhaven (acht Minuten, vier Punkte) als auch beim 76:67 gegen die EPG Guardians Koblenz (17 Minuten, elf Punkte) trug Jamison Vashaun Overton das gelbe Raubkatzen-Leibchen. Da Topscorer Kenny Cooper (Wade) weiter ausfällt und Marvin Heckel ebenfalls angeschlagen ist, sahen sich die Verantwortlichen vom Neckar gezwungen, den Kader nochmals ein wenig aufzupolieren. Overton spielte zuletzt bei den Stella Artois Leuven Bears in Belgien. Davor war der 25-Jährige aus Murray/Utah schon in Luxemburg, Japan und Finnland aktiv.
Und dann sind da noch die Uni Baskets Münster, die von der ProA zwei Geldstrafen (in allerdings unbekannter Höhe) aufgebrummt bekommen haben. Bei der Niederlage am Freitagabend bei den Artland Dragons wurden sowohl Trainer Götz Rohdewald als auch Profi Jasper Günther von den Schiedsrichtern disqualifiziert. Die Spielleitung bewertete beide Verhalten nach Einsicht des Videoaufnahmen und der Stellungnahmen der Beteiligten als unsportlich gegenüber den Refs. Spieler als auch Trainer ließen laut ProA-Mitteilung den angemessenen Respekt gegenüber den Schiedsrichtern und den in den offiziellen Basketballregeln gebotenen Geist des Fair Play vermissen. Von einer Sperre sah die ProA allerdings ab.
Der Beitrag BUNTE BÜHNE BASKETBALL (23) erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.