Die „Serientäter“ kommen
Im Verfolgerduell empfangen die GIESSEN 46ers am Samstag (19 Uhr) mit Aiden Warnholtz und Nico Brauner die VfL SparkassenStars Bochum.
8:0, 0:3, 3:0! Wenn die VfL SparkassenStars Bochum am Samstag (19 Uhr) zum Verfolgerduell der BARMER 2. Basketball-Bundesliga in der Osthalle gastieren, dann stellen sich die „Serientäter“ schlechthin des Unterhauses beim Altmeister vor. Acht Siegen im November und Dezember folgten drei Niederlagen rund um den Jahreswechsel, ehe drei Erfolge im Januar die Ruhrpottler nicht nur wieder in die Spur brachten, sondern bis auf Platz drei des Tableaus hinter den vermeintlichen Übermannschaften aus Jena und Trier hievten.
Aus dem Fast-Absteiger der vergangenen Saison, der nur die Klasse hielt, weil die RheinStars Köln keine Lizenz für die ProA bekamen, ist ein ernsthafter Playoff-Kandidat geworden. Einer jedenfalls, der 46ers-Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic, der ebenso wie sein Assistent Nikola Stanic mindestens bis 2027 an der Lahn bleiben wird, beeindruckt: „Bochum ist ein absolutes Top-Team, gegen das du auch eine absolute Top-Leistung brauchst“, weiß der seit wenigen Tagen Deutsch-Serbe, dass der Hinspielsieg zwischen den Jahren keine Selbstverständlichkeit war.
Zur Erinnerung: Die 46ers behielten in der Rundsporthalle im Schatten des riesigen Ruhr-Stadions mit 98:81 die Oberhand, nachdem sie bereits 13:0 und nach dem ersten Viertel mit 22:5 geführt hatten. „Einen solchen Start in eine Partie gelingt dir nicht alle Tage …“ Und schon gar nicht gegen eine Mannschaft, die sich wieder gefangen hat und die mit hervorragenden Bilanzen nicht gerade geizt. In Quakenbrück (83:76) und in Düsseldorf (80:75) feierte das Team von Cheftrainer Felix Banobre noch irgendwie eingeplante Erfolge, der gegen Kirchheim (71:66) vor einer Woche indes war keine Selbstverständlichkeit, zumal die Schwaben mit einem 23:12 nach den ersten zehn Minuten stark in die Partie gestartet waren.
„Bochum spielt total befreit auf. Sie haben in keiner Partie etwas zu verlieren, sie schicken ein eingespieltes Team aufs Feld und sie haben sich auf den Ausländerpositionen mit Keith Braxton und Peter Kalthoff prächtig verstärkt“, weiß Branislav Ignjatovic zu berichten. Da die Männer aus jener Stadt, in der Sänger und Schauspieler Herbert Grönemeyers nicht nur das Gymnasium besuchte, sondern auch studierte, auch über die besten Werfer aus der Mitteldistanz (fast 60 Prozent Trefferquote) verfügen, sie bei der Zahl der Assists im ersten Liga-Drittel rangieren, sie beim Bälleklauen nur Crailsheim den Vortritt lassen müssen und auch durchschnittlich 14 Ballverluste im Rahmen sind, warnt Ignjatovic: „Bochum fühlt sich in seiner derzeitigen Rolle total wohl. Im Vorbeigehen sind die nicht zu besiegen.“
Was einige Zahlen dokumentieren: Neuzugang Keith Braxton gehört mit durchschnittlich fast 20 Punkten zu den Top-Scorern der Liga, außerdem sammelt er pro Match noch sieben Rebounds ein. Da auch Niklas Geske mit sieben Assists zu den stärksten Ballverteilern der ProA gehört und Tom-Niclas Alte in der Statistik der Blocks weit vorne platziert ist, dürfte das Duell des Rangsechsten gegen den Tabellendritten zu einem echten Spitzenspiel werden.
Eines, in dem auf Gießener Seite gleich zwei „Neuerwerbungen“ das Osthallen-Parkett betreten werden. Zum einen Aiden Warnholtz, der sich am 29. September gegen Karlsruhe eine Sprunggelenk-Verletzung zuzog und seitdem 18 Partien pausieren musste. Zum anderen Ex-Kapitän Nico Brauner, der im Mai sein letztes Match für die VEOLIA Towers Hamburg absolvierte, ehe er Nordamerika und Südostasien bereiste, nun aber für die letzten 14 ProA-Partien Gießen noch einmal eine Zusage gab.
Beide schnupperten am Dienstag bei einem Trainingsspiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit bei den allerdings ohne David Muenkat, Booker Coplin, Jordan Theodore, Einaras Tibutis und Trey Calvion angetretenen Frankfurt Skyliners, das die 46ers mit 79:74 für sich entschieden, nach langer Pause wieder Wettkampfluft. Warnholtz stand knapp fünf Minuten auf dem Feld und markierte vier Punkte, Brauner brachte es auf gut zwölf Minuten bei sechs Zählern. „Auch wenn es nur ein Test war, so haben wir die Frankfurter Trainingshalle aber mit einem guten Gefühl verlassen“, war „Frenki“ Ignjatovic am Ende froh, das Nordwestzentrum gegen eine Übungseinheit in den Rivers eingetauscht zu haben. „Die musst du erst einmal unter 80 Punkte halten, das gibt Selbstvertrauen.“
Was die GIESSEN 46ers im Verfolgerduell am Samstag gegen die VfL SparkassenStars Bochum auch gebrauchen können …
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