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Die meisten Dreier, die wenigsten Ballverluste

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Nach der ProA-Vorrunde 2024/25 liegen die GIESSEN 46ers mit Platz sechs klar auf Playoff-Kurs.

Acht aus zehn: In der für viele Experten ausgeglichensten ProA aller Zeiten (also immerhin schon seit ihrer Gründung zur Saison 2007/08) ringen zur Halbzeit mehr als die Hälfte aller Clubs darum, Ende April die ebenso sportlich wertvollen wie finanziell attraktiven Playoffs zu erreichen. Natürlich auch die GIESSEN 46ers, die aktuell nach elf Siegen und sechs Niederlagen auf Platz sechs des Tableaus liegen. Es ist eine Bilanz, die noch nie besser war, denn auch in den Spielzeiten 2022/23 (11:6-Siege, Rang 4) und 2023/24 (10:7-Siege, Rang 6), die mit dem Playoff-Halbfinale beziehungsweise ein Jahr später mit Hauptrunden-Platz zwei (hinter Trier, aber noch vor dem späteren Aufsteiger Frankfurt sowie Überraschungs-Playoff-Gewinner Karlsruhe) endeten, differenzierte das Abschneiden nach 17 Partien nur marginal. Zeit also für einen Rück- und Ausblick …

  • DIE NACKTEN ZAHLEN: Noch liegen die Mannschaften in der Tabelle eng beieinander. Zwischen Platz drei und den Eisbären Bremerhaven sowie Rang zehn (Bozic Estriche Knights Kirchheim) differieren nur zwei Siege, zwischen den Nordlichtern und dem Neunten Uni Baskets Münster gar nur einer. Nur Tabellenführer Science City Jena (erst zwei Niederlagen) scheint enteilt und mit den VET-CONCEPT Gladiators Trier (zuletzt neun Erfolge in Serie) um den allerdings wertlosen Titel des Hauptrunden-Meisters zu ringen. Hinter Kirchheim tut sich eine Lücke auf, denn der Rangelfte Dresden Titans führt bei 7:10-Siegen das Oktett an, das den Blick eher in Richtung ProB lenken muss. Wenngleich 46ers-Coach Branislav Ignjatovic warnt: „Jeder kann jeden schlagen, selbst Schlusslicht RASTA Vechta II habe ich noch nicht abgeschrieben.“
  • DIE STÄRKEN: Die 46ers verfügen über den fünfbesten Angriff der Liga, der im Schnitt für 86 Punkte pro Partie verantwortlich zeichnet. Noch stärker ist die Defense, die hinter Jenaund Bremerhaven die drittstärkste der ProA stellt. Kapitän Robin Benzing und Co. lassen im Schnitt nur 76 Gegenpunkte zu. Mit 155 Treffern bei 391 Versuchen (39,6 Prozent) stellt Gießen das erfolgreichste Dreier-Team und damit auch die beste Fieldgoal-Quote (49,5 Prozent). Nur 192 Ballverluste sind ebenfalls Liga-Rekord, lediglich Crailsheim (199) blieb auch unter der magischen 200er-Marke. Floor General Simon Krajcovic liegt mit im Schnitt fünf Assists in den Top Ten der Ballverteiler des Unterhauses, Kyle Castlin ist mit durchschnittlich 15 Punkten pro Match immerhin unter den besten 20 Punktesammlern, dicht gefolgt von Kevin McClain (14). Auch die 121 heruntergepflückten Rebounds von Viktor Kovacevic können sich sehen lassen und bedeuten im Ranking Platz vier.
  • DIE PROBLEME: Trotz der Reboundstärke beispielsweise von Viktor Kovacevic, Mladen Vujic oder Luis Figge: Unter den Körben herrscht bei den 46ers eher Flaute: Die 175 Offensiv- und 421 Defensiv-Rebounds bedeuten ligaweit lediglich die Plätze zehn und elf, es ist also im wahrsten Sinne noch Luft nach oben. Auch an der Freiwurflinie lassen die Männer von „Frenki“ Ignjatovic zu viel liegen. Sie haben 285 Würfe bei 386 Versuchen verwandelt, lassen im Schnitt pro Spiel also sechs Punkte aus. Nur sieben Teams treffen noch schlechter.
  • DER ZUSCHAUERZUSPRUCH: Die GIESSEN 46ers befinden sich auf einem guten Weg. Mit bislang 1983 Besuchern können sie noch nicht zufrieden sein, allerdings führen die wirtschaftlichen Sorgen der Menschen überall dazu, dass diese ihren Cent lieber zweimal umdrehen. Außerdem: Bis auf Jena und Bremerhaven wurde noch kein Top-Team in der Osthalle vorstellig. Was sich in der zweiten Saisonhälfte massiv ändern wird. Denn von den neun noch ausstehenden Partien steigen sieben gegen unmittelbare Playoff-Mitkonkurrenten. Grundsätzlich kamen die meisten Fans in die SWT-Arena der VET-CONCEPT Gladiators Trier (4025), gefolgt von Hagen (2931), Münster (2573) und Jena (2548). Die wenigsten (398) wollten bisher die Auftritte von RASTA Vechta II sehen.
  • DIE HÖHEPUNKTE: Bei Bundesliga-Absteiger HAKRO Merlins Crailsheim mit 80:78 zu dominieren, die acht Partien andauernde Siegesserie der VfL SparkassenStars Bochum im Ruhrpott mit einem Start-Ziel-98:81 zu beenden, bei den ART Giants Düsseldorf mit 51 Zählern Differenz (102:51) zu gewinnen oder die aufstrebenden Eisbären Bremerhaven beim 88:85-Heimsieg in die Schranken zu weisen, war aller Ehren wert. Auch die Double-Double von Kevin McClain in Bochum, von Robin Benzing in Düsseldorf oder von Viktor Kovacevic in Trier sowie gegen Dresden und Bayreuth sowie die 28 Punkte von Kyle Castlin gegen Bremerhaven konnten sich sehen lassen.
  • DIE ENTTÄUSCHUNGEN: Sie spielten sich, bis auf das magere dritte Viertel gegen Jena (15:25), das schließlich zur 74:81-Heimniederlage führte, ausschließlich in fremden Hallen ab. Wenn das Team den Saisonstart beim Ex-Verein des Cheftrainers, den Bozic Estriche Knights Kirchheim, mit 73:92 verpatzt, wenn auch das dritte Duell der Liga-Rivalen schlechthin bei Phoenix Hagen (80:83) verloren geht und wenn das Match bei den Uni Baskets Münster (90:91) maßgeblich von unglücklichen Schiedsrichter-Entscheidungen beeinflusst wird, dann stimmt die Vorrunden-Bilanz nur mit Abstrichen. Um es aber mit Kyle Castlin zu sagen: „Es warten noch 17 interessante Partien auf uns. Da kann noch richtig viel passieren.“
  • DAS PERSONAL: Es ist wie immer in Gießen auf Kante genäht, hat aber Potenzial, das aufgrund zahlreicher Verletzungen noch nicht gänzlich zur Entfaltung gekommen ist. Aiden Warnholtz absolvierte erst drei Pflichtspiele, ehe er wegen einer Syndesmosenruptur im linken Sprunggelenk unters Messer musste. Kyle Castlin (Nasenbeinbruch) und Viktor Kovacevic (Muskelfaserriss) absolvierten nur die halbe der sowieso auf nur vier Wochen beschränkten Vorbereitungszeit. Robin Benzing brach sich den kleinen Finger der linken Hand. Simon Krajcovic kam mit einer schmerzhaften Handverletzung von der slowakischen Nationalmannschaft zurück. Und Roland Nyama, Viktor Ziring und der nachverpflichtete Kevin McClain konnten zwischenzeitlich erkrankt einige Male nicht trainieren. Nur Luis Figge, Jonathan Maier und Mladen Vujic waren komplett fit und versäumten keine Einheit. „Personell verlief die Vorrunde bisher alles andere als optimal“, so „Frenki“ Ignjatovic, der das Comeback von Aiden Warnholtz, das wahrscheinlich im Februar erfolgen wird, kaum erwarten kann.
  • DIE ZUKUNFT: Sie gibt Anlass zu verhaltenem Optimismus, denn mit den Uni Baskets Münster (Samstag, 19 Uhr), den VfL Sparkassenstars Bochum (Samstag, 1. Februar), Phoenix Hagen (Samstag, 15. Februar), den HAKRO Merlins Crailsheim (Samstag, 15. März), den VET-CONCEPT Gladiators Trier (Samstag, 29. März), den Bozic Estriche Knights Kirchheim (Samstag, 6. April) und den Tigers Tübingen (Samstag, 19. April) geben noch sieben Playoff-Mitkonkurrenten ihre Visitenkarte in der Osthalle ab. Außerdem: In den beiden Spielzeiten unter „Frenki“ Ignjatovic war die zweite Saisonhälfte jeweils die deutlich stärkere der 46ers.
  • DAS SAGT FRENKI: Angesichts ständiger Ausfälle einiger Leistungsträger bin ich mit unserer bisherigen Situation sehr zufrieden. Wir haben trotz aller Widrigkeiten unseren Weg gefunden und uns einen Playoff-Platz erkämpft. Wir geben alle jeden Tag unser Bestes und stehen vor einer Rückrunde, in der wir noch viel erreichen können und wollen. Einen der ersten acht Plätze zu erreichen ist unser Ziel. Wenn wir von Verletzungen einigermaßen verschont bleiben, sollte uns dies auch gelingen. 

Der Beitrag Die meisten Dreier, die wenigsten Ballverluste erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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