Nachdem für die meisten Vereine die Hälfte der Saison absolviert ist, wollen wir ein kleines Zwischenfazit wagen. Wo stehen die Vereine und wo kann es noch hingehen? Zudem blicken wir auf die Top-Performerinnen des bisherigen Saisonverlaufs und schauen auf die Leaderboards des MVP und ROTY (Rookie des Jahres).
NORDOST
Hinter den noch ungeschlagenen Albatrossen drängen sich gleich vier Mannschaften um die Playoffplätze. Lediglich die Mitteldeutsche Basketball Academy verweilt mit fünf Niederlagen aus fünf Spielen abgeschlagen auf dem letzten Platz. Dass Berlin seiner Favoritenrolle gerecht werden würde, war zu Saisonbeginn noch nicht abzusehen. Ein etwas rostiger Saisonstart gegen Lichterfelde, brachte die Mannschaft von Headcoach Antonio Canamero aber nicht aus der Ruhe. In den vier Folgepartien zeigte ALBA sein Können und gewann jeweils mit über 30 Punkten. In einer gewohnt wurffreudigen Offensive stechen Lilli Schultze und Rosalie Esser mit ihren Leistungen hervor. Mit bereits zwei Siegen Vorsprung auf BASS und Wedel, dürfte der Gruppensieg Formsache sein.
Der nächste Verfolger ist gleichzeitig ein Nachbar. Nach einer fordernden Debütsaison, in der BASS den Klassenerhalt über die Qualiturniere sichern konnte, gibt der Stadtrivale ALBAs in der zweiten Spielzeit ein deutlich kompetitiveres Bild ab. Nach dem Sieg im Nachholspiel gegen Braunschweig konnte sich BASS auf den zweiten Platz vorschieben. Neben Nationalspielerin Nala Koletzki, überzeugte bislang auch Rookie Maxine Eloi-Adolphe. Punktgleich rangiert der SC Rist Wedel auf dem dritten Platz und hat nach dem TOP4-Einzug im vergangenen Jahr mit Verletzungspech zu kämpfen. Antonia Laabs konnte nur zwei Partien absolvieren und fehlte der Wedeler Offensive sichtlich. Mit ihrer Rückkehr und dem wichtigen Sieg gegen Lichterfelde schöpft man aber wieder etwas mehr Hoffnung in Schleswig-Holstein.
Trotz der Niederlage gegen BASS, stehen die Girls Baskets mit zwei Siegen und Platz vier im Soll. Nach zahlreichen Abgängen im Sommer fand besonders die Offensive nur schwer ins Laufen. Mit knapp unter 50 Punkten pro Partie liegt man damit im Ligavergleich auf dem vorletzten Platz. Für Braunschweig wird es darum gehen den vierten Platz zu verteidigen und so die Playdowns zu verhindern. Helfen dabei könnten Shadeh Preston und Rania Ayadi, die mit jeweils 14 Punkten im Schnitt unverzichtbar sind. Raus aus dem Keller will der TuS Lichterfelde. Dabei zeigten sich die Berlinerinnen in jedem Spiel kompetitiv und haben sich bis auf die hauchzarte Niederlage gegen Braunschweig wenig vorwerfen. Emilie Matern und Greta Scholle gehen mit jeweils 16 Zählern voran. Dahinter bilden Sarah Siebold (9.6 PTS) und Elli Pochstein (10.8 PTS) die Nachhut. Auch wenn der Rückrundenstart gegen ALBA auf dem Papier ziemlich aussichtslos wirkt, sollte man Lichterfelde nicht abschreiben.
Große Sorgenfalten gibt es indes in Halle. Entgegen unserer Saisonvorschau, tut sich die MBA bislang enorm schwer. Noch sieglos steht das Team aus Halle auf dem letzten Platz und droht nach letztem Jahr erneut die Playoffs zu verpassen. Dazu verlor man alle seine fünf Partien deutlich und kam bislang noch kein einziges Mal über 60 Punkte. Trotz Chinaza Ezeani und Daria Ilies, die zusammen fast 40 Punkte auflegen fehlt es beim Supporting Cast. Lediglich Elisabeth Böhlert, die seit Ende Oktober ausfällt, erzielt über fünf Punkte im Schnitt. Hinzu kommt die Abwesenheit von Prudents Oboh, die in der vergangenen Spielzeit zum Stammpersonal zählte. Die MBA muss dringend anfangen zu gewinnen, um die Playdowns zu verhindern. Nach einem Auswärtsspiel in Wedel, folgen schwere Heimspiele gegen Lichterfelde und ALBA.
NORDWEST
Zugegebenermaßen wiesen einige Mannschaften in ihrer Saisonvorschau auf die Hagener als mögliches Überraschungsteam hin, dass sich dieses aber zum ungeschlagenen Gruppenprimus entpuppen würde, hatten wir nicht auf dem Zettel. In beeindruckender Manier schritten die Feuervögel durch die Hinrunde und hinterließen die meisten gegnerischen Hallen in Schutt und Asche. Nur ein Spiel entschied man mit weniger als zehn Punkten für sich und zweimal durchbrach der Liganeuling die 100-Punkte-Marke. Spielerisch hat Phoenix-TSV einiges zu bieten. Aufgrund der klein-gewachsenen Rotation, gilt es den Gegner mit viel Druck und Tempo zu bespielen, was bislang Früchte trägt. Darina Zyrachenko bestätigt ihre Vorschusslorbeeren aus dem EM-Sommer und steht bei über 20 Punkten pro Partie. Hinter ihr bewiesen auch Lia Wasielewski und Nina Wisniewski ihre Fähigkeiten.
Mit einem deutlichen Sieg zum Ende der Hinrunde, festigten die Bascats ihren zweiten Platz gegenüber den Metropolitain Girls. Während es in Düsseldorf nach der Auftaktniederlage vier Siege am Stück gab, werden in Recklinghausen nach durchwachsenem Saisonverlauf kleiner Brötchen gebacken. Ohne Vorjahres-MVP Clara Bielefeld und Adna Halibasic kommen die Girls noch nicht richtig in Fahrt. Lediglich Lana Schlegel scort mit circa 13 Punkten zweistellig. In Düsseldorf schaffen dies indes Laura Knaup (21.6), Lena Bjeltschik (12.2), Antonia Marzini (17.0) und Paula Mattern (11.8). Eine weitere positive Entwicklung lässt sich in Osnabrück feststellen. Nach einer Horrorsaison ohne Sieg, konnte das neuformierte Junior-Team 24/25 bereits zwei Siege einfahren. Dazu eine knappe Niederlage gegen Recklinghausen. Bei nur einem wichtigen Abgang im Sommer, zeigt sich somit die Erfahrung des zweiten oder sogar dritten Jahres. Eben diese beweisen bislang Mariella Brecke, Elina Wilki und Lina Krämer. Hinzu kommt Rookie Leni Ruholl, die eine echte Verstärkung ist.
Die Gefahr den Anschluss zu verlieren droht nach vier Pleite in Serie den Junior Tigers. Nach einem Sieg zum Saisonstart, blieb man in der Folge glücklos und kam zum Ende der Hinrunden in Hagen übel unter die Räder. Nach wichtigen Abgängen war allerdings auch abzusehen, dass die Neusser Findungsphase andauern würde. Mit Eva und Merit Kleyer hat man sich mit zwei Soforthilfen verstärken können. Dazu entwickeln sich sowohl Emma Huppertz als auch Lonne Sluyter gut, wovon das Team zumindest tabellarisch noch nicht profitieren konnte. Für die noch sieglosen Cologne Regio Ladies könnte das Aufeinandertreffen mit Neuss Anfang Januar entscheidend werden, um die Playdowns doch noch zu vermeiden. Ende Dezember präsentierte man sich gegen Osnabrück zwar deutlich verbessert, unterlag nichtsdestotrotz zum fünften Mal. Alma Schiffer und Rookie Lana Förster sind Hoffnungsträger im Kampf um den Klassenerhalt.