Basketball
News melden
Nachrichten

Viktor Kovacevic wird zum „tragischen Helden“

0 2

Bei der unglücklichen 80:83-Niederlage der GIESSEN 46ers bei Phoenix Hagen schaufelt sich der Serbe den Ball kurz vor Schluss in den eigenen Korb.

Einen Tag vor dessen christlich-orthodoxem Weihnachtsfest haben die Profis der GIESSEN 46ers ihren Cheftrainer „Frenki“ Ignjatovic nicht bescheren können. Am Ende äußerst unglücklich verloren die Lahnstädter zum Vorrundenabschluss der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA die durchweg hektische und von vielen Nickeligkeiten geprägte Begegnung bei Phoenix Hagen mit 80:83 (37:39). 

„Gießen hätte auch gewinnen können“, sprach Ex-Nationalspieler Ralf Risse als Co-Kommentator von Johannes Hülstrung bei Sportdeutschland.TV das ehrlich aus, was 3145 Besucher am frühen Sonntagabend in der Ischelandhalle live hatten miterleben dürfen: Nämlich ein Duell auf des Messers Schneide, bei dem schließlich nicht die bessere, aber die glücklichere Mannschaft die Oberhand behalten hatte. 

„Gerade das Ende war extrem bitter für uns“, fasste Center Jonathan Maier die emotionale Crunchtime nüchtern zusammen. Es war jene Schlussphase, in der Viktor Kovacevic zum „tragischen Helden“ wurde. Keine 90 Sekunden waren mehr zu spielen, die Hausherren führten 76:74, als Bjarne Kraushaar mit einem Wurf aus der Nahdistanz scheiterte, der Serbe sich den Rebound aber in den eigenen Korb schaufelte. „Unglaublich. Jetzt verlieren wir zum dritten Mal unter meiner Regie in Hagen, und zum dritten Mal ereignet sich Kurioses“, erinnerte sich Ignjatovic missmutig an unglückliche Szenen mit Roland Nyama oder Duane Wilson, die die „Feuervögel“ in den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils auf die Siegerstraße gebracht hatten. 

Viktor Kovacevics „Streichler“ in die eigene Reuse war jedoch noch lange nicht das Ende der „Leidenszeit“ des Diplomaten-Sohnes, der sich 20 Sekunden vor Schluss auch noch ein Technisches Foul, sein fünftes, einhandelte. Bei einem Hagener Einwurf hüpfte er so wild auf und ab, dass er die Seitenlinie übertrat. Phoenix-Regisseur Sincere Carry blieb es vorbehalten, per Straf-Freiwurf auf 81:78 zu stellen. Als dann auch noch Simon Krajcovic vorzeitig als dritter Gießener Spieler nach Viktor Kovacevic und Luis Figge mit fünf Fouls das Feld verlassen und Viktor Ziring einen Dreier mit der Schlusssekunde verfehlte, verließen die 46ers das Parkett mit hängenden Köpfen.

„Für mich hat sich das Match so angefühlt, als wären wir durch kniehohes Wasser gewatet. Wir sind nicht richtig vorwärtsgekommen, alles hat sich unorganisiert angefühlt, wir hatten keinen richtigen Rhythmus“, konnte sich Jonathan Maier auch eine Stunde nach dem Match noch keinen richtigen Reim auf die Vorkommnisse machen. „In den entscheidenden Situationen hat uns das Quäntchen Glück gefehlt. Deshalb haben wir das Match vielleicht auch verdient verloren“, analysierte Roland Nyama, dessen Team nur schwer in die Partie fand. „Weil wir offene Würfe nicht getroffen haben“, so „Frenki“ Ignjatovic.

Die Truppe von Coach Chris Harris, bei der die beiden Gießener Jungs Tim Uhlemann und Bjarne Kraushaar stark aufspielten und zusammen für 34 Punkte und zehn Rebounds sorgten, lag schnell mit 17:9 in Führung. Erst als Kevin McClain per Solo, Mladen Vujic energisch gegen Tim Uhlemann und Luis Figge von Downtown erfolgreich waren und beim 33:33 (17.) ausglichen, keimte Hoffnung im stimmungsvollen Gießener Lager auf.

Doch auch in der Folge hatten die 46ers die Rechte an eigenen Unzulänglichkeiten und spektakulären Momenten exklusiv. Mal erlaubte sich Jonathan Maier einen Schrittfehler, ehe Kevin McClain Bjarne Kraushaar wie in einer Telefonzelle aussteigen ließ. Mal rammte Naz Bohannon Unglücksrabe Viktor Kovacevic den Ellenbogen (ungeahndet) an die Kinnlade, ehe Simon Krajcovic von der Dreierlinie aufdrehte. Mal stolperte sich Mladen Vujic zu einem Ballverlust, ehe Robin Benzing per No-Look-Pass Simon Krajcovic zum mit der Zunge schnalzen in Szene setzte.

„Als wir plötzlich 73:70 geführt haben, dachte ich, wir könnten den Sieg mit nach Hause nehmen“, hatten die 46ers eine Hand schon am Pokal. „Irgendwie waren wir aber zu dämlich, um uns zu belohnen“, grantelte der 58-Jährige, der beim Blick auf die Stats schon ein wenig ins Grübeln kam. 38 zugesprochene Freiwürfe für Phoenix Hagen passten seiner Ansicht nach nicht zu den nur 18, die die Refs um Hauptschiedsrichter Edris Naim (Calw) seinen Jungs zuerkannt hatten. „Das Spiel muss ich mir zu Hause noch einmal genauer anschauen!“ 

Am besten noch in der Nacht vor seinem christlich-orthodoxen Weihnachtsfest …

Hagen: Kraushaar (13), McCall (4), Harris-Dyson (n.e.), Pook, Binapfl (3), Touray (n.e.), Stephenson-Moore (7), Uhlemann (21), Bohannon (10), Boner, Hounnou, Carry (25).

Gießen: Heyne (n.e.), Ziring, Castlin (12), McClain (20), Benzing (5), Maier (2), Figge (5), Nyama (1), Kovacevic (6), Vujic (14), Krajcovic (15). 

UND SONST NOCH …

  • Unsere Starter: Kyle Castlin, Kevin McClain, Jonathan Maier, Viktor Kovacevic, Simon Krajcovic.
  • Unser Konditions-Wunder: Simon Krajcovic (35:41 Minuten).
  • Unser stärkster Rebounder: Viktor Kovacevic (10).
  • Unser erfolgreichster Passgeber: Simon Krajcovic (5).
  • Unsere höchste Führung: 73:70, 37. Minute.
  • Unsere erfolgreichste Serie: 7:0 zum 33:33, 17. Minute.
  • Unsere emotionalen Beobachter: 3145 Zuschauer in der Ischelandhalle, davon rund 200 aus Gießen.
  • Unser nächster Auftritt: Samstag, 11. Januar, 19 Uhr gegen die Uni Baskets Münster.

Der Beitrag Viktor Kovacevic wird zum „tragischen Helden“ erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Giessen 46ers und TV Lich
Fraport Skyliners

Read on Sportsweek.org:

Deutscher Basketball Bund
HC Rot-Weiß München e.V.
Basketball Club Anhalt e.V.
Basketball Club Anhalt e.V.
BG 74 Göttingen e.V.

Andere Sportarten

Sponsored