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Verspäteter Saisonstart

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Die GIESSEN 46ers fegen den BBC Bayreuth mit 98:74 aus der Osthalle und überzeugen erstmals auf ganzer Linie.

Mitte Oktober hat endlich auch die Saison für die GIESSEN 46ers so richtig begonnen. Nach Wochen der Tristesse, der Verunsicherung und der sportlich nicht immer überzeugenden Vorstellungen sind die Männer von Trainerfuchs Branislav Ignjatovic am Samstagabend wie ein Herbststurm über den BBC Bayreuth hinweggefegt. 

Beim rundherum überzeugenden 98:74 (52:32)-Erfolg feierte der Altmeister nicht nur seinen zweiten Heimsieg vor singenden und sich mehrfach während der Partie von ihren Plätzen erhebenden Osthalle-Fans, sondern sie stellten auch ihren Boss total zufrieden: „Das war eine konzentrierte Leistung, wie ich sie sehen möchte. Wir haben alle Viertel gewonnen und unsere Anhänger begeistert“, freute sich der 58-Jährige drei Tage nach seinem Geburtstag über ein verspätetes Präsent seines Teams, das sich erstmals in dieser noch jungen Spielzeit 2024/25 in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA als echte Einheit präsentierte. 

„Es war ein Sieg der Mannschaft“, stellte auch Luis Figge klar, dass es bis auf den verletzten Aiden Warnholtz – Achtung: Wortspiel – „keinen Ausfall“ gegeben habe. „Von Anfang bis Ende ist alles top gelaufen und wir waren in einem Flow. Wir haben den Ball gut bewegt und auch richtig stark verteidigt.“ Die Worte des 27-Jährigen bestätigten auch Viktor Ziring und Roland Nyama. Während der Neuzugang aus Iserlohn davon sprach, dass „wir es heute als Team gutgemacht haben“, lobte der Deutsch-Kameruner, dass „wir das Tempo kontrolliert und in der Defense ganze Arbeit geleistet haben.“

Recht hatte der 31-Jährige, denn nur magere 32 BBC-Punkte in Halbzeit eins sprachen klar für die Leidenschaft in der 46ers-Verteidigung und gegen die Schussqualitäten der Wagnerstädter, die an die Lahn immerhin mit der bis dato drittbesten Offense angereist waren. Die aber im Duell zweier Erstliga-Traditionalisten spätestens ab Mitte des ersten Viertels und einem Vier-Punkte-Spiel von Kevin McClain zum 13:6 nach unsportlichem Foul von Drew Buggs chancenlos waren.

Dass Gästetrainer Florian Wedell davon sprach, es sei „keine Schande, in Gießen zu verlieren“, verdeutlichte, dass die Hausherren den Fuß auf dem Gaspedal hatten. Sie wollten sich den Frust der unglücklichen 90:91-Niederlage in Münster unbedingt von der Seele spielen und unterstrichen, dass sie sich auf einem guten Weg befinden. Schließlich hatten sie die „Magic Moments“ der Partie, die die Fans mehrfach zu Jubelstürmen veranlassten, durchweg gepachtet. 

Wie in Minute 14, als Schlitzohr Roland Nyama der Bayreuther Punktemaschine DeMarcus Demonia früh sein drittes Foul anhängte, so dass dieser lange auf der Bank schmoren musste. Wie Sekunden später, als Kyle Castlin per Dreier aus dem Nirwana einen 11:0-Lauf zum 29:14 vollendete. Wie in Minute 16, als Floor General Simon Krajcovic Flügel wuchsen und der Slowake ein Solo über den 20 Zentimeter längeren Ex-Gießener Dejan Kovacevic zum 36:21 abschloss.

Wie in Minute 19, als Viktor Ziring per Dreier endlich seine ersten Punkte für Gießen glückten und die Anhänger inbrünstig „Ich habe meine Liebe an der MTV verloren“ intonierten. Wie kurz vor der Halbzeit-Sirene, als Kevin McClain bei einer Auszeit von „Frenki“ Ignjatovic genau zugehört hatte, sich den Ball bei noch drei Sekunden auf der Uhr schnappte und ihn von der Mittellinie aus krachend im BBC-Korb versenkte. Wie in Minute 22, als der bärenstarke Starter Viktor Kovacevic sein Double-Double per Slamdunk zum 61:39 bestätigte. Wie in Minute 27, als Kapitän Robin Benzing seinen ehemaligen Mitstreiter Dejan Kovacevic wie auf einem Bierdeckel zum 70:48 frisch machte. Wie in Minute 30, als Mladen Vujic den Liegendkampf gegen drei Bayreuther zu seinen Gunsten entschied. Wie in Minute 37, als Luis Figge per Traumpass Roland Nyama zum 93:66 bediente. Und wie in der Schlussminute, als Roland Nyama höchstpersönlich per Wurf von jenseits der 6,75-Meter-Linie den Schlusspunkt setzte und die Fans die Oberfranken mit „Hier regiert der MTV“ in die regnerische Nacht verabschiedeten. 

„Wir schauen von Spiel zu Spiel“, bediente sich Viktor Ziring am Ende einer alten Sportler-Floskel, die nach drei Niederlage aus den ersten vier 46ers-Pflichtspielen jedoch nicht von der Hand zu weisen war. „Natürlich wollen wir auch in Düsseldorf die Oberhand behalten“, ergänzte Roland Nyama. „Die Liga ist aber so ausgeglichen, dass du niemanden unterschätzen darfst.“ Was „Frenki“ Ignjatovic der „talentiertesten Mannschaft, die ich bisher in meinen drei Jahren in Gießen trainieren durfte“, längst verinnerlicht hat.

Gießen: Heyne, Ziring (8), Castlin (8), McClain (14), Benzing (7), Maier (6), Figge, Müsse, Nyama (10), Viktor Kovacevic (13), Vujic (17), Krajcovic (15). 

Bayreuth: Buggs (6), Callum Baker (8), Horn (8), Demonia (19), Plescher (10), Kindzeka, Diallo (8), Dejan Kovacevic, Vincent Baker Jr. (13), Giotis (n.e.), Nauthon, Liedtke (2). 

UND SONST NOCH …

  • Unsere Starter: Kyle Castlin, Kevin McClain, Jonathan Maier, Viktor Kovacevic, Simon Krajcovic.
  • Unser Konditions-Wunder: Viktor Kovacevic (29:24 Minuten).
  • Unser stärkster Rebounder: Viktor Kovacevic (11).
  • Unser erfolgreichster Passgeber: Simon Krajcovic (5).
  • Unsere höchste Führung: 86:57, 34. Minute.
  • Unsere erfolgreichste Serie: 11:0 zum 29:14, 14. Minute.
  • Unsere emotionalen Beobachter: 1710 Zuschauer in der Osthalle.
  • Unser nächster Auftritt: Samstag, 19. Oktober, 19 Uhr bei den ART Giants Düsseldorf.

Der Beitrag Verspäteter Saisonstart erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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