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Die 46ers machen Alarm

Erst geht der Feuermelder an, dann kommt rechtzeitig vor der Reise nach Münster mit Kevin McClain ein neuer Retter.

In einer der Trainingseinheiten Mitte dieser Woche in der Rivers-Sporthalle brach plötzlich Feueralarm aus. Mladen Vujic hatte sich ein wenig zu kernig und mit dem gesamten Gewicht seiner Zweimeterundfünf gegen eine stählerne Fluchttür gelehnt und damit den nervigen Ton ausgelöst. Teammanager Jan Heppner informierte den Hausmeister, die Brandbekämpfer konnten zu Hause bleiben. Der Alarm allerdings begleitete die Profis der GIESSEN 46ers während ihrer kompletten Einheit. 

Die Unachtsamkeit des Serben hatte Sinnbildliches. Nach zwei klaren Niederlagen im Pokal gegen den MBC und zum Saisonstart der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA in Kirchheim sowie dem darauffolgenden Zittersieg nach zwischenzeitlichem 17-Punkte-Rückstand gegen die PS Karlsruhe LIONS läuten an der Lahn zwar noch lange keine Alarmglocken. Dennoch: Seine Jungs aufzubauen, ihnen Selbstvertrauen zu geben, sie wachzurütteln – all dies gehörte in den vergangenen Tagen zur Kernkompetenz von „Frenki“ Ignjatovic. Da schadete es nicht, dass den Worten des Cheftrainers auch mit 3000 Herz aus der Steckdose Nachdruck verliehen wurde.

Denn, und da möchte niemand um den heißen Brei herumreden: Die 46ers sind holprig in die Saison 2024/25 gestartet. Mit Unebenheiten an allen Fronten. Kaum mal eine Woche Teamtraining in der Vorbereitung, weil zunächst Viktor Kovacevic die Wade zwickte, dann Kyle Castlin eins auf die Nase bekam und schließlich Aiden Warnholtz statt Dreier zu versenken mit einem orthopädischen Schuh durch die Osthalle humpelt. Montag wird in Frankfurt operiert, Syndesmosenruptur im linken Sprunggelenk, lange Wochen Zwangspause.

„Da heißt es zusammenrücken“, bemüht Ignjatovic gebetsmühlenartig alte Sportlerweisheiten. 

Der serbische Coach gibt alles, um am Samstag (19.30 Uhr) bei Überraschungstabellenführer Uni Baskets Münster nicht nur eine schlagkräftige Truppe aufs Feld zu schicken, sondern durch einen Sieg alle Diskussionen um falsches oder fehlendes Personal vor und hinter den Kulissen im Keim zu ersticken. „Der Erfolg vom letzten Sonntag war ein Befreiungsschlag“, weiß der 57-Jährige, dass die beiden ersten Saisonzähler seinen Jungs gutgetan haben. „Jetzt wollen wir nachlegen“, möchte Ignjatovic die Halle Berg Fidel abermals erklimmen. So wie am 19. März 2023 beim 84:74-Erfolg und so wie am 20. Dezember letzten Jahres, als die 46ers mit 82:72 im Münsterland die Oberhand behalten hatten.

Mit Neuzugang Kevin McClain, der am Donnerstag aus Charlotte/North Carolina kommend zum Team gestoßen ist. Mit Spielwitz. Mit Deckungshärte. Mit Selbstbewusstsein. Und vor allem mit jener Leidenschaft, die notwendig ist, um in der Fremde bestehen zu können. „Ich freue mich riesig auf das Match, denn in Münster herrscht immer eine sehr freundschaftliche Atmosphäre. Vielleicht war sie bisher stets unser Schlüssel zum Erfolg“, hofft „Frenki“ Ignjatovic, dass sich die tolle Stimmung auf den Rängen auch in seinen eigenen Reihen positiv bemerkbar macht.

Was von Nöten sein wird, denn laut des Trainerfuchses aus Belgrad liegen die Uni Baskets nicht zu Unrecht ganz vorne. „Wer Karlsruhe und Tübingen deutlich distanziert, der steht auch zurecht oben“, gibt Ignjatovic zu bedenken, dass die Truppe aus der westfälischen Universitätsstadt gegenüber dem Vorjahr deutlich an Qualität zugelegt hat. „Sie haben alle Ausländer ausgetauscht, die wichtigen deutschen Spots aber behalten“, kennt der Gießener Übungsleiter die Stärken des Gegners. „Sie treffen hervorragend, haben überragende Dreierschützen und bewegen den Ball richtig gut“, so Ignjatovic.

Münsters Trainer Götz Rohdewald, der berichtet, dass „meine Jungs nach zwei Auftaktsiegen natürlich bester Stimmung“ seien, hat mit den beiden Centern Jonas Weitzel und Adam Touray, mit Kapitän Cosmo Grühn sowie mit Pointguard Jasper Günther und Forward Stefan Wess fünf deutsche Spieler behalten können, die für Qualität stehen. Der aus Ulm gekommene Spanier Seikou Jawara sowie der aus Manchester verpflichtete US-Forward Nick Stampley erwiesen sich in den ersten beiden Partien als wahre Scharfschützen. Und die beiden einst an der Butler University in Indianapolis zusammenspielenden US-Boys Bo Hodges (kam aus Portugal) und Tyler Groce (kam aus Kanada) haben den nach Kirchheim abgewanderten James Graham sowie die ebenfalls verabschiedeten Avi Toomer, Nathan Scott (beide Ziel unbekannt) und Carlos Carter (Bremerhaven) längst vergessen lassen.

Für die GIESSEN 46ers heißt es also, in Alarmbereitschaft zu sein. Ähnlich wie vor wenigen Tagen in der Rivers-Sporthalle …

Der Beitrag Die 46ers machen Alarm erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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