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„Frenki” und die stolzen Jungs vom Balkan

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Bei der Teamvorstellung der GIESSEN 46ers auf der Stadtfestbühne am Kirchenplatz kommen rund 500 Anhänger voll auf ihre Kosten

„Frenki“ Ignjatovic saß hinter den Kulissen, oder wie wir heute sagen: „backstage“, und genehmigte sich ein alkoholfreies Radler. Am Kirchenplatz, im Herzen der Stadt, ein Kaltgetränk „aus dem Herzen der Natur“. Als sich sein Sitznachbar erhob und die Bierzeltgarnitur leicht zu schwanken begann, schmunzelte der 57-Jährige und blieb standhaft. Besser sesshaft. Denn er wusste – und dies nicht nur im übertragenen Sinne: Er, der Trainer der GIESSEN 46ers, sitzt fest im Sattel. Von den Verantwortlichen wird er geschätzt. Von seinem Team wird er geachtet. Und von den Fans wird er geliebt. Was rund 500 von ihnen am Samstagnachmittag vor der Stadtfestbühne, auf der der Basketball-Zweitligist seine neue Mannschaft präsentierte, mit „Frenki, Frenki …“-Sprechchören, frenetischem Beifall und vielen Autogramm- und Selfie-Wünschen dokumentierten.

„Ich freue mich riesig auf die neue Saison“, ließ der Serbe die Anhänger nach einigen Wochen Urlaub und drei, vier intensiven Trainingseinheiten wissen. Um zugleich frank und frei nachzulegen: „Mit 25 Siegen war die vergangene Saison meine bisher erfolgreichste. Doch das frühe Ausscheiden in den Playoffs hat ein richtig schlechtes Gefühl hinterlassen.“ An einem Standort, der, wie Ignjatovic inzwischen längst weiß, „von Emotionen lebt.“ Die seine zur Hälfte neu zusammengestellte Mannschaft bedienen soll. „Wir haben Jungs geholt, die die entstandenen Lücken mehr als schließen werden“, spielte der Cheftrainer in erster Linie auf seine aus seiner Heimatstadt Belgrad kommenden Big Man an. „Das sind stolze Jungs vom Balkan, die werden kämpfen, beißen und sich zerreißen.“

Was die Fans euphorisch zur Kenntnis nahmen. Denn sowohl Mladen Vujic („Ich will Siege“) als auch Viktor Kovacevic („Ich bringe viel Power mit“) stehen dafür, den Verlust von Stefan Fundic, der noch ohne neuen Verein ist, nicht unbedingt vergessen zu machen, ihn aber qualitativ zu kompensieren. Da auch der ehemalige Hagener Kyle Castlin, der schon zweimal in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA gegen Gießen spielte, der aber bekannte, „nun endlich auf der richtigen Seite“ antreten zu dürfen, der als ausgezeichneter Verteidiger bekannte Viktor Ziring sowie der aus Frankfurt gekommene Kanadier Aiden Warnholtz („Ich möchte quasi das zweite Mal innerhalb eines Jahres aufsteigen“) nicht nur einen formidablen Eindruck auf der Bühne hinterließen, sondern von den Anhängern allerliebst empfangen wurden, steht einer interessanten neuen Spielzeit nichts mehr im Wege.

Wozu auch der neue Geschäftsführer Guido Heerstraß, der vom Auditorium mit Beifall begrüßt wurde, seinen Teil dazu beitragen möchte. „Ich muss erst noch verstehen, was hier eigentlich passiert ist. Fakt ist, dass ich eine Wohnung suche, dass ich bislang viele Hände schütteln musste und zahlreiche Termine auf mich warten“, so der 57-Jährige, der gespannt ist auf die Atmosphäre, die in der Osthalle spätestens ab Samstag, dem 14. September (20 Uhr), herrschen wird, wenn der Mitteldeutsche BC zum mit Spannung erwarteten BBL-Pokal-Duell seine Visitenkarte abgeben wird.

Da auch Co-Trainer Nikola Stanic („Der Job, den es bei den 46ers zu erledigen gilt, ist noch lange nicht abgeschlossen“) weiter an der Seite von „Frenki“ Ignjatovic verblieben ist und die Publikumslieblinge Simon Krajcovic, der nach eigener Aussage die Pause genutzt hat, um seinen geschundenen Körper auf Vordermann zu bringen, Roland Nyama („Meine Familie hat mir im Sommer, als ich mit der Nationalmannschaft Kameruns unterwegs war, sehr gefehlt“), Robin Benzing, der die Frage nach dem Karriereende noch weit von sich schob, und Luis Figge abermals unter den Brettern wirbeln, Emotionen entfachen und vor allem punkten wollen, ist die Vorfreude auf das kommende Dreivierteljahr riesig.

Was Luis Figge mehr als treffend in zwei, drei Sätze zu kleiden wusste: „Hunderte Leute bei bestem Wetter auf dem Kirchenplatz, um uns zu sehen? Und das, obwohl ihr eigentlich Besseres zu tun haben könntet? Das nenne ich einen Spirit.“

Dass Moderator Simon Schornstein, der wieder einmal locker, kompetent und empathisch durch das Programm führte, Teammanager Jan Heppner zur Erlangung des Führerscheins gratulierte, obwohl dieser die Prüfung noch vor sich hat, tat der guten Stimmung auf dem Kirchenplatz keinen Abbruch. „Immer noch besser, als zu Platz zwei nach der Hauptrunde zu gratulieren und dann im Playoff-Viertelfinale auszuscheiden“, hatte ein ganz in Rot gekleideter 46ers-Supporter bierselig am Rande der Bühne die Lacher auf seiner Seite.

 

18.08.24

Der Beitrag „Frenki” und die stolzen Jungs vom Balkan erschien zuerst auf GIESSEN 46ers.

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