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Olympia: Weltmeister wird Vierter

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Schade. Der amtierende Basketball-Weltmeister kehrt ohne eine Medaille von den Olympischen Spielen Paris 2024 heim. Im „kleinen Finale“ verlor das Team des scheidenden Bundestrainers Gordon Herbert heute in der Bercy Arena Paris gegen Serbien mit 83:93 (21:30, 17:16, 25:26, 20:21). Dennoch darf man den erstmaligen Einzug in ein Olympisches Halbfinale als Erfolg bezeichnen.

Defensive Probleme

Auch im letzten Spiel von Herbert schickte der Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Daniel Theis und Johannes Voigtmann zu Beginn aufs Feld. In der Neuauflage des letztjährigen WM-Finales begann Bogdanovic und Obst mit zwei Dreiern, ehe Serbien mit sehr aggressiver Defense beeindruckte und drei Mal in Folge traf (3:9, 3.). Voigtmann traf von weit draußen zum 8:11 (4.), die Serben kamen mit NBA-Superstar Nikola Jokic und Petrusev unter dem deutschen Korb zum Erfolg (10:16, 5.). Zu einfach kamen die Serben zum Zuge, der Dreier von Schröder hielt Deutschland im Spiel (13:18, 6.). Die Serben floppten, wo es nur ging, das wurde von den Unparteiischen bis dahin aber nicht geahndet. Es war jetzt ein sehr zerfahrenes Spiel ohne viel Rhythmus, wieder kam ein Schröder-Dreier zum richtigen Zeitpunkt (16:21, 8.). Nick Weiler-Babb netzte einen Dreier mit Ablauf der Uhr, defensiv hatte Deutschland im ersten Viertel aber (zu) große Probleme (21:30).

Bundeskanzler schaut zu

Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts wollten eine ganze Reihe deutscher Dreierversuche nicht fallen. Zu wenig variabel agierte die DBB-Auswahl in diesen Minuten. So gelang es nicht den Rückstand zu verkürzen (23:35, 13.), Auszeit Deutschland. Serbien hatte das Momentum klar auf seiner Seite und wirkte sehr souverän. Johannes Thiemann unterbrach den serbischen Lauf durch einen Dreier und setzte sich stark am serbischen Korb durch (28:37, 14.), defensiv fehlte jedoch nach wie vor der Zugriff. Unter den Augen von Bundeskanzler Olaf Scholz und einmal mehr Dirk Nowtzki war Serbien auch nach 15 Minuten zweistellig vorne (31:41). Theis blockte und ein gut agierender Thiemann ging an die Freiwurflinie (33:41, 16.). Es sah wieder besser aus für das DBB-Team, das zu Stops kam, sich aber jetzt offensiv zu selten belohnte (33:43, 18.). Bogdanovic kassierte sein drittes Foul,  Serbien hatte seine Souveränität verloren, Obst versenkte aus acht Metern, Auszeit Serbien (38:46). Wieder fielen gleich drei deutsche Versuche in unmittelbarer Folge nicht, mit 38:46 ging es in die Pause.

Fotos: DBB/Camera 4

Aufholjagd

Serbien kam stark aus der Kabine, punktete zum 38:52 (22.). Es musste jetzt etwas passieren im deutschen Team, das weiterhin viel zu viel liegen ließ (Wurfquote 29 % zu diesem Zeitpunkt). Obst‘ Dreier zum 43:54 machte Mut (24.), Franz brachte den Rückstand in den einstelligen Bereich. Wenige Sekunden später war Serbien wieder obenauf (45:59, 25.), Auszeit Deutschland. Die Serben wirkten sehr selbstbewusst und verkörperten den unbedingten Willen, sich die Bronzemedaille zu sichern. Beim Stand von 45:64 musste Herbert gleich die nächste Auszeit nehmen (26.). Deutschland stemmte sich gegen die drohenden Niederlage, Bonga und Moritz trafen zwei Dreier, es wurde wieder offener, Auszeit Serbien (51:64, 27.). Thiemann stopfte nach schönem Anspiel von Weiler-Babb und Deutschland biss sich förmlich in das Spiel hinein (Dreier Bonga, Freiwurf Franz, 57:67, 28.). Micic‘ Dreier tat weh, doch Moritz tanzte Jokic aus und die Körpersprache der DBB-Korbjäger hatte sich deutlich verändert. Zwei Freiwurftreffer vn Weiler-Babb brachten das Resultat wieder in den einstellge Bereich (61:70, 29.). Nach drei Vierteln durfte man Hoffnung haben (63:72).

Verdienter Sieg der Serben

Was würde jetzt passieren? Zunächst einmal war Jokic unter dem deutschen Korb erfolgreich, Moritz konterte an gleicher Stelle auf der anderen Seite. Nach längerer Zeit auf der Bank kehrte Schröder zurück aufs Parkett und wurde gleich mit einem Jokic-Dreier „begrüßt“. Wieder hatte Moritz die passende Antwort, Deutschland blieb jetzt dran, brauchte aber einen Lauf (72:82, 34.). Moritz verkürzte auf acht Punkte, solte Serbien wackeln? Ein Dreier von Bogdanovic war die vermeintliche Antwort und einen Fastbreak später hieß es 74:87, letzte Auszeit Deutschland (36.). Jetzt musste ein kleines Basketball-Wunder her. Wieder traf Thiemann, aber Serbien war jetzt einfach nicht mehr zu knacken. Der Treffer zum 78:93 drei Minuten vor dem Ende war die Entscheidung, das DBB-Team kämpfte aber bis zur buchstäblich letzten Sekunde.

„Nationalmannschaft das zweitbeste im Leben“

Gordon Herbert: „Alles im Leben kommt einmal zum Ende. Deshalb bin ich jetzt sehr traurig, nicht nur wegen dieses verlorenen Spiels. Meine Spieler haben immer alles gegeben in den vergangenen drei Jahren. Das ist eine Situation, von der du als Trainer träumst. Alle sollen sich daran erinnern, was dieses Team bewirkt hat. Ich danke allen, meinen Spielern, meinem Coaching Staff, dem Staff um das Team, dem Deutschen Basketball Bund. Es war eine großartige Zeit. Serbien ist das beste Team, gegen das wir hier gespielt haben.“

Dennis Schröder: „Jeder hat in der Kabine jetzt ein gebrochenes Herz. Als erstes möchte ich Gordie danken für alles, was er für den deutschen Basketball und für uns getan hat. Das schätze ich sehr, er hat so viel gut Dinge gebracht. Wir haben zwei Medaillen in drei Jahren gewonnen und können jetzt optimistisch nach vorne schauen. Ich habe in den vergangenen Jahren meinen besten Basketball im Nationaltrikot gespielt. Wir haben keine Egos im Team, aber Spieler mit ganz viel Charakter und IQ. Wir haben bewiesen, dass der deutsche Basketball zum besten in der Welt gehört. Manchmal kann man halt nicht alles gewinnen. Wir kommen nächsten Sommer zurück. Nach der Familie ist die Nationalmannschaft das zweitbeste in meinem Leben.“

Boxscore

Für Deutschland spielten
Name Punkte Verein
Isaac Bonga 6 zuletzt FC Bayern München
Oscar da Silva dnp FC Bayern München
Maodo Lo 0 Olimpia Milano/ITA
Nick Weiler-Babb dnp FC Bayern München
Niels Giffey 5 FC Bayern München
Johannes Voigtmann 3 zuletzt Olimpia Milano/ITA
Franz Wagner 18 Orlando Magic/NBA
Daniel Theis 2 New Orleans Pelicans/NBA
Moritz Wagner 16 Orlando Magic/NBA
Dennis Schröder 13 Brooklyn Nets/NBA
Johannes Thiemann 11 Gunma Crane Thunders/JPN
Andreas Obst 9 FC Bayern München

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