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Vor Olympia in Paris: Alle beim Kanzler: Der Frauen-Basketball und sein Aufstieg

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Vor Olympia in Paris: Alle beim Kanzler: Der Frauen-Basketball und sein Aufstieg

Im Dialog mit Olaf Scholz, vor tausenden Fans in Berlin: Deutschlands Basketballerinnen rücken stärker in den Mittelpunkt. Trotz der Perspektive von zwei Heim-Turnieren gibt es viel zu tun.

Von der Nische bis ins Kanzleramt. Der Aufstieg der deutschen Basketballerinnen in den vergangenen eineinhalb Jahren steht dem der Männer um Weltmeister-Kapitän Dennis Schröder in nichts nach. Zwar hat das Team um Nordamerika-Legionärin Satou Sabally noch keinen Titel und keine Medaille geholt. Der Sprung ins Rampenlicht mit der umjubelten erstmaligen Olympia-Teilnahme fühlt sich nach Jahren der Tristesse aber durchaus so an.

So genießen die Spielerinnen, die ihre alltägliche Arbeit größtenteils von der Öffentlichkeit unbeachtet verrichten, die aktuellen Tage besonders. Ein gemeinsamer Besuch mit den Basketballern um Schröder bei Kanzler Olaf Scholz, ein Doppelpack in der riesigen Arena von Berlin und dann ein Gastspiel in London, wo Weltmeister USA zu einem Testspiel eingeladen hat. Schon vor den olympischen Tagen von Paris und Lille erleben die Basketballerinnen eine Aufmerksamkeit wie nie zuvor.

 

Tickets im Doppelpack

"Es ist eine wundervolle Gelegenheit, die wir aktuell haben. Das ist gerade einmal der Start. Es liegen noch großartige Zeiten vor uns", sagte Bundestrainerin Lisa Thomaidis. Die Kanadierin hat das Amt im April 2023 übernommen und seither ausschließlich Erfolge begleitet. Auf Platz sechs bei der ersten EM-Teilnahme seit 2011 folgte die packende Olympia-Qualifikation, die in Brasilien mit einem Happy End gelang. "Unser Ziel ist es, ein Top-Ten-Team weltweit zu werden", sagte Thomaidis.

Wie weit sie auf diesem Weg sind, davon können sich in Berlin rund 10.000 Fans überzeugen. Am Freitag (17.15 Uhr/MagentaSport) geht es gegen Nigeria. Das Testspiel ist Teil eines Doppelpacks des Deutschen Basketball Bundes (DBB), der Tickets nur als Tageskarten verkauft hat. 

"Mir persönlich gefällt das sehr gut, ich halte das auch für richtig", sagte Präsident Ingo Weiss. Am Abend (20.00 Uhr) treffen die Männer um Schröder auf Olympia-Vorrundengegner Japan.

Frauen-Bundesliga bekämpft Widrigkeiten

Der 30 Jahre alte NBA-Profi zeigt sich vom Aufstieg der Basketballerinnen begeistert. "Das ist eine geile Sache, das ist cool. Frauensport sollte viel mehr gepusht werden, mit so einem Event wie mit dem Doppelspieltag bekommt man da mehr Reichweite. Die Mannschaft ist sehr talentiert und hat wirklich richtig gute Spielerinnen", sagte Schröder bei einer Pressekonferenz in Berlin. Die Teams verstehen sich sehr gut und verbringen im Olympia-Vorlauf gemeinsam Zeit. 

So ähnlich wie in den Tagen von Berlin, London und Lille werden die Abläufe wahrscheinlich danach lange nicht mehr sein. Denn bei den Männern ist der Basketball ein gigantisches und grell ausgeleuchtetes Spektakel, bei dem Franz Wagner in den Jahren bis 2030 über 200 Millionen Euro bei den Orlando Magic verdienen kann. 

Zwei Turniere als Antreiber

Bei den Frauen herrschen häufig noch Bedingungen wie bei Amateuren. Wie in der Bundesliga, wo derzeit daran gearbeitet wird, dass Partien nur noch auf Hallenboden mit Basketball-Markierungen stattfinden sollen. Für die Professionalisierung sollen auch die EM 2025, bei der eine Vorrundengruppe in Hamburg gespielt wird, sowie die WM 2026 in Berlin als Antreiber fungieren.

Dementsprechend dankbar sind die Spielerinnen für die Chance in Berlin. Satou Sabally, die ihr Geld wie Schröder und Wagner in den USA verdient, sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann in dieser Halle spiele und dass ich irgendwann im deutschen Trikot in Berlin gegen ein anderes Land spiele. Das ist sehr speziell und ich will das alles einfach nur aufsaugen und wirklich auch genießen, weil ich so hart dafür trainiert habe mein ganzes Leben lang."

"Suboptimal - wenn ich es nett ausdrücken will"

An manchen Stellen haben sich die Basketballerinnen mit den rasant aufeinanderfolgenden Erfolgen sogar selbst überholt. Svenja Brunckhorst und Sonja Greinacher lösten sowohl in der Trendsportart 3x3 als auch für das Frauen-Turnier ein Olympia-Ticket. Vor dem "größten Erlebnis meiner Karriere" ärgerte sich Brunckhorst, die beim 3x3 an den Start gehen wird, aber öffentlich über den Verband und die erzwungene Entscheidung für einen der beiden Wettbewerbe.

"Unser Plan war bis vor Kurzem, an beiden Wettbewerben teilzunehmen", sagte die 32-Jährige dem "Tagesspiegel". "Doch dann hat der DBB dem Ganzen einen Riegel vorgeschoben." Brunckhorst, die nach den Spielen ihre Karriere beendet und schon jetzt bei Alba Berlin als Managerin für den Frauen- und Mädchenbereich arbeitet, war Kapitänin der Nationalmannschaft. 

Sie ärgerte sich besonders über die Kommunikation des Verbandes. Die sei "suboptimal gewesen – wenn ich es nett ausdrücken will". Das Erlebnis Olympia werden Brunckhorst und Greinacher zwar genießen können. Das Erlebnis Berlin vor großer Kulisse wird ihnen allerdings entgehen.

 

 

 

 

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