46ers scheitern in der Verlängerung – 82:83-Niederlage in Quakenbrück
Am 24. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA zeigten die JobStairs GIESSEN 46ers in der ersten Halbzeit eine druckvolle Defensive, mussten sich aber in einem Wellenbad der Gefühle dem Tabellendritten Artland Dragons mit 82:83 nach Verlängerung geschlagen geben. Die Mittelhessen konnten zunächst einen 13 Punkte-Vorsprung erobern. Doch Quakenbrück kam zurück und das Momentum sollte kippen. Vor allem die schwache Freiwurfquote (45%) der Gießener machte sich im Spielverlauf bemerkbar. Eine in der Folgezeit ausgeglichene Partie ging in die Overtime, wo Gießen den besseren Start hinlegte, aber die Niedersachsen die Nerven am Ende zusammenhielten. Jordan Barnes sollte mit 21 Punkten und acht Assists der Topscorer bei den Gästen sein, die am kommenden Sonntag zuhause gegen Leverkusen antreten müssen.
Die Mittelhessen fungierten zunächst mit Karlo Miksic, Jordan Barnes, Nico Brauner, Stefan Fundic und Enosch Wolf. Die Gastgeber boten Jannes Hundt, Marko Bacak, William Francis Christmas, Demetrius Ward und De´Vondre Malik Perry in die Starformation auf.
1. Viertel
Die erste Minute begann zerfahren, sodass Punkte erst ab Minute zwei auf dem Scoreboard verzeichnet worden. Wolf, Barnes und Brauner antworteten zunächst den erfolgreichen Bemühungen von Ward und Hundt, sodass ein 12:10 (4.) für die Mittelhessen auf der Anzeigetafel leuchtete. Der letztgenannte 46ers-Captain, der in der frühen Phase schon zwei Dreier einstreute, sorgte dann mit einem unsportlichen Foul für die Kehrtwende und so egalisierten die Dragons mit Perry das Resultat (12:12, 5). Der gute offensive Rhythmus, insbesondere vom Perimeter, ging den Kontrahenten ein wenig verloren, sodass Fastbreak-Punkte von Wolf ein probates Mittel darstellten. Einem Steal vom Center war es dann zu verdanken, dass Miksic wieder die Genauigkeit aus der Distanz für sein Team fand und auf 17:12 stellte (7.). Einen 6:0-Lauf der Gießener sollte Joanic Grüttner Bacoul mit einem Fastbreak-Dunking stoppen (14:18, 8.). Aus diesem Gegenangriff entwickelte sich eine weiterhin überschaubare Scoring-Ausbeute von den Teams, wobei ein Highlight-Dunking von Roland Nyama noch einmal das Viertel versüßte. Der Neu-Nationalspieler Kameruns war es dann auch, der vier Zähler am Stück erzielte und so die JobStairs GIESSEN 46ers mit einem 24:18 ins zweite Viertel hievte.
2. Viertel
Das zweite Quarter vermochte zunächst keine Zähler zu verzeichnen. Erst Ward löste in der zweiten Minuten per Korbleger den Knoten (20:24, 12.). Der Erlöser auf der Gegenseite hieß Barnes, der aus dem Dribbling einen Dreier einlötete (27:20, 13.). Der defensive Parameter der Mittelhessen funktionierte weiter tadellos – sieben eigene Balleroberungen und zehn provozierte Ballverluste sorgten für eine 31:22-Führung (15.). Wobei Brauner ebenfalls aus der Distanz funktionierte, doch die Chancen von der Freiwurflinie ließen die Gießener im Verbund liegen, sodass Bacak die Seinen mit vier Zählern am Stück auf Schlagdistanz hielt (26:31, 16.). Aus einem 46ers-Timeout heraus, wollte keiner so recht das Scoring-Gen entfalten und Bacak ließ sein Momentum weiter erstrahlen, was seine Farben auf 30:31 (18.) heranführte. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Quakenbrück verhalf der gutaufgelegte Barnes in Kombination mit Wolf den 46ers zur 37:34-Halbzeitführung.
3. Viertel
Im zweiten Abschnitt konnten die JobStairs GIESSEN 46ers schnell durch Fundic für Punkte sorgen und so ein 39:34 (21.) etablieren. Der gewünschte Flow entstand im Anschluss über eine intensive Verteidigung und das Big Men-Duo Fundic und Wolf produzierten eine zweistellige Führung (45:34, 23.). Der Lauf der Gießener konnte auch eine gegnerische Auszeit nicht stoppen und Miksic verhalf mit seinen Zählern zum 10:0-Run (47:34, 24.). Auf der Gegenseite waren fünf Minuten vergangen und Neuzugang Damari Milstead konnte von der Freiwurflinie für erlösbare Drachen-Punkte sorgen (36:47, 25.). Das zuvor einseitige Viertel entwickelte sich in der Folgezeit wieder ausgeglichener, wobei der quirlige Barnes die Mittelhessen mit seinem Output über Wasser hielt (53:41, 27.). Ein 5:0-Run der Artland Dragons nährte die niedersächsischen Hoffnungen, die dann noch durch ein unsportliches Foul von Nyama weiter Futter bekamen und so auf sechs Zähler heranrobbten (50:56).
4. Viertel
Die umkämpfte Partie sollte auch im vierten Abschnitt mit Freiwürfen beginnen und die Hausherren konnten das eroberte Momentum aus den Schlussminuten des dritten Viertels über die kurze Pause retten und mit einem schnellen 7:0-Lauf die 57:56-Führung erzielen (32.). Die Gießener bäumten sich durch Fundic zwar auf, aber Christmas wusste aus der Distanz gekonnt zu kontern (60:58, 32.). Ballverluste, weiterhin vergebene Freiwürfe und eine entstehende Foulproblematik der JobStairs GIESSEN 46ers nutzten die Hausherren in dieser Phase gnadenlos aus, was ein 66:58 (33.) bedeutete und eine Auszeit der Gießener nach sich zog. Die Besprechung zermürbte zwar den Flow der Niedersachsen, aber die Mittelhessen blieben von der Straflinie weiterhin kalt, sodass lediglich ein 61:66 (35.) Mitte des Viertels entstand. Ein Offensivrebound von Fundic und ein Dreier des Big Man sollte ein Ausrufezeichen darstellen (64:66, 36.). Es war eine weitere Kehrtwende im Spiel und die Gießener ihrerseits eroberten mit Martin Freiwurf, Barnes Floater und Brauner Fadeaway-Jumpshot abermals die 69:66-Führung (38.). Die Crunchtime gestaltete sich, wie die gesamte Partie, kämpferisch und die Defensivreihen provozierten Fehler. Einen nutzte Christmas zum 70:71-Anschluss, was Gießen zu einer Auszeit nötigte (39.). Das Vertrauen wurde Barnes ausgesprochen, der aber nur einen von zwei Freiwürfen verwandelte und Christmas auf der Gegenseite bewies bessere Nerven zum 72:72.
Overtime
Die Verlängerung begann erfolgreich für die JobStairs GIESSEN 46ers, die durch einen schwierigen Dreier von Brauner, einem weiten Floater von Fundic und einem Korbleger von Wolf auf 79:75 stellten (42.). Die Hausherren blieben dank offensiver Reboundstärke durch Bacak und Christmas auf Schlagdistanz (79:80, 43.). Während dieser Zeit verabschiedeten sich Wolf und Miksic mit ihrem jeweils fünften Foul vom Parkett. In dem Nervenkrimi bewies Martin mit zwei verwandelten Freiwürfen seine Kaltschnäuzigkeit, die Jonaic Grüttner Bacoul aus der Ecke zum 82:82 beantwortete (44.). Mit 26 Sekunden vor Schluss, sollten die JobStairs GIESSEN 46ers den Ball erhalten und ihren Korbleger durch Cvorovic verlegen. Auf der Gegenseite verursachte der Big Man ein Foul, was letztendlich Christmas zum 83:82-Heimsieg verhalf.
Branislav „Frenki“ Ignjatovic (Cheftrainer JobStairs GIESSEN 46ers): „Wir gratulieren Patrick und seiner Mannschaft zum Sieg. Wenn man nur 45% von der Freiwurflinie wirft, dann hat man es nicht verdient ein knappes Spiel zu gewinnen. Über weite Strecken des Spiels hat meine Mannschaft gut und kontrolliert agiert. Wir hatten eine Phase, wo wir vier, fünf Angriffe nicht verwerten konnten und da ist das Momentum mit der Kulisse im Rücken gekippt. Bei Minus sieben haben meine Jungs weiter an sich geklaubt und wir sind zurückgekommen. Wir haben eine sehr gute Endphase gespielt, aber wir konnten den entscheidenden Freiwurf durch unseren besten Schützen nicht verwandeln. In der Defensive und in der Offensive haben wir uns verbessert, aber die Freiwürfe haben uns um den Lohn der Arbeit gebracht.“
Artland Dragons- JobStairs GIESSEN 46ers 83:82 (72:72, 37:34) n.V.
Viertelergebnisse: 18:24, 16:13, 16:19, 22:16, OT: 11:10
Artland Dragons: De´Vondre Malik Perry (4 Punkte), Daniel Zdravevski (11), Thorben Döding (1), Jordan Ratton (7), Damari Jarrod Milstead (3), William Francis Christmas (16), Jannes Hundt (11), Marvin Caspar Möller, Jonas Weitzel, Marko Bacak (21, 2 Rebounds), Joanic Grüttner Bacoul (5), Demetrius Ward (4)
JobStairs GIESSEN 46ers: Jordan Barnes (20, 8 Assists), Nico Brauner (15), Enosch Wolf (14, 8 Rebounds), Stefan Fundic (15, 8), Luis Figge (1), Luca Finn Kahl, Igor Cvorovic (2), Justin Martin (4), Kevin Strangmeyer, Roland Nyama (4), Karlo Miksic (7)
Zuschauer: 2.300
Nächstes Spiel: So. 05.03.2023, 16.00 Uhr, JobStairs GIESSEN 46ers – Bayer Giants Leverkusen
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