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MLP Academics gegen Bayern München: Nur sechs Minuten Klassenunterschied

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		MLP Academics gegen Bayern München:  Nur sechs Minuten Klassenunterschied

Von Nikolas Beck

München/Heidelberg. Wie geht man ein Duell an, das man eigentlich nicht gewinnen kann? Keith Wright hatte eine Idee. "Sie sind Basketballer so wie wir; wir ziehen unsere Schuhe alle gleich an", sagte der jüngste Neuzugang der MLP Academics vor seinem zweiten Auftritt im Trikot der Heidelberger am Montagabend in München. Will heißen: Auch die scheinbar übermächtigen Bayern – Tabellenführer, Pokalsieger, Vizemeister – müssen den wackeren Erstliga-Neuling erst mal schlagen.

Am Ende taten sie es, gewannen mit 77:71 (33:33). Aber die nie aufsteckenden Academics hatten ihrem Center Wright offenbar gut zugehört. Zwar kassierten sie die fünfte Niederlage in Serie, machten dem EuroLeague-Teilnehmer das Leben aber über weite Strecken schwer. "Ich bin wirklich stolz auf unser Team", sagte Jordan Geist, der mit 15 Zähler fleißigster Punktesammler der Gäste war. Es sei ein gutes, aber kein großartiges Spiel gewesen, so der US-Amerikaner: "Große Spiele sind nur Siege, aber es war definitiv wieder ein Schritt in die richtige Richtung." Und darum ging es eben auch, nur 48 Stunden nach der bislang schmerzvollsten Niederlage im Heimspiel am Samstagabend gegen Göttingen (80:96).

Die Vorgabe von Trainer Branislav Ignjatovic war klar: Sein Team sollte wieder den Basketball spielen, der sie zu Saisonbeginn mit vier Siegen aus den ersten fünf Partien zwischenzeitlich sogar an die Tabellenspitze gebracht hatte.

Und das setzten seine Schützlinge von Beginn an um. Sinnbildlich für die Heidelberger Herangehensweise: Kurz vor Ende des ersten Viertels schlug Rob Lowery Münchens Jaramaz den Ball aus der Hand, warf sich vergeblich hinterher, stand auf, stibitzte das Spielgerät keine zwei Sekunden später Münchens Hunter erneut – und vollendete per einfachem Korbleger (15:16). Beißen, kratzen, stechen war angesagt. Und die Münchner, die ihre dritte Partie binnen fünf Tagen bestritten, am besten gar nicht erst ins Spielen kommen lassen.

Nein, es war wahrlich kein Basketball-Leckerbissen. Aber den Academics schmeckte vor der Geisterkulisse im Audi Dome auch Magerkost ziemlich gut. Zu viele Ballverluste bei den Gastgebern (12) und zu viele zweite Chancen, die Heidelberg zuließ (7), prägten Halbzeit eins. Ausgeglichen mit 33:33 ging es zum Pausengespräch.

Wer nun dachte, der große Favorit, der ohne Topscorer Darrun Hilliard und auch nach wie vor ohne den ehemaligen Heidelberger Paul Zipser auskommen musste, würde nach dem Seitenwechsel einen Gang hochschalten, sah sich getäuscht. Vielmehr waren es die Gäste, die nach wie vor Ball um Ball klauten, aber immer mehr auch ihr Wurfglück fanden. Max Ugrai per Dreier inklusive Bonusfreiwurf brachte den Aufsteiger in Front (42:43), Rob Lowery und Shy Ely bauten die Führung zum Viertelende sogar noch aus (52:58).

Die Freude währte nicht lange.

Beinahe sechs Minuten dauerte es, ehe Albert Kuppe im finalen Abschnitt die ersten Punkte markierte. Und München? Mit einem 18:0-Lauf da schon weit enteilt. Als dann auch noch Keith Wright – der Mann, der beim Schuhe binden ganz genau hinschaut – völlig frei am Brett daneben warf, war klar: Zwischen Meisterschafts- und Abstiegskandidat konnte man nur ein halbes Viertel lang einen Klassenunterschied erkennen. Aber diese sechs Minuten waren die entscheidenden. "Schade, dass wir wie schon im Spiel gegen Bayreuth im vierten Viertel solch einen Lauf kassieren, der uns im Prinzip jegliche Siegchance nimmt", sagte Matthias Lautenschläger. Seinem Team, das sich kurz vor Schluss sogar noch mal auf fünf Punkte herangekämpft hatte (70:65), attestierte aber auch der Manager "die richtige Reaktion nach der Niederlage gegen Göttingen" und eine Leistung, auf der man aufbauen könne.

München: Djedovic 14, Lucic 13 (1 Dreier), Obst 11 (3), Thomas 10 (1), Jaramaz 8 (1), Sisko 8 (1), Hunter 4, George 4, Schilling 3, Weiler-Babb 2.

Heidelberg: Geist 15 (1), Lowery 11 (2), Chapman 11 (3), Ely 11 (2), Martin 6, Kuppe 6, Würzner 4, Ugrai 4, Wright 2, Heyden.

Stenogramm: 7:7 (6.), 20:16 (1. Viertel), 24:23 (14.), 33:33 (Halbzeit), 42:43 (25.), 52:58 (3. Viertel), 70:58 (36.), 70:65 (38.), 77:71 (Endstand).

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