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Heidelberg: 14-jährige fordert Öffnung des Sportzentrums Ost in Schlierbach

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		Heidelberg:  14-jährige fordert Öffnung des Sportzentrums Ost in Schlierbach

Von Maria Stumpf

Heidelberg. Das Sportzentrum Ost in Schlierbach ist für sportliche Menschen ein attraktiver Standort: Drei Sportvereine aus Ziegelhausen und der TV Schlierbach nutzen die Anlage, außerdem noch das Institut für Heilpädagogik und Erziehungshilfe und die Schlierbachschule. Aber Nachbarn bleiben draußen vor der Tür, wenn sie außerhalb des geregelten Sportbetriebs mal ein paar Runden drehen oder Bälle im Basketballkorb versenken wollen. Dagegen regt sich Widerstand in der Bevölkerung.

Die 14-jährige Joella hat eine Unterschriftenlistenaktion gestartet und an Oberbürgermeister Eckart Würzner geschrieben. Sie will Sport machen können, wann und wo sie will – ohne im Verein sein zu müssen. Knapp über 100 Menschen haben schon unterschrieben. Die Unterzeichner wünschen sich Regelungen für Öffnungszeiten, bei denen jeder Sporttreibende auf den Platz darf. "Natürlich, ohne den Vereinsbetrieb zu stören", fügt das Mädchen hinzu. Gerade nach den Corona-Zeiten und in den Schulferien sei es doch "völlig unlogisch, diesen tollen Sportplatz fast die ganze Zeit verschlossen zu lassen".

Das Thema ist nicht neu – und politisch brisant. Wer zahlt den Bau von Sportanlagen und wer darf sie benutzen? Der Stadtteilverein Schlierbach unterstützt Joellas Anliegen. Schon vor vier Jahren machte er sich stark dafür, den städtischen Sportplatz zu öffnen. Die Aktivitäten verliefen nach wenigen Monaten im Sande. "Aber wir meinen immer noch, dass der Platz auf eine geeignete Art öffentlich sein muss", betont Vereinsvorsitzender Christopher Klatt. "Ich sehe leider keinen Vorstoß der Beteiligten, eine Regelung für eine Öffnung zu finden. Einfach zu sagen, das geht nicht aus Versicherungsgründen oder wegen Vandalismus, ist nicht lösungsorientiert. Schließlich hat die Allgemeinheit die Sportanlagen finanziert."

Eigentümerin des Sportzentrums ist die Stadt. Sie hat Organisation und Koordination der Sportplatznutzung an den aus den Sportvereinen gegründeten Zusammenschluss für das Sportzentrum Ost (SZO) übertragen. Schon damals argumentierten Stadt und SZO gegen eine Öffnung mit der Verkehrssicherungspflicht der Sportvereine. Volker Hug als SZO-Vorstandsvorsitzender tut dies auch jetzt noch. Eine Sportanlage sei nun mal vereinsgebunden. Und: "Wir sind gefangen in einem Korsett von Haftungsfragen." Er sieht wenig Veranlassung, an dem Ist-Zustand etwas zu ändern. Vandalismus bereite zudem immer größeren Ärger. Wenn geöffnet werde, befürchte er eine weitere Zunahme. Die Nutzung der Sportanlage sei nur im Beisein eines Verantwortlichen zugelassen. "Wer ein paar Runden drehen will, kann das ja auch im Wald tun."

Beim Ortstermin offenbart sich noch ein weiteres Problem. "Ich denke, Kinder sollten auf den Platz dürfen. Dafür sollten wir Lösungen finden", meint etwa Übungsleiter Jürgen Fink vom TV Schlierbach. "Wenn ich da bin, schaue ich halt, dass alles in Ordnung ist." Sportkamerad Bernhard Stadler hingegen, Vorstandsmitglied im "Leichtathletik und Ausdauersportverein Ziegelhausen" und auch im SZO, mag genau diese Verantwortung "eigentlich" nicht übernehmen. "Ich kann keinen Übungsleiter dazu zwingen." Er scheint wenig angetan von dem Engagement der Jugendlichen. "Wenn die 100 Unterschriften sammeln, kann ich locker 1000 dagegen organisieren", meint der Mann.

"Einer lässt uns also rein, der andere nicht. Das ist nicht okay", fasst Joella zusammen und betont, dass es schwer nachvollziehbar sei, wann die Sportanlage von welchem Verein mit welchem Übungsleiter besetzt ist. Martin Böning, Vorsitzender beim TV Schlierbach, sucht zumindest nach Lösungen. "Eine breite Nutzung der Sportanlagen sollte möglich sein, wenn Übungsleiter vor Ort das erlauben", meint er. Teilweise sei das ja schon der Fall, nur fehlten entsprechende und verbindliche Regeln für alle. "Man sollte das Thema in den Vorstand des SZO tragen." Aber "einfach ganz öffnen" hält auch er für problematisch: "Wer trägt dann die Verantwortung? Wer hat Schlüsselgewalt?"

Joella schickte ihre Argumente für die Öffnung des Platzes Anfang August an den Oberbürgermeister. Stand Sonntagmorgen hat sie von Eckart Würzner noch keine Antwort erhalten.

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