Basketball
News melden
Nachrichten

MLP Academics: Die Meisterschaft als Krönung einer historischen Aufstiegs-Saison

0 7

		MLP Academics:  Die Meisterschaft als Krönung einer historischen Aufstiegs-Saison

Von Michael Wilkening

Heidelberg. Am Ende einer Spielzeit, die es so wohl nie wieder geben wird, musste noch etwas Außergewöhnliches passieren. Etwas, was es im Basketball eigentlich nicht gibt: Das vorerst letzte Zweitligaspiel der MLP Academics Heidelberg endete unentschieden. Mit einem finalen Kraftakt kamen die Schützlinge von Branislav Ignjatovic gegen die Giants Leverkusen zu einem 93:93 (45:49)-Remis. Weil die Heidelberger das erste Finalspiel in der 2. Basketball-Bundesliga am Samstag im Rheinland 96:66 (42:25) gewonnen hatten, krönten sie eine Saison, die für den Klub aus Heidelberg bereits historisch war. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga (BBL) sicherten sich die Academics auch die Zweitliga-Meisterschaft.

"Das ist überwältigend", sagte Albert Kuppe. Der Flügelspieler hatte den Meisterpokal kurz in andere Hände gelegt, als er versuchte, seine Emotionen in Worte zu kleiden. "Das bedeutet mir so viel", erklärte der Viernheimer, der vor der Saison zu den Academics zurückgekehrt war. Die neue Halle und der Aufstieg waren Träume von Kuppe, als er sich noch einmal den Heidelbergern anschloss – gestern hatten sich beide erfüllt. Der Drei-Punkte-Spezialist lobte die Kollegen überschwänglich. "Es gab das ganze Jahr über nie Stress innerhalb des Teams."

Letztlich steht die Freude von Albert Kuppe stellvertretend für die eines guten Dutzends von Basketball-Profis, die sich in den zurückliegenden Monaten einen festen Platz in der Historie der Academics gesichert haben.

Das gesamte Team hatte ihrem Trainer eine Dusche verpasst, die corona-konform nicht mit Champagner, sondern mit Wasser verabreicht wurde. Branislav Ignjatovic sprach am TV-Mikrofon gerade über den Erfolg seines Teams, als sich literweise Mineralwasser über ihm ergoss. Er nahm es seinen Schützlingen nicht übel, wenngleich er den schicken Anzug später gegen eine Jogginghose und ein T-Shirt tauschen musste. "Diese Mannschaft hat so viele unterschiedliche Spielertypen, das macht erfolgreiche Teams aus", schwelgte der Serbe in Superlativen. Nicht nur für die Academics war es eine Premiere, sondern auch ihr Trainer gewann zum ersten Mal die Zweitliga-Meisterschaft. "Das bedeutet mit viel, das kann ich nicht abstreiten", erklärte Ignjatovic, während Kapitän Phillipp Heyden damit beschäftigt war, das Netz vom Korbgestänge abzuschneiden.

Nach dem finalen Match einer außergewöhnlichen Saison gab es die gewohnten Bilder: Die unterlegenen Leverkusener erhielten Medaillen aus Silber, die der Heidelberger glitzerten golden und ganz zum Schluss reckte zunächst Heyden den Meisterpokal in Richtung Hallendecke. Die Heidelberger feierten sich selbst – und das zu Recht. Im Herbst soll im neuen SNP Dome Erstliga-Basketball gespielt werden. Gestern hinterließen die Academics goldfarbenes Lametta auf dem Hallenparkett.

Die Grundlage für die Feierlichkeiten hatten sie einen Tag zuvor gelegt. Das erste Finale der 2. Bundesliga war eine Gala der Academics. "Besser kann man kaum spielen", sagte Ignjatovic über die 40 Minuten in Leverkusen. Zeitweilig rollte seine Mannschaft über einen Gegner hinweg, der in den Playoffs die favorisierten Teams aus Rostock und Jena hinter sich gelassen hatte. Gegen befreit aufspielende Heidelberger waren die Giants am Samstag allerdings chancenlos.

Die Meisterschaft war den Academics angesichts eines 30-Punkte-Vorsprungs vor dem Rückspiel in eigener Arena nicht mehr zu nehmen, aber das hielt die Mannschaft nicht davon ab, trotz nachvollziehbaren Spannungsabfalls am Sonntag eine besondere Qualität zu zeigen. Sie wehrte sich erfolgreich gegen eine Niederlage. 45 Sekunden vor dem Ende lagen die Aufsteiger 85:89 zurück, ehe mit Shyron Ely (5 Punkte) und Jordan Geist (3) nicht zufällig die beiden Topscorer für das 93:93-Remis sorgten. Eine Verlängerung, sonst bei Basketballpartien üblich, gibt es in den Finalduellen in der 2. Bundesliga nicht, so dass die Heidelberger das Unentschieden einfach wie einen Sieg feierten.

Heidelberg: Geist 20/3, Nelson 18, Heyden 17, Ely 12/1, Trtovac 10, Kuppe 6/2, Willett 5, McGaughey 3, Würzner 2, Geier, Vasiljevic, Loh.

Leverkusen: Mann 20/1, Bacak 14/1, Dressler 11/3, Edigin 10, Heinzmann 10, Eberhardt 7/1, Huic 5/1, Blass 5, Kuczmann 4, Kahl 4, Lohaus 3/1, Fankhauser.

Spielfilm: 15:4 (5.), 20:17 (10.), 32:32 (15.), 45:49 (Halbzeit), 55:59 (25.), 68:72 (30.), 78:81 (35.), 93:93 (Endstand).

Загрузка...

Comments

Комментарии для сайта Cackle
Загрузка...

More news:

Deutscher Basketball Bund
Frankfurter Allgemeine Zeitung (faz.net)

Read on Sportsweek.org:

BG 74 Göttingen e.V.
Basketball Club Anhalt e.V.
Basketball Club Anhalt e.V.
DBV Charlottenburg - Basketball

Andere Sportarten

Sponsored