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MLP Academics: "Das ist großer Sport"

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		MLP Academics:

Von Nikolas Beck

Karlsruhe. "Willkommen im Löwen-Käfig", stand auf einem der großen Banner geschrieben, mit denen die Karlsruher Lions in der riesigen, aber eben menschenleeren, Europahalle ihre Tribünen abgehängt hatten. Beim 88:70 (48:27)-Erfolg der MLP Academics fühlte sich das Gehege für die Heidelberger Zweitliga-Basketballer aber wohl eher wie ein Streichelzoo an. Ein Start-Ziel-Sieg war’s. Der sechste in Folge. Souverän und ungefährdet. "Auswärts solch ein Spiel zu spielen, in dem der Gegner über die gesamte Spielzeit eigentlich keine Chance hat ...", staunte Academics-Coach Branislav Ignjatovic und suchte nach der richtigen Formulierung, "... das ist großer Sport."

Das Erfolgsrezept der Heidelberger war so einfach wie effizient. Kapitän Phillipp Heyden und Evan McGaughey dominierten zu Beginn am Brett und Shy Ely warf die Bälle aus der Distanz durch die Reuse. Karlsruhes Trainergespann bat schnell zur Krisensitzung (8:19, 7. Minute).

Alleine: Am Spielverlauf änderte sich auch nach der Auszeit nichts. Die Academics ließen nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen. Das Gaspedal blieb durchgedrückt. Jordan Geist, erneut für den angeschlagenen Sa’eed Nelson (Handgelenk) in der Startformation, legte sogar ein sogenanntes Vierpunkt-Spiel, also einen erfolgreichen Dreier trotz Foul mit anschließendem Bonus-Freiwurf, obendrauf.

Im zweiten Abschnitt war es dann auch Geist, der den Vorsprung mit einem verwandelten Sprungwurf auf 20 Zähler in die Höhe schraubte (40:20/16.). Dass der US-Amerikaner aber auch auflegen kann, zeigte er unmittelbar danach: Beim Schnellangriff schmiss er den Ball hoch in Richtung Korb, wo Daniel Loh kurzzeitig gefühlt in der Luft stand und den Alley oop krachend vollendete.

Heidelberger Leckerbissen statt bissige Löwen.

"Der Anfang war der Schlüssel zum Sieg", analysierte Heyden hinterher, "so aufzutreten nach dem schweren Spiel in Ehingen am Freitagabend, das war schon richtig gut." Die Seiten gewechselt wurden mit einer komfortablen 48:27-Führung im Rücken. Weil die "Akademiker" vor Spielfreude sprühten – und die Gastgeber nicht annähernd an ihre Treffsicherheit aus der vormaligen badischen Basketball-Verabredung in der Europahalle anknüpfen konnten.

Damals, im Spätsommer des vergangenen Jahres, erwischten die Karlsruher im Testspiel einen Sahnetag, trafen alleine im ersten Viertel acht (!) Dreier. Und heuer? Da fand nur jeder dritte Wurf aus dem Feld den Weg ins Ziel.

Dass auch der "kälteste" Gegner in der Pro A ganz schnell heiß laufen kann, zeigte sich einmal mehr nach der Pause. Angeführt von KC Ross-Miller, dem 19 seiner 23 Punkte in Hälfte zwei gelangen, knabberten die Lions einen Punkt nach dem anderen von der Heidelberger Führung ab. Näher als auf minus 13 kamen sie jedoch nicht mehr heran (60:73/34.).

Denn Jordan Geist hatte immer wieder die passende Antwort parat. "Wer auch immer gerade gut drauf ist, geht bei uns voran", wollte der 24-Jährige die eigene Bedeutung aber nicht überhöhen. Er konnte es sogar verschmerzen, dass ihm kurz vor Schluss noch ein Technisches Foul angehängt wurde. Die Schiedsrichter hatten auf "Flopping", das Basketball-Äquivalent einer Fußball-Schwalbe, entschieden. "Das ist erstklassig verteidigt, wir trainieren diese Defense, sorry", ärgerte sich Ignjatovic lautstark über die vermeintliche Fehleinschätzung. Und verriet hinterher, dass ihm auch Geists Gegenspieler auf dem Feld noch heimlich recht gegeben hatte.

Am Ausgang der Partie änderte dies freilich nichts mehr.

Karlsruhe: Ross-Miller 23 (1 Dreier), Pluskota 22, Foster 6, Pilipovic 6 (2), Pechacek 6, Glider-Tilbury 2, Nori 2, Marshall 2, Schmitz 1, Leyles, Francisco.

Heidelberg: Geist 17 (2), Ely 15 (2), McGaughey 13 (1), Willett 11, Heyden 8, Nelson 7, Trtovac 5, Kuppe 4, Würzner 4, Loh 4, Vasiljevic, Ihle.

Stenogramm: 6:11 (5.), 8:19 (7.), 12:25 (1. Viertel), 20:36 (15.), 27:48 (Halbzeit), 35:55 (25.), 51:67 (3. Viertel), 60:73 (34.), 70:88 (Endstand).

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