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Adler Mannheim: Daniel Hopp ohne Ambitionen auf Amt des Eishockey-Präsidenten (Update)

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		Adler Mannheim:  Daniel Hopp ohne Ambitionen auf Amt des Eishockey-Präsidenten (Update)

Von Rainer Kundel

Mannheim. Es laufen hierzulande ja gerade einige Experimente ab, die auch weltweit als Blaupause gelten, wenn es darum geht, in Zeiten einer Pandemie einen professionellen Ligabetrieb zu organisieren. Die drei höchsten Fußball-Ligen machten den Anfang, die Basketball-Meisterschaft wird gerade in München in einem neuen Format ihrem Saisonende zugeführt. Was tut sich aber im Eishockey, der Hallensportart mit dem größten Zuschauerzuspruch?

Daniel Hopp, geschäftsführender Gesellschafter der Adler Mannheim, gab dazu in einem Interview mit der FAZ ein deutliches Statement ab: "Wir müssen in den kommenden vier Wochen wissen, auf was wir uns einzustellen haben, es bedarf einer vernünftigen Vorbereitung der Spieler, auch Testspiele müssen organisiert werden." Bezogen auf die SAP Arena wartet der Unternehmer mit eine erfreulichen Nachricht auf: "Wir haben ein Wiedereröffnungskonzept inklusive Hygieneregeln erarbeitet, das gilt für Eishockey, die Rhein-Neckar Löwen und Konzerte." Man könne nach aktuellem Wissensstand nicht davon ausgehen, vor vollen Tribünen zu spielen, sieht Hopp der Realität ins Auge, drückt aber auf die Zeitschiene: "Je später es wieder losgeht, umso kniffliger wird es mit den Terminen."

Anders als DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke, dessen letzte Äußerungen angesichts des für den 18. September terminierten Saisonbeginns 2020/21 nicht gerade von Eilbedarf geprägt waren, ergreift Hopp trotz vieler Unwägbarkeiten die Initiative und verweist auf seine Verantwortung als Arbeitgeber: "Bei den Adlern und der SAP Arena sind alle 75 Mitarbeiter in Kurzarbeit." Wobei es schwierig wird, örtlich einheitliche Lösungen zu finden. Während Mehrzweckarenen, wie sie auch in Köln, Düsseldorf und Berlin als Spielstätte dienen, für eine überschaubare Zeit womöglich auch mit verminderter Kapazität öffnen würden, könnten die Grizzlys Wolfsburg bei Einhaltung der geltenden Abstandsregelung gerade mal 800 Besucher reinlassen.

Mehr Fragen als Antworten wirft weiterhin das vom Bund beschlossene Konjunkturhilfepaket mit Überbrückungshilfen auf. Das habe "derzeit nicht erreichbare Hürden", äußerte sich Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Im Verbund Teamsport Deutschland bemühe man sich jedoch um Lösungen. Die große Koalition sprach dabei "vom Profisport der unteren Ligen", eine unglückliche Wortwahl, wie Hopp findet, falls Eishockey darunter fallen sollte. "Was bisher auf dem Papier steht, da wurden Vergleichsmonate zu Rate gezogen, die nicht zielführend sind", wundert sich der Klubchef. Im Eishockey könne man ja nicht den Umsatz im Juli mit dem Juli des Vorjahres vergleichen, "dann vergleiche ich null mit null". Hier bedürfe es in Gesprächen mit der Politik dringend einer Nachjustierung.

Am Samstag fand auch die virtuelle Mitgliederversammlung des DEB statt. Die aufgrund der Corona-Krise auf 2021 verschobene Kandidatur von Franz Reindl für das vakant werdende Amt des Präsidenten des Weltverbandes (IIHF) förderte in den letzten Wochen die Nachfolgefrage zutage, wobei immer wieder die Namen von Sportdirektor Stefan Schaidnagel und von Daniel Hopp (derzeit einer der Vizepräsidenten) fielen. Während Schaidnagel bei den Profiklubs als schwer vermittelbar gilt, sieht sich Hopp nicht als Kandidat: "Ich besitze bei den Adlern und in der Arena bereits zwei Fulltime-Jobs. Von daher glaube ich nicht, dass sich die Häufung der Aufgaben mit der Verantwortung verträgt, die dieses Amt mit sich bringt."

Unterdessen sieht sich der DEB, der sich für die Austragung einer der Weltmeisterschaften ab 2026 bewerben wird, gut aufgestellt. Berthold Wipfler, der für Finanzen zuständige Vizepräsident aus Walldorf, hält die Rücklagen für ausreichend, das Jahr "mit einer schwarze Null" zu überstehen. Dies auch, weil Nationalmannschaftssponsor Westminster trotz des Ausfalls von vier Heim-Länderspielen auf Rückforderungen verzichtet hat. Wipfler: "Die Corona-Folgen lassen sich für 2021 aber noch nicht absehen."

Update: Sonntag, 14. Juni 2020, 16.44 Uhr


Mannheim. (dpa) Gesellschafter Daniel Hopp von Adler Mannheim sieht sich nicht als künftigen Kandidaten für das Präsidentenamt beim Deutschen Eishockey-Bund. In einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" begründete Hopp dies mit seinem schon bisher starken Engagement. "Ich besitze bei den Adlern und in der Arena bereits zwei Fulltime-Jobs. Von daher glaube ich nicht, dass sich die Häufung der Aufgaben mit der Verantwortung verträgt, die dieses Amt mit sich bringt", sagte der 39-Jährige.

Als DEB-Präsidiumsmitglied habe er die vergangenen Jahre hautnah miterlebt, was es bedeute, diese Aufgabe auszufüllen. "Ich bin in Mannheim auch räumlich ein gutes Stück weg von München, wo der DEB seinen Sitz hat", sagte Hopp vor der DEB-Mitgliederversammlung an diesem Samstag. Der jetzige DEB-Präsident Franz Reindl gilt als möglicher Nachfolger des Schweizers René Fasel als Chef des Eishockey-Weltverbandes IIHF.

Mit Blick auf die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sagte Hopp, Geisterspiele über einen längeren Zeitraum seien für das deutsche Eishockey kein Thema. Um einen kurzen Zeitraum bis zum offiziellen Start zu überbrücken und den Spielplan zu füllen, könne man über zwei oder drei Heimspiele pro Club ohne Publikum nachdenken. "Alles andere ist wirtschaftlich unrealistisch, das kann sich in der DEL niemand leisten", sagte Hopp. Die bisher geplanten Hilfen für Profisportclubs jenseits des Fußballs müssten in gemeinsamen Gesprächen mit der Politik nachjustiert werden. "Was bis jetzt auf dem Papier steht, ist für uns nicht adäquat und passend", sagte Hopp.

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