Basketball-Bundesliga: MLP Academics mit frischem Selbstbewusstsein
Köln/Heidelberg. (miwi) Eine Belohnung musste sein. Und deshalb treffen sich die Basketballer der MLP Academics Heidelberg erst am heutigen Freitag wieder in der Trainingshalle. Am Donnerstag bekamen die Spieler frei und durften im privaten Umfeld den Sieg genießen, den sie am Mittwochabend errungen hatten. Durch das 70:68 bei den Rheinstars Köln verbesserten sich die Heidelberger auf den vierten Tabellenplatz in der 2. Bundesliga und sogen gegen einen direkten Konkurrenten neues Selbstvertrauen auf, was wohl genauso wichtig war.
"Knappe Siege bringen immer frisches Selbstbewusstsein", sagte Branislav Ignjatovic gestern. Der Heidelberger Trainer wirkte erleichtert nach dem von ihm so titulierten "Vier-Punkte-Spiel". Gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um einen Playoff-Platz sicherten sich die Academics nicht nur die zwei Punkte für den Sieg, sondern auch das direkte Duell, was wichtig werden könnte, falls beide Teams am Ende der Saison die gleiche Anzahl von Siegen vorweisen. Die Fahrt in die Lanxess-Arena hatte sich also in vielerlei Hinsicht für die Heidelberger gelohnt, denn obwohl in der Offensive nicht alles wie geplant funktionierte, überzeugten sie in der Defensive und zeigten vor allem kämpferisch eine Top-Leistung. "Man hat gesehen, was möglich ist, wenn wir füreinander einstehen", lobte Ignjatovic seine Schützlinge.
Bei den Rheinstars überzeugten die Academics in der Tat als Team und schafften es sogar, eine Halbzeit lang den Ausfall ihres Topscorers zu kompensieren. Shy Ely hatte nach 20 Minuten null Punkte erzielt, trotzdem lagen die Heidelberger nur mit einem Zähler zurück. Am Ende des Spiels brachte es der US-Amerikaner noch auf zehn Zähler und half mit, den Auswärtssieg unter Dach und Fach zu bringen. Evan McGaughey war ein wichtiger Faktor, denn er steuerte ebenfalls zehn Punkte, außerdem aber noch starke 14 Rebounds bei - mit einem sogenannten "Double-Double" setzte er einen wichtigen Akzent für sein Team.
Die Leistung bei den Rheinstars bestärkte die Verantwortlichen der Academics zudem in ihrer Entscheidung, den Kader nicht mehr zu ergänzen. Mittwochabend schloss das Transferfenster und während viele Konkurrenten personell nachbesserten, verzichteten die Heidelberger auf eine Kaderkorrektur. "Es gab ein paar Ideen, aber grundsätzlich sind wir mit der Leistung der Mannschaft zufrieden", erklärte Ignjatovic. Der enge finanzielle Gürtel dürfte ebenfalls gegen eine Nachverpflichtung gesprochen haben.
Der Sieg in Köln nimmt den Heidelbergern etwas Druck vor dem Match am Sonntag. Gegen die Crailsheim Merlins, aktuell Tabellenzweiter, befinden sich die Academics nicht in der Rolle des Favoriten und können durch den Erfolg im Rheinland gelassener in das Duell mit dem Aufstiegsaspiranten gehen. "Man hat immer eine Chance", will sich Ignjatovic eigentlich nicht in die Rolle des Außenseiters drängen lassen, allerdings erinnert er sich an die zwei zurückliegenden Partien gegen die Merlins, in denen die Heidelberger chancenlos waren. "Wir müssen darauf hoffen, dass Crailsheim nicht den besten Tag erwischt und wir ein richtig gutes Spiel machen", sagt der Heidelberger Coach. Zumindest der zweite Teil ist durch die kämpferisch gute Vorstellung in Köln wahrscheinlicher geworden.
2. Basketball-Bundesliga, Sonntag, 17 Uhr: MLP Academics Heidelberg - Crailsheim Merlins.