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Ladenburger bei der "Allgäu-Orient-Rallye": Heißer Ritt auf dem Wüstensand

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Von Silke Beckmann

Ladenburg. Das große Abenteuer liegt hinter ihnen: Nach über drei Wochen ist das Team "La-O-La" wohlbehalten von der "Allgäu-Orient-Rallye" zurückgekehrt - mit jeder Menge spannender Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen im Gepäck. Beim Treffen mit der RNZ erzählen die sechs Mitglieder von witzigen, aber auch irritierenden Episoden, etwa als ein Flugzeug umkehren musste, das die Rallye-Teilnehmer vom türkischen Adana nach Tel Aviv bringen sollte. Beim zweiten Anlauf klappte es.

Nach exakt 8031,2 Kilometern überquerte "La-O-La" im jordanischen Wadi Rum die Ziellinie. An vierter Stelle, wobei sich den Ladenburgern das Wertungssystem nicht so ganz erschlossen hat. Andererseits: Über die Zukunft des ersten Preises - ein Kamel - musste nicht weiter diskutiert werden. Dieses "Problem" hat jetzt das aus Ravensburg stammende Team "Sterne des Morgenlandes". Die Rennfahrer sollten eine Nacht mit dem Tier im Stall verbringen. Ob dies auch tatsächlich so geschehen ist, vermag aber keiner der Ladenburger zu bestätigen: "Wie alles bei der Fahrt sollte man das nicht zu ernst nehmen", winkt Benedikt Islinger ab.

Zwischen 35 und 40 Teams hätten mit zum Teil ausgesprochen originell aufgepeppten Fahrzeugen an der Rallye teilgenommen, berichtet "La-O-La"-Kapitän Thomas Meffert. Das sind deutlich weniger als in den vergangenen Jahren. Wegen der politischen Lage in der Türkei habe es viele kurzfristige Absagen gegeben, weiß Meffert. "Was eigentlich unberechtigt war", findet Islinger, der wie seine Kollegen die in den bereisten Teilen des Landes erlebte Gastfreundschaft immer wieder hervorhebt.

"Keinerlei Ressentiments gegenüber Deutschen", ergänzt Michael Schmitt. Unterhaltungen, bisweilen mit Händen und Füßen geführt, seien oft um eher familiäre Themen gekreist. Burkhard Lutz hatte nachgebohrt und auf seine Fragen zur Einstellung gegenüber der Erdogan-Regierung mehrfach ein "Daumen runter" gesehen. Mit deutlicher Kritik sparten vor allem nicht jene, die vom Tourismus leben. Gerne erinnern sich die Sechs an einen türkischen Taxifahrer, der spontan zustieg, nachdem sich das Team einmal hoffnungslos verfahren hatte. Der Mann brachte die Truppe wieder auf den rechten Weg.

Etliche Fans haben täglich aus der Ferne mit Begeisterung die zurückgelegte Route und den "La-O-La-Blog" am heimischen PC verfolgt. Und auch vor Ort haben die Ladenburger Spuren hinterlassen - was sich nicht nur auf die Team-Aufkleber beschränkt, mit denen Thomas Meffert unbeirrt alle Grenzübergänge und etliche Verkehrszeichen verschönert hat.

Auch die in sozialen Einrichtungen verteilten Sachspenden kamen gut an. Mit zwei Dritteln der an Geldspenden gesammelten 1500 Euro wurde das SOS-Kinderdorf in Rumänien unterstützt; die restlichen 500 Euro sollen an "Neve Shalom" gehen, eine 1972 gegründete Dorfkooperative in Israel, in der verschiedene Volksgruppen friedlich zusammenleben. Und auch die drei Fahrzeuge verbleiben vor Ort; der Erlös aus dem Verkauf von Einzelteilen soll einem guten Zweck zugutekommen.

Spuren hat die Ausnahme-Tour auch bei den Teilnehmern hinterlassen: "Generell haben wir, glaube ich, alle Lust, so was noch mal zu machen - vielleicht etwas weiter weg", sagt Ralf Eisenhuth. Natürlich sei das Ganze, insbesondere angesichts der knapp 20 Übernachtungen im Auto, kein Luxusurlaub - trotz der geschätzten rund 4500 Euro, die jeder Teilnehmer investiert hat. "Aber deutlich abwechslungsreicher als ein Aufenthalt im Fünf-Sterne-Hotel."

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